IHK

Konjunktur: Erhoffter Aufschwung lässt auf sich warten

Kreis Göppingen. Der erhoffte Aufschwung im Kreis Göppingen lässt auf sich warten. Das geht aus einer aktuellen Sonderauswertung der Frühjahrs-Konjunkturumfrage der IHK Region Stuttgart für den Kreis Göppingen hervor. Nachdem sich die wirtschaftliche Situation zum Herbst deutlich verschlechtert hatte, bleibt die weitere wirtschaftliche Entwicklung im Kreis auch zu Jahresbeginn im hohen Maße ungewiss. Neben den wachsenden Unsicherheiten fehlen die dringend benötigten Wachstumsimpulse. Die Anzahl der Unternehmen, die derzeit eine gute oder befriedigende Geschäftslage vermelden, ist zwar im Vergleich zum Herbst des Vorjahres leicht gestiegen. Doch die Erwartungen der Gesamtwirtschaft bleiben weiterhin überwiegend pessimistisch. Knapp jedes fünfte Unternehmen (17,5 Prozent) hofft auf bessere Geschäfte im laufenden Jahr – doch etwas mehr erwarten eine verschlechterte Geschäftsentwicklung (22,4 Prozent). Die große Mehrheit von rund 60 Prozent der Unternehmen sieht für die kommenden 12 Monate gleichbleibende Geschäfte.

„Die Lage in den Unternehmen hat sich im Vergleich zum Herbst nur leicht verbessert. Gleiches gilt für die Geschäftserwartungen in den kommenden Monaten“, sagt Göppingens IHK-Bezirkskammerpräsidentin Edith Strassacker von der gleichnamigen Kunstgießerei in Süßen. „Die Unzufriedenheit über die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen wächst bei den Unternehmen und schlägt deutlich auf die Stimmung“, so Strassacker. Ein Aufschwung sei derzeit nicht in Sicht – im Gegenteil. Die aktuellen Auftragseingänge bleiben in der Tendenz rückläufig und auch die Investitionspläne und Beschäftigungsabsichten bewegen sich unterm Strich im negativen Bereich. „Unsere Unternehmen brauchen jetzt dringend bessere und verlässliche Rahmenbedingungen in mittlerweile allen Wirtschaftsbereichen“, meint die Bezirkskammerpräsidentin. Das gelte nicht nur für die Energieversorgung oder einer seit langem geforderten deutlichen Bürokratieentlastung, sondern auch für die Fachkräftesicherung und Infrastruktur.

Aktuelle Geschäftslage nur leicht verbessert

Der Blick auf die Göppinger Gesamtwirtschaft zeigt: Knapp 30 Prozent der Unternehmen geben an, dass die eigene wirtschaftliche Lage gut sei. Damit stagniert dieser Wert Im Vergleich zum Herbst 2023 (28,8 Prozent). Die Zahl derer, die ihre Lage als befriedigend einschätzen, ist im gleichen Zeitraum von 47,2 Prozent auf 50,2 Prozent leicht gestiegen. Etwas gesunken ist die Zahl der Unternehmen, die eine schlechte Geschäftslage vermelden. Jedes fünfte Unternehmen (19,8 Prozent) schätzt das so ein. Das sind 4 Prozent weniger als noch im Herbst 2023 (24 Prozent). Der Lageindikator klettert damit im positiven Bereich nur leicht auf 10,1 Punkte (Saldo aus positiven und negativen Rückmeldungen).

Die Geschäftserwartungen bleiben pessimistisch

Der IHK-Indikator Geschäftserwartungen in der Göppinger Gesamtwirtschaft erholt sich von minus 19 auf minus 4,9 Punkte, bleibt aber im negativen Bereich. Angesichts der abgekühlten wirtschaftlichen Lage sind die Erwartungen damit für die kommenden 12 Monate weiterhin überwiegend pessimistisch. 17,5 Prozent der Betriebe rechnen mit besseren Geschäften. Im Herbst waren es nur 15,3 Prozent der Unternehmen. Gestiegen ist der Anteil der Unternehmen mit einer gleichbleibenden Geschäftserwartung (von 50,3 Prozent im Herbst auf nunmehr 60,1 Prozent). Der Anteil der Unternehmen mit schlechten Erwartungen hat sich verringert. Jedes fünfte Unternehmen erwartet weiterhin schlechtere Geschäfte (22,4 Prozent), im Herbst waren es noch 34,3 Prozent.

Auftragsminus verlangsamt sich

Die Auftragseingänge haben in der Göppinger Gesamtwirtschaft weiterhin eine deutlich fallende Tendenz. Nur 13,9 Prozent der Unternehmen melden einen steigenden Auftragseingang, im Herbst waren es noch 22 Prozent. Zwar verringert sich die Zahl der Unternehmen mit fallenden Auftragseingängen von 52,3 Prozent auf nunmehr 36,1 Prozent. Jedes zweite Unternehmen verzeichnet derzeit einen gleichbleibenden Auftragseingang, das ist eine Zunahme um 24,3 Prozent. Der Indikator liegt damit weiterhin deutlich im Negativen (minus 22,2 Punkte). Das liegt auch an der mittlerweile spürbaren Abschwächung der Auftragslage in den Branchen Handel und der Dienstleistung.

Exporterwartungen erholen sich nicht

Ein wichtiger Indikator der wirtschaftlichen Lage im Filstal ist das Auslandsgeschäft der Unternehmen, die traditionell exportorientiert sind. Dabei sind Auslandsmärkte nicht nur für die Industrie wichtig, sondern auch für Handels- und Dienstleistungsunternehmen. Die Exporterwartungen erholen sich zu Jahresbeginn nicht. Während im Herbst noch 25 Prozent der Unternehmen steigende Exporterwartungen äußerten, gehen jetzt nur noch 19,4 Prozent davon aus. Gleichzeitig steigt der Anteil der Unternehmen mit fallenden Erwartungen von 21 Prozent im Herbst auf nunmehr 24,1 Prozent. Gleichbleibende Erwartungen haben 48,6 Prozent. Damit verharrt der Exportindikator mit minus 4,7 Punkten weiterhin im negativen Bereich (Herbst 4,0 Prozent).

Investitionsplanungen nehmen zu

Die Bereitschaft, trotz abgekühlter Konjunktur zu investieren, nimmt erfreulicherweise wieder zu. So planen 22,6 Prozent der Unternehmen steigende Investitionsausgaben (im Herbst nur 9,5 Prozent). Gleichzeitig wollen nur noch 28,8 Prozent der Betriebe weniger investieren (Herbst 42,8 Prozent). 48,6 Prozent wollen das Niveau halten (Herbst 47,6 Prozent). Damit erholt sich dieser Indikator deutlich, verbleibt aber weiterhin im Minus. Das Saldo steigender und zurückgehender Planungen liegt bei minus 6,2 Punkten.

Investitionen in Digitalisierung und Umweltschutz

Neben dem klassischen Ersatzbedarf wollen die Unternehmen verstärkt in die Digitalisierung (von 53,9 auf 58,8 Prozent) und in den Umweltschutz (von 42,2 auf 47,8 Prozent) investieren.

Beschäftigungserwartungen bleiben rückläufig

Zwar verdoppelt sich die Zahl der Unternehmen mit steigenden Beschäftigungsplänen von 7,8 auf 15,1 Prozent, aber die Anzahl der Betriebe mit rückläufigen Beschäftigungsplänen steigt ebenso von 32,5 auf 37,1 Prozent an. Etwas mehr als jedes dritte Unternehmen hat damit fallende Beschäftigungserwartungen. Die Anzahl der Unternehmen mit gleichbleibenden Plänen verringert sich um 12 Prozent von 59,8 Prozent auf 47,8 Prozent im Vergleich zur Herbstumfrage. Die negativen Beschäftigungserwartungen der Unternehmen zum Jahresende 2023 erholen sich unter dem Strich also kaum, sie verharren deutlich im Minus (IHK-Indikator bei minus 21,9, zuvor minus 24,7).

Nachlassende Inlandsnachfrage weiterhin größtes Risiko

Wie bei jeder IHK-Konjunkturumfrage wurden die Unternehmer nach den größten Risiken für die weitere wirtschaftliche Entwicklung gefragt. 68,5 Prozent geben dabei branchenübergreifend weiterhin eine schwächelnde Inlandsnachfrage als das größte Problem an (70 Prozent im Herbst). Auf Platz zwei der Risiken für die wirtschaftliche Entwicklung sehen die Betriebe weiterhin die hohen Arbeitskosten am Standort. Angesichts fallender Beschäftigungserwartungen verharrt der Fachkräftemangel auf Platz drei der Risiken. Weiterhin unzufrieden sind die Betriebe mit der gegenwärtigen Wirtschaftspolitik. Dieser Risikofaktor hatte es mit 40 Prozent im Herbst erstmals auf die vorderen Ränge geschafft (aktuell 38,2 Prozent). Nochmals deutlich gestiegen sind auch die Sorgen der Unternehmen wegen der geopolitischen Spannungen (von 30,4 Prozent im Herbst auf aktuell 36,1 Prozent). Das hier die damit verbundenen Probleme in der Lieferkette deutlich zunehmen, zeigt auch die Umfrage: Dieser Risikofaktor springt von 9,8 auf 15,3 Prozent der Nennungen.
6.2.24
 

 

Deutlich mehr Ausbildungsverträge abgeschlossen

Kreis Göppingen. Im Kreis Göppingen hat die Zahl der Ausbildungsverträge für das begonnen Ausbildungsjahr überdurchschnittlich zugenommen. Das teilt jetzt die IHK-Bezirkskammer in Göppingen mit. Zum Stichtag 31. Dezember wurden insgesamt 817 Ausbildungsverträge neu eingetragen. Mit einem Plus von elf Prozent im Vergleich zum Vorjahr belegt der Kreis damit innerhalb der Region Stuttgart den Spitzenplatz. Ein Jahr zuvor waren es lediglich 736 Ausbildungsverträge, im Jahr 2020 sogar nur 670. Trotz dieses erfreulichen Trends wird nach Einschätzung der IHK der Höchststand aus dem Jahr 2018 mit 928 Verträgen nicht so schnell wieder erreicht werden. „Das Interesse an einer dualen Ausbildung steigt nach den Corona-Jahren wieder deutlich an“, freut sich Göppingens IHK-Bezirkskammerpräsidentin Edith Strassacker, die seit diesem Jahr auch Vize-Präsidentin der IHK Region Stuttgart ist. Das sei auch ein Erfolg der IHK-Bewerbervermittlung „Azubi gesucht“ sowie des Projektes Integration durch Ausbildung – Perspektiven für Zugewanderte, die beide eng mit der Arbeitsagentur in Göppingen zusammenarbeiten. Im vergangenen Jahr konnten so 13 Prozent der 817 Ausbildungsverträge von der IHK direkt vermittelt werden. „Wir haben hier zwei Instrumente, mit denen wir unsere Mitgliedsunternehmen passgenau bei der Suche nach Auszubildenden unterstützen können“, so Strassacker.

Besonders stark ist der Anstieg bei den gewerblichen Berufen mit 21,7 Prozent. Bei den kaufmännischen Berufen beträgt der Zuwachs 5,5 Prozent. Beim Blick auf die einzelnen Berufe stechen vor allem die aus dem Hotel- und Gaststättengewerbe hervor. Dort hat sich die Zahl im Vergleich zum Vorjahr um 43 Prozent gesteigert. Positiv ist aus Sicht der IHK Präsidentin auch das Wachstum bei den Industriemechanikern mit 14 und bei den Mechatronikern mit 10 zusätzlichen neuen Ausbildungsverträgen. Auf weiterhin stetigem Aufwärtskurs befinden sich zudem die Fachinformatiker mit 51 neuen Verträgen, im Vergleich zu 40 im Vorjahr. „Auch für 2024 gibt es noch zahlreiche offene Lehrstellen in Industrie-, Handel- und Dienstleistungsberufen“, berichtet Petra Dauser, die in der IHK-Bezirkskammer Göppingen „Azubi gesucht“ betreut. Eltern,  Schüler, aber auch  Studenten, die sich im Studium nicht mehr wohl fühlen und lieber in eine duale Ausbildung starten wollen, können sich für eine Beratung bei Petra Dauser unter Tel.: 07161 6715 8444 oder Email Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. melden.
17.1.24

 

Konjunkturhimmel trübt sich weiter ein

Kreis Göppingen. Die gute Nachricht vorneweg: Noch hat die Anzahl der Unternehmen, die eine gute Geschäftslage vermelden, die Nase vorn. Aber die Zahl derer, die eine schlechte Geschäftslage melden, ist stark gestiegen. Nach dem hoffnungsvollen Start in das Jahr und einem ersten Dämpfer im Frühsommer setzt sich damit der konjunkturelle Abwärtstrend im Kreis Göppingen fort. Das geht aus einer aktuellen Sonderauswertung der Herbst-Konjunkturumfrage der IHK Region Stuttgart für den Kreis Göppingen hervor.

Derzeit bremsen die geopolitischen Unsicherheiten mit einer schwächelnde Weltwirtschaft sowie die Inflation und hohe Energiepreise die wirtschaftliche Entwicklung. Die Folge: Eine geringe Konsum- und Investitionsgüternachfrage hat in weiten Teilen die Erwartungen auch der Göppinger Wirtschaft deutlich eintrüben lassen. Die mangelnde Inlandsnachfrage ist damit auch als größtes Geschäftsrisiko eingestuft worden. „Nicht nur die Erwartungen, auch die Lage in den Unternehmen hat sich deutlich verschlechtert“, sagt Göppingens IHK-Bezirkskammerpräsidentin Edith Strassacker von der gleichnamigen Kunstgießerei in Süßen. „Der seit dem Sommer erhoffte Rückenwind ist nicht nur ausgeblieben, es fehlen mittlerweile die notwendigen Impulse, damit unsere Unternehmen die vorhandenem Chancen nutzen können.“

Strassacker mahnt, dass angesichts der großen Unsicherheiten jetzt unnötigen bürokratischen Hemmnisse und Belastungen beseitigt werden müssen. Die Wirtschaft brauche berechenbare und vor allem wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen. Es sei jetzt höchste Zeit, von einer Politik der stetig steigenden Ausgaben abzukehren. Steuererhöhungen, wie zum Beispiel die Erhöhung der Gewerbesteuer, würden die ohnehin schwächelnde Konjunktur im Kreis Göppingen zusätzlich belasten. Einsparungen in den öffentlichen Haushalten dürften keine Tabus mehr sein. Strassacker betont, dass an den richtigen Stellen gespart und gleichzeitig an den richtigen Stellen investiert werden müsse. Dazu gehöre Infrastruktur, Bildung und Digitalisierung.

Der Blick auf die Göppinger Gesamtwirtschaft zeigt: Knapp 29 Prozent der Unternehmen geben an, dass die eigene wirtschaftliche Lage gut sei. Im Frühsommer 2023 waren es noch 38 Prozent. Die Zahl derer, die ihre Lage als befriedigend einschätzen, ist im gleichen Zeitraum mit 47,2 Prozent nahezu stabil geblieben (Minus 1,3 Prozent). Mittlerweile meldet jedoch jedes vierte Unternehmen im Kreis Göppingen eine schlechte Geschäftslage (24 Prozent). Das sind 10,4 Prozent mehr als noch im Frühsommer 2023 (13,6 Prozent). Trotz dieser Verschlechterung bleibt der Lageindikator mit 4,9 Punkte knapp im positiven Bereich (Saldo aus positiven und negativen Rückmeldungen).

Angesichts der abgekühlten wirtschaftlichen Lage brechen die Erwartungen für die kommenden zwölf Monate stark ein. Der IHK-Indikator Geschäftserwartungen fällt von plus 5,6 Punkten auf nunmehr minus 19 Punkte. Die Unternehmen sind damit fast so pessimistisch wie zuletzt im Frühsommer des Corona-Jahres 2020 (damals minus 19,4 Punkte).  Für die kommenden zwölf Monate erwarten im Kreis Göppingen nur noch 15,3 Prozent bessere Geschäfte. Im Frühsommer waren es noch 34,1 Prozent der Unternehmen. Die Hälfte der Betriebe (50,3 Prozent) gehen von einer gleichbleibenden Geschäftserwartung aus. Schlechtere Geschäfte erwarten 34,3 (Frühsommer 28,5 Prozent).

Das zeigt sich auch bei den aktuellen Tendenzen im Auftragseingang der Unternehmen. Für die Göppinger Gesamtwirtschaft mit allen Branchen rutscht der IHK-Indikator von minus 11,4 im Frühsommer auf minus 30,3 im Herbst. Zwar melden in der Gesamtschau sogar etwas mehr Unternehmen einen steigenden Auftragseingang (22 Prozent), aber jedes zweite Unternehmen verzeichnet mittlerweile einen Rückgang (52,3 Prozent). Das liegt an den deutlich schlechteren Prognosen aus der Industrie und der Bauwirtschaft und dem jetzt auch im Handel und der Dienstleistung spürbaren Abschwächung der Auftragslage.

Die Erwartungen für die Auslandsumsätze im Export bleiben trotz des anhaltenden Krieges in der Ukraine, die insgesamt unsichere weltpolitische Lage und die protektionistischen Tendenzen erfreulich stabil. Während im Frühsommer 30 Prozent der Unternehmen steigende Exporterwartungen äußerten, gehen nunmehr 25 Prozent von steigenden Auslandserlösen aus. Gleichzeitig geht der Anteil der Unternehmen mit fallenden Erwartungen von 26,4 Prozent im Frühsommer leicht auf 21,0 Prozent zurück. Damit verharrt der Exportindikator mit 4,0 Punkten im positiven Bereich (Frühsommer 3,7 Prozent). Dieser Optimismus im Auslandsgeschäft wird vor allem von der Industrie getragen.

Die Ausgaben für Inlandsinvestitionen werden in der Göppinger Gesamtwirtschaft deutlich zurückgehen. Nur noch 9,5 Prozent der Unternehmen planen steigende Investitionsausgaben (Frühsommer noch 26,5 Prozent). Aber 42,9 Prozent der Betriebe (Prozent) beabsichtigen mittlerweile weniger zu investieren (Frühsommer 25,4 Prozent). 47,6 Prozent wollen das Niveau halten (Frühsommer 48,2 Prozent). Damit stürzt der Indikator der geplanten Inlandsinvestitionen auf minus 33,4 Prozent (Saldo steigender und zurückgehender Planungen). Vornehmlich wollen die Unternehmen in die Digitalisierung investieren gefolgt von Umweltschutzmaßnahmen sowie Innovationen. Eine Kapazitätserweiterung planen lediglich 8,4 Prozent der Betriebe (Frühsommer noch 15,5 Prozent)

Die im Frühsommer stagnierenden Beschäftigungserwartungen rutschen jetzt deutlich ins Minus (IHK-Indikator bei minus 24,7). Zwar gehen weiterhin rund 60 Prozent der Unternehmen davon aus, dass ihre Beschäftigtenzahl in den kommenden 12 Monaten gleichbleiben wird (Frühsommer 64 Prozent). Jedoch rechnen nur noch 7,8 Prozent der Unternehmen mit einem Beschäftigungsaufbau (Frühsommer 17,4 Prozent). Deutlich gestiegen ist der Anteil der Unternehmen von 18,7 auf 32,5 Prozent, die von einer zurückgehenden Beschäftigtenzahl ausgehen. Jedes dritte Unternehmen hat damit fallende Beschäftigungserwartungen.

Wie bei jeder IHK-Konjunkturumfrage wurden die Unternehmer nach den größten Risiken für die weitere wirtschaftliche Entwicklung gefragt. Branchenübergreifend wird nunmehr eine schwächelnde Inlandsnachfrage als das größte Problem angesehen (von 51,8 Prozent im Frühjahr auf 70 Prozent der Nennungen). Ein Spitzenwert. Auf Platz zwei der Risiken für die wirtschaftliche Entwicklung sehen die Betriebe nun die hohen Arbeitskosten am Standort. Angesichts fallender Beschäftigungserwartungen rutscht der Fachkräftemangel nun auf Platz drei der Risiken. Im Frühsommer 2023 stand der Fachkräftemangel noch auf Platz eins der Risiken, gefolgt von den hohen Energiepreisen.

Zunehmend unzufrieden sind die Betriebe mit der gegenwärtigen Wirtschaftspolitik. Dieser Risikofaktor schafft es erstmals auf die vorderen Ränge (von 27,6 Prozent auf 40 Prozent der Nennungen). Deutlich gestiegen sind auch die Sorgen der Unternehmen wegen der geopolitischen Spannungen (40,8 Prozent). Jedes fünfte Unternehmen macht sich Sorgen wegen anstehender Finanzierungen (20,5 Prozent der Nennungen). Hier hat sich der Wert seit dem Frühsommer fast verdoppelt.
27.10.23

 

Hohe Kaufkraft: Einzelhandel dennoch unter Druck

Kreis Göppingen. Der Kreis Göppingen liegt im Vergleich mit allen deutschen Stadt- und Landkreisen bei der Kaufkraft im Einzelhandel im vorderen Drittel. Allerdings kommt das Geld nicht vollständig im stationären Einzelhandel vor Ort an. Verantwortlich sind dafür Einkäufe außerhalb der Kommunen und des Landkreises sowie zunehmend der Onlinehandel. Dies ergab eine Sonderauswertung der aktuellen Kaufkraftanalyse der IHK Region Stuttgart für den Kreis Göppingen.

„Über die Kaufkraft im Landkreis Göppingen können wir uns nicht beklagen“, sagt Sven Maier, Vizepräsident der IHK-Bezirkskammer Göppingen. „Die Einwohner verdienen verhältnismäßig gut, weshalb sie auch mehr Geld im Einzelhandel ausgeben als in den meisten Kreisen Deutschlands“, erläutert Maier. Trotzdem bedeute dies nicht volle Kassen im örtlichen Einzelhandel, stellt er klar. Der innerörtliche Handel habe sich schon vor der Pandemie in Bedrängnis befunden. Auch wirke sich die vergangene Coronapandemie und der deutlich wachsende Online-Handels weiter aus. Die Folge seien zunehmend Geschäftsaufgaben und Leerstände auch in den Kernlagen. Das Problem vieler inhabergeführten Betriebe, Nachfolger zu finden, sei ebenfalls zu größeren Teilen diesem Umstand geschuldet. Hinzu komme ein zum Teil eklatanter Mangel an Fachkräften, so dass Händler sogar Öffnungszeiten reduzieren müssten.

„Um einen Beitrag zu lebendigen, attraktiven Städten leisten zu können, braucht der Einzelhandel gute Rahmenbedingungen“, betont Maier. Mit dem Planungsrecht könnten Kommunen mitwirken, die Einzelhandelslandschaft zu erhalten oder ihre Strukturen sinnvoll zu verändern. Kluge Kommunalpolitik sollte die Anliegen des Handels genauso berücksichtigen wie diejenigen anderer gesellschaftlicher Gruppen. „Eine derzeit hohe Kaufkraft ist das eine; wichtig ist aber, dass das Geld auch zukünftig im lokalen Einzelhandel ankommt. Hier gibt es im Kreis Göppingen konkrete Herausforderungen mit Blick auf die Attraktivität unserer Innenstädte“, so Maier. Insbesondere die Diskussion um eine fußgängerfreundliche Innenstadt in Göppingen müsse dabei mit einem guten Augenmaß geführt werden. Die IHK unterstütze hierbei neben zahlreichen anderen Aktivitäten insbesondere durch die Umsetzung des Landes-Förderprogramms ”Innenstadtberatung”.  Im Landkreis Göppingen konnten und können aktuell verschiedene Kommunen von dieser geförderten Beratung profitieren. Neben Geislingen, Uhingen und Eislingen, bei denen die Beratung bereits abgeschlossen ist, läuft aktuell noch eine Beratung in Ebersbach. Die komplette Auswertung aller Gemeinden im Kreis Göppingen gibt es mit einer Kurzanalyse auf www.stuttgart.ihk.de, Dok-Nr. 5755084.

Die Bewohner des Landkreises verfügen 2023 über fast 1.993 Milliarden Euro an einzelhandelsrelevanter Kaufkraft, also derjenige Teil der allgemeinen Kaufkraft, der tatsächlich im Einzelhandel einschließlich Online- und Versandhandel ausgegeben wird. Auf einen Einwohner umgerechnet sind das 7.590 Euro und damit rund 77 Euro mehr als der durchschnittliche Pro-Kopf-Wert in Deutschland (7.436 Euro). Der Kreis Böblingen liegt mit 8.256 Euro pro Kopf an der Spitze der Region. Der Kreis Göppingen bildet hier das Schlusslicht. In 30 der 36 Gemeinden des Kreises Göppingen liegt die einzelhandelsrelevante Kaufkraft pro Kopf über dem Bundesdurchschnitt. Geislingen bildet insgesamt das Schlusslicht im Landkreis. Bad Überkingen liegt mit 8.697 Euro an der Spitze im Landkreis, gefolgt von Bad Boll (8.538 Euro) sowie Schlat (8.536 Euro). Das Schlusslicht Geislingen liegt mit 6.665 Euro rund elf Prozent unter dem Bundeswert. Mit Blick auf die einzelhandelsrelevante Kaufkraft der Städte und Gemeinden befindet Göppingen sich bei den Städten mit über 10.000 Einwohnern innerhalb der Region Stuttgart auf Platz sechs hinter Stuttgart, Esslingen, Ludwigsburg, Sindelfingen und Waiblingen. Die Göppinger Bürger können zusammen 440,5 Millionen Euro im Einzelhandel ausgeben. Geislingen folgt innerhalb des Landkreises mit 192 Millionen Euro. Insgesamt ist die Kaufkraft vielerorts im Landkreis deutlich gestiegen. Dies wirkt sich auch auf die Umsätze aus. Allerdings sind für den Einzelhandel Beschaffungs- und Energiekosten aber auch die Lohnkosten deutlich gestiegen, so dass die gestiegene Kaufkraft nicht automatisch mit höheren Gewinnen einhergeht.

Göppingen liegt im Landkreis auf dem Spitzenplatz bei den Umsätzen im lokalen Einzelhandel. 585 Millionen Euro klingeln dort laut Statistikern in den Kassen der Händler. Es folgen Geislingen mit gut 206 Millionen Euro und Eislingen mit rund 133 Millionen Euro. Göppingen ist damit auch innerhalb der Region Stuttgart ganz vorne mit dabei. Lediglich Stuttgart, Ludwigsburg, Sindelfingen und Esslingen können hier höhere Umsätze vorweisen. Bei der Bewertung darf dabei nicht außer Acht gelassen werden, dass hohe Umsätze oftmals durch große Einzelhandelsflächen außerhalb der eigentlichen Innenstädte erwirtschaftet werden.

Wenn man die Umsätze im lokalen Einzelhandel mit der einzelhandelsrelevanten Kaufkraft einer Kommune miteinander ins Verhältnis setzt, ergibt sich die so genannte Kaufkraftbindungsquote. Ein Wert über 100 Prozent bedeutet Kaufkraftzufluss aus dem Umland. Bei einem Wert unter 100 Prozent überwiegen die Abflüsse ins Umland aber auch in den Online-Handel. Wie beim Pro-Kopf-Umsatz bleibt Göppingen mit einer Quote von 133 Prozent auch hier das Maß aller Dinge im Landkreis. Geislingen folgt mit 107 Prozent. Dies bedeutet für Göppingen innerhalb der Region Stuttgart Platz vier hinter Sindelfingen, Backnang und Ludwigsburg. Die Landeshauptstadt weist hier lediglich einen Wert von 95 Prozent auf. Geislingen findet sich dank City-Outlet auf Rang 8 innerhalb der Region Stuttgart.
26.9,23

 

In der Region Stuttgart fehlen viele Wohnungen

Kreis Göppingen. Der Regionaldirektor des Verbandes Region Stuttgart, Dr. Alexander Lahl, war erstmals bei der IHK-Bezirksversammlung in Göppingen zu Gast. Unter dem Titel „Zukunftsresiliente Region Stuttgart“ unterstrich Lahl die herausragende wirtschaftliche Bedeutung der Region Stuttgart. Mit einem Viertel der Gesamtbevölkerung Baden-Württembergs werde rund ein Drittel der Wirtschaftskraft des Landes in der Region Stuttgart erbracht. Diese befände sich derzeit in einem Transformationsprozess mit großen Herausforderungen. „Stand jetzt werden uns in der Region Stuttgart 2035 etwa 250.000 Arbeitskräfte fehlen“, betonte Dr. Lahl, „da stellt sich schon die Frage, wo diese angesichts des fehlenden Angebotes wohnen sollen. Deshalb werden die Automatisierung und Digitalisierung immer wichtiger“, so Lahl.

Lahl ging auf die wesentlichen Herausforderungen der Regionalplanung ein. Diese enthalte verbindliche Vorgaben für die räumliche Entwicklung, unter anderem für die Siedlungsentwicklung oder den großflächigen Einzelhandel. Dabei habe der Verband keinen direkten Zugriff auf die Wohn- und Gewerbeflächenpotenziale in der Region, da diese kommunal ausgeschöpft und umgesetzt werden müssen. Aus der Nutzung von Flächen ergeben sich oftmals lokale Zielkonflikte. Der regionale Wohnungsmarkt sei durch hohe Preise und ein geringes Grundangebot geprägt. Das führe zu wenig bezahlbaren Angeboten. „Die Wohnungsmarktproblematik wird weiter zunehmen“, so Dr. Lahl. Dem hohen Fachkräftebedarf in der Zukunft stünde ein fehlendes Wohnungsangebot in der Region gegenüber.

Rege diskutiert wurde in der Bezirksversammlung das Thema Verkehr und Mobilität. Der öffentliche Personennahverkehr sei laut einer aktuellen Umfrage des Verbandes eines der wichtigsten regionalen Handlungsfelder. Dr. Lahl berichtete, dass derzeit eine Verlängerung des S-Bahn-Netzes in den Kreis Göppingen geprüft werde. Die IHK-Mittelständler wiesen darauf hin, dass laut Prognosen der Güterverkehr in Zukunft noch stärker als der Personennahverkehr steigen werde. Der steigende Bedarf an Gütertransporten könne nicht allein durch den Ausbau des Schienenverkehrs aufgefangen werden. Eine starke Verkehrsinfrastruktur sei deswegen unerlässlich, insbesondere was den Straßenverkehr angehe. Für die Wirtschaft habe dies immense Bedeutung, so mehrere Stimmen aus der Bezirksversammlung. Als Handlungsfeld der Region dürfe bei der Diversifizierung der Wirtschaft beispielsweise der Gesundheitssektor nicht außer Acht gelassen werden. Bei dem Thema Resilienz sei die Gesundheit heute nicht mehr wegzudenken.
31.7.23

 

IHK will bei Gewerbegebieten neuen Anlauf nehmen

Kreis Göppingen. Die Bezirksversammlung der IHK Göppingen traf sich jüngst auf Einladung der Göppinger Schuler-Group im Schuler-Tower. Thomas Kamphausen, Arbeitsdirektor bei Schuler, gab den  Gästen einen kurzen Überblick über die Struktur sowie den Geschäftserfolg der Schuler-Group gab. Im Mittelpunkt des Treffens standen aktuelle lokalpolitischen Wirtschaftsthemen.

„Die zunehmend schlechten Lageberichte aus den Unternehmen und die Investitionszurückhaltung sind auch im Kreis Göppingen ein echtes Alarmsignal“, betonte Edith Strassacker, die Präsidentin der IHK-Bezirkskammer Göppingen. Angesichts dessen müssten nun die lokalen Standortthemen im Kreis Göppingen von Politik und Verwaltung angepackt werden. Sorgen bereitet den Wirtschaftsvertretern unter anderem die Entwicklung der Innenstädte. Der Göppinger Gemeinderat habe eine Arbeitsgruppe zur „fußgängerfreundlichen“ Innenstadt ins Leben gerufen. Das Aussperren von Autoverkehren sei je nach Größe der Kommunen in seinen wirtschaftlichen Auswirkungen jedoch umstritten und Spielball unterschiedlicher Interessen. Um Innenstädte attraktiv zu gestalten, brauche es individuelle, auf die Situation vor Ort zugeschnittene Konzepte. Fußgängerfreundliche Innenstädte seien grundsätzlich sinnvoll. Wenn jedoch die Wege für die Kunden zu weit werden, weichen diese auf attraktivere Standorte aus Insgesamt waren sich die Unternehmen einig, dass der Einzelhandel durch Maßnahmen gestärkt werden müsse. Verkehrsberuhigung in der Kernstadt könne dann dazu einen Beitrag leisten, wenn im Gegenzug die Erreichbarkeit mit dem Auto in einem Ringschluss und die entsprechende Parkmöglichkeit sichergestellt oder verbessert werden.

Auch der öffentliche Fernverkehr, der durch die Neubaustrecke Ulm-Wendlingen inzwischen einen großen Bogen um Göppingen macht, wurde thematisiert. Statt zuvor zwölf halten aktuell nur noch drei Fernverkehre pro Tag. Hierdurch verliere der Standort an Attraktivität. „Wir müssen aufpassen, dass Göppingen und der Kreis nicht abgehängt werden“, meinte dazu die Präsidentin der IHK-Bezirkskammer Göppingen, Edith Strassacker. Dies wird durch Schuler-Arbeitsdirektor Thomas Kamphausen ergänzt. „Eine attraktive und lebendige Innenstadt sowie ein nahtloser Anschluss an den öffentlichen Nah- und Fernverkehr sind auch für uns als Arbeitgeber ein wichtiger Standortfaktor. Wir bieten unseren Beschäftigten mit dem Schuler Innovation Tower eine hochmoderne Arbeitsumgebung, aber das Drumherum muss eben auch stimmen.“ Insgesamt waren sich die Unternehmer einig, wie wichtig vor allem direkte, schnelle Verbindungen von Stuttgart und Ulm jeweils nach Göppingen seien. Wichtig sei nun, die Taktfrequenz auf den freiwerdenden Strecken zu nutzen und den Kreis Göppingen ans Stuttgarter S-Bahn-Netz anzuschließen.

Problematisch für die Wirtschaft im Kreis Göppingen sind nach wie vor die fehlenden oder nicht nutzbaren Gewerbeflächen. „Mit dem Bürgerentscheid zum Gewerbegebiet an der A 8 in Aichelberg gibt es aktuell keine größere, beplanbare Gewerbefläche mehr im Landkreis“, bemängelt Strassacker. Transformation und vor allem die wirtschaftliche Entwicklung benötige Fläche. Da die Gemeindeordnung eine Bindungsfrist von Bürgerentscheiden von lediglich drei Jahren vorsehe, wolle man auf die Bürgermeister zugehen, um die Chancen eines erneuten Anlaufs zumindest auszuloten. „Sollten wir es nicht auf kommunalpolitischer Ebene wagen, bei veränderten Rahmenbedingungen und neuen Konzepten die Menschen in einem neuen Anlauf zu überzeugen?“, so Strassacker.
27.7.23

 

IHK-Empfang: Zwischen Wirtschaft und Kultur


Der IHK-Jahresempfang in Göppingen stand unter dem Thema Wirtschaft und Kultur. Im Podiumsgespräch mit IHK-Geschäftsführer
Gernot Imgart  (2.v.l.) äußerten sich Hjalmar Hiemann von der Wirtschaftsförderung der Region Stuttgart, Klaus Kolberg vom
gleichnamigen Instrumentenbauer in Uhingen, Torsten Moll vom Theater an der Fils in Gingen und Edith Strassacker von
der gleichnamigen Kunstgießerei in Süßen (Foto unten v.l.). Die Kolberg Steelband (Bild oben) sorgte für karibische Klänge.
Foto: Rüdiger Gramsch/Maitis-Media

Kreis Göppingen. Tropische Temperaturen und karibische Klänge beim IHK-Jahresempfang im Haus der Wirtschaft in Göppingen: IHK-Präsidentin Edith Strassacker freute sich, dass trotz der hochsommerlichen Witterung so viele Unternehmer aus dem Landkreis der Einladung gefolgt waren. In ihrer Begrüßung unterstrich sie die wirtschaftliche Stärke des Landkreises, forderte den IC-Halt am Göppinger Bahnhof und den Ausbau von B 10 und den Albaufstieg der A8.  Den Fachkräftemangel bezeichnete sie als eine der wichtigsten Herausforderungen für die Unternehmen im Filstal. Das Tema Kultur und Wirtschaft prägte den Sommerempfang auf verschiedene Weise. Zum einen präsentierten sich verschiedene Kulturinitiative aus dem Kreis, die neben öffentlicher Unterstützung auch auf Hilfe aus der Wirtschaft angewiesen sind. Zum anderen gab es eine Ausstellung mit Skulpturen aus der Kunstgießerei Strassacker in Süßen, Musikbeiträge verschiedener Künstler, sowie musikalischer Unterhaltung durch die Kolberg-Steelband, die mit karibischen Rhythmen für Kurzweil sorgte., schließlich war es auch eine von IHK-Geschäftsführer Gernot Imgart moderierte Podiumsdiskussion, in der es um die Bedeutung von Unternehmen ging, die im Bereich der Kreativwirtschaft tätig sind, aber auch um die die Beziehungen von Kultur und Wirtschaft. Diskutanten waren Hjalmar Hiemann von der Wirtschaftsförderung der Region Stuttgart, Klaus Kolberg vom gleichnamigen Instrumentenbauer in Uhingen, Torsten Moll vom Theater an der Fils in Gingen und Edith Strassacker von der gleichnamigen Kunstgießerei in Süßen. Fazit: Dort wo Kultur ist lassen sich Menschen nieder und da wo gut gewirtschaftet wird, gibt es auch entsprechende kulturelle Angebote.
23.6.23

 

Erhoffter Aufschwung lässt auf sich warten

Kreis Göppingen. Der erhoffte Aufschwung im Kreis Göppingen lässt weiter auf sich warten. Das geht aus einer aktuellen Sonderauswertung der Frühsommer-Konjunkturumfrage der IHK Region Stuttgart für den Kreis Göppingen hervor. Nachdem sich die wirtschaftliche Situation zum Jahresbeginn angesichts der Entspannung am Energiemarkt bei den Göppinger Unternehmen deutlich gebessert hatte, bleibt die weitere wirtschaftliche Entwicklung im Kreis jedoch ungewiss. Noch zu Jahresbeginn nahmen die Göppinger Unternehmer bei der Geschäftslage innerhalb der Region Stuttgart den Spitzenplatz ein. Doch diese hat sich zwischenzeitlich wieder verschlechtert. Sie bleibt aber - wie in der Gesamtregion - im weit positiven Bereich. „Es melden jetzt deutlich weniger Unternehmen eine gute Geschäftslage als noch zu Jahresbeginn“, sagt Göppingens IHK-Bezirkskammerpräsidentin Edith Strassacker von der gleichnamigen Kunstgießerei in Süßen. „Es fehlt der notwendige Rückenwind für den erhofften Aufschwung im Kreis Göppingen.“ Angesichts der bundes- und weltpolitischen Entwicklungen und der weiterhin hohen Kosten blieben die Unsicherheiten für alle Branchen einfach zu groß.

Der Blick auf die Göppinger Gesamtwirtschaft zeigt: Nur knapp 38 Prozent der Unternehmen geben jetzt an, dass die eigene wirtschaftliche Lage gut sei. Zu Jahresbeginn 2023 waren es noch über 46 Prozent und damit fast die Hälfte der Unternehmen. Die Zahl derer, die ihre Lage als befriedigend einschätzen, ist im gleichen Zeitraum um dreieinhalb Prozentpunkte auf 48,5 Prozent gestiegen. Eine schlechtere Lage geben jetzt sogar 13,6 Prozent der Unternehmen an. Das sind 5,2 Prozent mehr Unternehmen als zum Jahresbeginn (8,4 Prozent).

Die Unternehmen bleiben aber in der Tendenz optimistisch: Trotz der deutlichen Verschlechterung der Lage gab es bei den Geschäftserwartungen für die kommenden zwölf Monate einen signifikanten Anstieg. 34,1 Prozent und damit jedes dritte Unternehmen erwartet im Kreis Göppingen bessere Geschäfte. Zu Jahresbeginn waren es nur 20 Prozent der Unternehmen. 37,4 Prozent der Betriebe gehen von einer gleichbleibenden Geschäftserwartung aus. Dennoch erwarten 28,5 Prozent mittlerweile schlechtere Geschäfte (Jahresbeginn noch 19,9 Prozent). Damit steigt der IHK-Indikator Geschäftserwartungen nur leicht von 0,2 auf aktuell 5,6. Das zeigt sich auch bei den aktuellen Tendenzen im Auftragseingang der Unternehmen. Für die Göppinger Gesamtwirtschaft mit allen Branchen rutscht der IHK-Indikator von minus 7,1 zu Jahresbeginn auf minus 11,4 im Frühsommer. Das liegt an den deutlich schlechteren Prognosen aus der Industrie und der Bauwirtschaft. Hier liegt der IHK-Indikator bei minus 21,4. Die Dienstleistungsbranche und der Handel vermelden hingegen in der Tendenz einen höheren Auftragseingang.

Der Krieg in der Ukraine, die insgesamt unsichere weltpolitische Lage und die protektionistischen Tendenzen hinterlassen ihre Spuren im Außenhandel und damit auch im traditionell exportstarken Kreis Göppingen. Während noch zu Jahresbeginn 38,2 Prozent der Unternehmen angesichts des positiven Auftragseingangs steigende Exporterwartungen äußerten, gehen jetzt nur noch 30 Prozent von steigenden Auslandserlösen aus. Gleichzeitig hat sich der Anteil der Unternehmen mit fallenden Erwartungen von 11,8 auf 26,4 Prozent mehr als verdoppelt. Damit kommt der jetzt fallende Exportindikator für den Kreis Göppingen in der Gesamtwirtschaft gerade noch im positiven Bereich zum Stehen. In der Industrie rutschen die Erwartungen bereits ins Negative. Dort melden mehr Unternehmen fallende anstatt steigende Erwartungen (Indikator liegt bei minus 3,5).

In der Gesamtschau stagniert die vorhandene Investitionsbereitschaft der Unternehmen: Zwar melden mit 26,5 Prozent der Unternehmen jetzt deutlich mehr Betriebe eine höhere Investitionsplanung (Jahresbeginn noch 17 Prozent). Aber bereits ein Viertel der Betriebe (25,4 Prozent) beabsichtigen weniger zu investieren (Jahresbeginn 20,7 Prozent). 48,2 Prozent wollen das Niveau halten. Damit halten sich die steigenden und fallenden Meldungen fast die Waage.

Die zu Jahresbeginn noch geäußerten positiven Beschäftigungserwartungen rutschen leicht ins Minus und stagnieren somit (IHK-Indikator bei minus 1,2). 17,4 Prozent der Unternehmen sehen einen steigenden Bedarf (Jahresbeginn 18,2 Prozent). Knapp zwei Drittel der Unternehmen (63,9 Prozent) wollen die Beschäftigung stabil halten (Jahresbeginn noch 67,7 Prozent). Etwas gestiegen ist der Anteil von 14,1 auf 18,7 Prozent der Unternehmen mit einer fallenden Beschäftigungserwartung.

Wie bei jeder IHK-Konjunkturumfrage wurden die Unternehmer auch nach den größten Risiken für die weitere wirtschaftliche Entwicklung gefragt. Am Jahresanfang 2023 lagen im Kreis Göppingen die Energiepreise noch weiterhin auf Platz eins. Mittlerweile hat der Fachkräftemangel wieder die Spitzenposition übernommen, wenn auch nur knapp. So sehen 62,7 Prozent der Unternehmen wieder bei den fehlenden Fach- und Arbeitskräften das größte wirtschaftliche Risiko für den Kreis Göppingen, dicht gefolgt von den Energiepreisen (61,1 Prozent). Das liegt an der starken industriellen Basis im Filstal, die trotz einer gewissen Entspannung weiter mit den hohen Energiepreisen zu kämpfen hat. Auf dem dritten Platz der Risiken steht eine schwächelnde Inlandsnachfrage (51,8 Prozent). Hier zeigen sich in der Einschätzung der Unternehmen die Effekte der anhaltenden Inflation und Preissteigerungen in fast allen Bereichen. Erstmals gab jedes fünfte Unternehmen im Kreis Göppingen, nämlich 21,7 Prozent, geopolitische Spannungen als ein für sie erhebliches Risiko an.
25.5.23

 

Wirtschaft im Kreis gibt Verwaltung schlechte Noten

Ernste Gesichter: Kreishandwerksmeister Jürgen Schmid, IHK-Präsidentin Edith Strassacker und IHK-Geschäftsführer Gernot Imgart bei der Vorstellung der Standortanalyse für den Kreis Göppingen. Foto: Rüdiger Gramsch

 

Kreis Göppingen. Die Wirtschaft im Kreis Göppingen moniert Lücken und schlechten Empfang im Mobilfunknetz, geht der Glasfaser-Ausbau zu langsam voran, ruft nach Gewerbeflächen und übt deutliche Kritik an schleppenden Verwaltungsvorgängen in den Rathäusern und im Landratsamt. Das sind Ergebnisse einer Umfrage, die die Göppinger IHK und die Kreishandwerkerschaft gemeinsam in  den letzten vier Wochen durchführte und an der sich 220 Unternehmen beteiligt haben.

Alle paar Jahre werden die Unternehmen gefragt, welches ihre wichtigsten Standortsfaktoren sind und wie zufrieden sie damit im Landkreis Göppingen sind. Das Ergebnis ist ernüchternd, wie IHK-Chef Gernot Imgart einräumt. Mit den meisten  für sie wichtigsten Standortfaktoren sind die Unternehmen nämlich am unzufriedensten. Die Reaktionsgeschwindigkeit und der Bearbeitungsdauer in der Verwaltung gehören damit zu den Hauptkritikpunkten. Und das, obwohl vor vielen Jahren einmal die meisten Kommunen im Kreis gegenüber den Unternehmen ein Serviceversprechen abgegeben haben, Anforderungen von Firmen zügig zu erledigen. „Dat hat sich wohl nicht viel getan“, so Imgart, der die Umfrage nach den Sommerferien nun mit den Rathaus-Chefs erörtern will, um herauszufinden, woran die zögerliche Bearbeitung liegt. Ebenfalls äußerst unzufrieden sind die Unternehmer mit der im Kreis vorhandenen Ladeinfrastruktur für Elektromobilität. Das Thema hat inzwischen in den Firmen einen hohen Stellenwert. Auch die Höhe der Gewerbe- und Grundsteuer ist für die Unternehmen ein  Thema, das nicht zufriedenstellt, ebenso fehlender Wohnraum für die Mitarbeiter. Letztlich wird Kritik an der Transparenz von politischen Entscheidungen geübt, sowie ein investitionsfreundliches Klima in der Gesellschaft angemahnt.

Auf der Negativseite stehen für die Unternehmen aber auch der innerörtliche Straßenverkehr, der mit Tempolimits, Kreisel, Fußgängerzonen, Schikanen, Straßenverengungen usw. das zügige Vorwärtskommen verhindert. Unzufrieden ist man auch nach dem Anschluss an den Verkehrsverbund Stuttgart mit dem öffentlichen Personennahverkehr. Beklagt wird zudem der enorme Fachkräftemangel, was nach Auffassung der Unternehmer auch mit dem schlechten Image des Landkreises zu tun habe.

Zu den höchsten Zufriedenheitsfaktoren der Unternehmen zählen die Kundennähe und -bindung, die Nähe zu Beschaffungsmärkten, die Kaufkraft und das Weiterbildungsangebot.

Eines, so Imgart, habe die Untersuchung aber auch gezeigt. Das Thema Energieversorgung und Energiepreise spiele für die Wirtschaft eine zunehmend große Rolle. Kein Thema hat sich in der Umfrage (gegenüber früheren Befragungen) so in den Vordergrund geschoben wie dieses.

Da die IHK derzeit auch in den anderen Landkreisen eine Umfragen bei den Unternehmen durchführe werde man, so Imgart, auch bald Vergleichsmöglichkeiten haben und wissen, wie der Landkreis Göppingen in der Region Stuttgart dasteht.

IHK-Präsidentin Edith Strassacker (Süßen) hatte zu Beginn des Pressegesprächs am Mittwochvormittag erklärt, dass die Ergebnisse der Umfrage den Handlungsbedarf aufzeigt. Über die Schwächen, aber auch die Stärken müsse man dann mit den Verantwortlichen reden. Das sieht auch Kreishandwerkermeister Jürgen Schmid (Ebersbach) so, der allerdings an Beispielen aus der Praxis auch berichten konnte, dass die Unternehmer  anders handeln wie fordern. Am Glasfaserausbau in Ebersbach zeigten die Firmenchefs nämlich  nur in ganz geringem Maße Interesse, so Schmid etwas enttäuscht.
20.7.22

 

 

Unternehmen schauen mit Sorgen in die Zukunft 

Kreis Göppingen. Die wirtschaftliche Lage der Unternehmen im Kreis Göppingen überwiegend gut, aber abgeschwächt. Es sind vor allem die seit Jahresbeginn rasant gestiegenen Energie- und Rohstoffpreise, die die Unternehmen im Kreis Göppingen belasten. Die erheblichen Störungen in den Lieferketten, insbesondere bei Elektronikbauteilen, lassen ebenfalls die Preise galoppieren. Viele Unternehmen können diese Kostensteigerungen nicht vollständig an ihre Kunden weitergeben und geraten so zunehmend unter Druck. Der anhaltende Ukraine-Krieg mit den Sanktionen im Russlandgeschäft trifft die Göppinger Exportwirtschaft zusätzlich, die mit eigentlich sehr guten Erwartungen und Aufträgen in das Jahr gestartet war. Das geht aus einer aktuellen Sonderauswertung der Frühsommer-Konjunkturumfrage der IHK Region Stuttgart für den Kreis Göppingen hervor. Ein drohendes Öl- und Gasembargo verunsichert die Unternehmen erheblich und lässt den Optimismus einbrechen. „Noch melden uns deutlich mehr Unternehmen eine gute wirtschaftliche Lage als umgekehrt, aber fast jedes dritte Unternehmen im Kreis Göppingen befürchtet jetzt einen deutlichen Einbruch der Geschäfte in den kommenden zwölf Monaten“, sagt Göppingens IHK-Bezirkskammerpräsidentin Edith Strassacker von der gleichnamigen Kunstgießerei in Süßen. Das seien mehr als fünf Mal so viele Unternehmen als noch zu Jahresbeginn. 

Der Blick auf die Göppinger Gesamtwirtschaft zeigt: Rund 41 Prozent der Befragten geben, dass die Lage aktuell gut sei, zu Jahresbeginn 2022 waren es noch über 48 Prozent. Die Zahl derer, die ihre Lage als befriedigend einschätzen, ist im gleichen Zeitraum um fünfeinhalb Prozentpunkte auf 49,3 Prozent gestiegen. Eine schlechtere Lage geben mit 9,5 Prozent geringfügig mehr Unternehmen an als zum Jahresbeginn (8,0 Prozent).

Einen deutlichen Einbruch gibt es dagegen in den Geschäftserwartungen für die kommenden zwölf Monate. Preissteigerungen und Lieferkettenstörungen durch die Pandemie haben deutliche Spuren hinterlassen, jetzt kommen Unsicherheiten durch den Krieg in der Ukraine und drohende Energieembargos hinzu. Jedes dritte Unternehmen im Kreis Göppingen erwartet deutlich schlechtere Geschäfte, zu Jahresbeginn waren es nur 6 Prozent der Unternehmen. Etwas mehr als die Hälfte der Betriebe geht von einer gleichbleibenden Geschäftserwartung aus, lediglich 13,7 Prozent erwarten bessere Geschäfte (Jahresbeginn noch 38,5 Prozent). Das zeigt sich auch beim Auftragseingang der Unternehmen. In der Industrie ist die Lage zwar insgesamt positiv, doch steigt die Zahl jener, die sinkende Auftragseingänge verzeichnen. Die Anzahl der Unternehmen mit steigenden Bestellungen sinkt im Vergleich zum Jahresbeginn von 34,2 auf 22,9 Prozent. Deutlich mehr Unternehmen gehen nun von einem gleichbleibenden Auftragsvolumen aus, dieser Anteil steigt von 48,5 auf 60,5 Prozent.

Während noch zu Jahresbeginn 41,4 Prozent der Unternehmen angesichts der anziehenden Weltkonjunktur und positiven Auftragseingang steigende Exporterwartungen äußerten, gehen jetzt nur noch 23,7 Prozent von steigenden Auslandserlösen aus. Gleichzeitig hat sich der Anteil der Unternehmen mit fallenden Erwartungen von 8,5 auf fast 25 Prozent verdreifacht. Damit rutscht der Exportindikator für den Kreis Göppingen erstmals wieder ins Minus. Die Wirtschaftssanktionen gegen Russland und der Krieg in der Ukraine führen nicht nur zu gesunkenen Exporterwartungen mit diesen beiden Ländern, sondern auch zu einem gesunkenen Handel mit anderen osteuropäischen Ländern, da sie wirtschaftlich eng mit diesen verflochten sind. 

In der Folge nimmt die zu Jahresbeginn noch hohe Investitionsbereitschaft der Filstalunternehmen wieder ab. 27,6 Prozent wollen mehr investieren (Jahresbeginn 50,4 Prozent) und 53,2 Prozent wollen das Niveau halten. 19,1 Prozent beabsichtigen weniger zu investieren (Jahresbeginn 11,6 Prozent). Die Beschäftigungspläne der Unternehmen im Kreis Göppingen wurden deutlich heruntergeschraubt und stagnieren angesichts der Erwartungen. Zwei Drittel der Unternehmen wollen nun die Beschäftigung stabil halten. Nur noch 18,6 Prozent der Unternehmen sehen eine steigenden Bedarf, zu Jahresbeginn waren es noch 37,1 Prozent. Etwas gestiegen von 11,2 auf 17 Prozent ist der Anteil der Unternehmen mit fallende Beschäftigungsplänen.
20.5.22
 

 

 

IHK ehrt die besten Auszubildenden

Kreis Göppingen. Etwas über 1.000 Auszubildende aus Industrie, Handel und Dienstleistung im Kreis Göppingen absolvierten im Jahr 2021 ihre Abschlussprüfung. Die besten 31 wurden jetzt von der IHK-Bezirkskammer Göppingen im Haus der Wirtschaft für ihre herausragenden Prüfungsergebnisse geehrt.

IHK-Bezirkskammerpräsidentin Edith Strassacker zeichnete vor rund 80 Gästen alle Prüfungsteilnehmer mit einem Preis für ihr sehr gutes Prüfungsergebnis sowie deren Ausbildungsbetriebe mit einer Urkunde für herausragende Ausbildungsleistungen aus.

Strassacker betonte in ihrer Ansprache die Bedeutung einer dualen Berufsausbildung. Diese sei ein stabiles Fundament, auf dem sich aufbauen lasse. Sie sei überzeugt vom hohen Nutzen einer Berufsausbildung der nach wie vor der Königsweg für den Start in eine beruflichen Karriere sei. „Nirgendwo können junge Menschen neben dem fachlichen Inhalt so viel für das Leben lernen, wie in einer Lehre.“, so die IHK-Bezirkskammerpräsidentin. Den Aufbau eines gesunden Selbstbewusstseins und vor allem selbständig zu handeln und Verantwortung zu übernehmen, aber auch zu lernen mit Frustsituationen umzugehen und in schwierigen Phasen, wo es mal nicht so großen Spaß macht durchzuhalten, das biete nur eine Ausbildung. „Ich möchte Sie als Influencer gewinnen“, appellierte sie an die anwesenden Absolventen, Eltern und Ausbilder, um Werbung zu machen für die duale Ausbildung. „Wir brauchen Nachwuchs in unseren Unternehmen und wir brauchen vor allem Auszubildende, denen wir unsere betrieblichen und auch gesellschaftlichen Werte mitgeben können. Nur so gewinnen wir motivierte und kompetente Fachkräfte für die Herausforderungen von morgen.“

Neben der Ehrung der Prüfungsbesten, wurden in diesem Jahr auch wieder drei Auszubildende mit dem Manfred Gebauer-Preis für besondere Leistungen während der Ausbildung geehrt. Zu diesen Leistungen gehören unter anderem ein ehrenamtliches Engagement, die Mithilfe in gemeinnützigen Einrichtungen, die Förderung und Unterstützung anderer Auszubildender, oder das Erreichen eines herausragenden Prüfungsergebnisses trotz erschwerter Rahmenbedingungen während der Ausbildung. Die drei Preisträger erhalten Geldpreise von 750 bis 1.500 Euro. Unter den zahlreichen Bewerbungen für den Manfred-Gebauer-Preis hat sich die Jury am Ende für Yannik Persch aus Zell unter Aichelberg, vor Abdala Sharbel aus Uhingen und Lena Eisele aus Eislingen durchgesetzt.

Die Ausgezeichneten aus dem Kreis Göppingen:

Ferdinand Bächle (Industriemechaniker, WMF Group GmbH), Daniel Bönde (Pharmakant, Kräuterhaus Sanct Bernhard KG), Tobias Brodbeck und Mert Cetin (beide Werkzeugmechaniker, Allgaier Werke GmbH), Anna Doderer (Kauffrau im Einzelhandel, Kaufland Vertrieb BETA GmbH & Co. KG), Dagmara Dreher (Kauffrau im Einzelhandel, REWE Group), Julia-Isabelle Dreyer (Fachkraft für Kurier-, Express- und Postdienstleistungen, Deutsche Post AG), Paul Dubrowitsch (Werkzeugmechaniker, Allgaier Werke GmbH), Lena Eisele (Industriemechanikerin, Carl Stahl GmbH), Alessia Gambacorta (Werkzeugmechanikerin, Saxonia-Franke GmbH & Co. KG), Lukas Greiner (Fachinformatiker Systemintegration, Christophsbad GmbH & Co. Fachkrankenhaus KG), Marius Häderle (Elektroniker für Automatisierungstechnik, Schuler Pressen GmbH), Katja Hellwirth (Industriekauffrau, Carl Stahl GmbH), Stefan Hilsenbek (Industriemechaniker, WMF Group GmbH), Luis Kicherer (IT-System-Kaufmann, CTL Computertechnik Michael Lang), Jenny Kleinhans (Industriekauffrau, Kleemann GmbH), Inga Kroter (Fachkraft für Lagerlogistik, Wiedmann & Winz GmbH), Daniel Lang (Industriemechaniker, Schuler AG), Melanie Liebrich (Kauffrau im Einzelhandel, REWE Markt GmbH), Manuel Mast (Kaufmann im Groß- und Außenhandel Fachrichtung: Großhandel, Heer & Werz OHG), Andreas Müller (Industriemechaniker, Emag Maschinenfabrik GmbH), Hendrik Müller (Werkzeugmechaniker, Allgaier-Werke GmbH), Maurice Ohlhauser (Industriemechaniker, WMF Group GmbH), Yannik Persch (Automobilkaufmann, Autohaus Ratzel GmbH), Kai Scheibel (Verfahrensmechaniker für Kunststoff- und Kautschuktechnik, Erni Production GmbH & Co. KG), Dominik Schmid (Fachinformatiker Anwendungsentwicklung, Area-net GmbH), Lena Schreiber (Industriekauffrau, Rampf Machine Systems GmbH & Co. KG), Sara Zeller (Verkäuferin, ALDI GmbH & Co. KG).
24.10.21

 

 

Wirtschaft: Optimismus tritt auf der Stelle

Kreis Göppingen. In der Wirtschaft im Kreis Göppingen geht es weiter aufwärts, aber die Unsicherheiten über den weiteren Verlauf der Pandemie und die Probleme in den Lieferketen sind groß. Das geht aus einer Sonderauswertung der IHK-Bezirkskammer Göppingen zur aktuellen Konjunkturumfrage der IHK Region Stuttgart hervor. Die wirtschaftliche Lage der Unternehmen hat sich im Vergleich zur letzten Umfrage im Frühsommer noch einmal deutlich verbessert. Davon profitieren im Kreis Göppingen viele Dienstleister und der Maschinen- und Anlagenbau. Etwas weniger Unternehmen melden jedoch bessere Geschäftserwartungen für die kommenden zwölf Monate als noch im Frühsommer. Insbesondere in der Industrie dämpfen die gestörten Lieferketten und der Rohstoffmangel den Optimismus. Der Anteil der Betriebe mit gleichbleibenden Erwartungen steigt deswegen auf 56 Prozent an. Anders als in der Region Stuttgart treten die Geschäftserwartungen der Göppinger Unternehmen damit auf der Stelle. „Unsere Unternehmen sind weiter auf dem Erholungspfad. Dieser Weg birgt aber angesichts der Unsicherheiten und Risiken Stolpersteine für die weitere Entwicklung“, sagt Göppingens IHK-Bezirkskammerpräsidentin Edith Strassacker von der gleichnamigen Kunstgießerei in Süßen.

Aktuell befinden sich rund 38,1 Prozent der Unternehmen im Kreis Göppingen in einer guten Geschäftslage. Das ist ein Anstieg um fünf Prozentpunkte seit dem Frühsommer. Die Lage hat sich dabei nicht nur in der Industrie, sondern insbesondere im Handel und bei den Dienstleistungen deutlich verbessert. Auch die Umsätze entwickeln sich positiv. Mit rund 46 Prozent melden fast die Hälfte aller Unternehmen gestiegene Umsätze. Die Ertragslage hat sich ebenfalls im Vergleich zum Frühsommer deutlich verbessert, allerdings nicht im selben Tempo. 82 Prozent der Unternehmen melden eine gute oder befriedigende Ertragslage, nur 17,6 Prozent eine schlechte. Die Probleme in der Lieferkette zeigen sich bei den aktuellen Nachfragetendenzen. 35 Prozent der Unternehmen gehen derzeit von einem steigenden Auftragsvolumen aus. Das ist ein Minus von 11,2 Prozent im Vergleich zum Frühsommer, aber nur noch 7,7 Prozent aller Unternehmen rechnen mit fallenden Bestellungen. Insbesondere die Industrie ist hier im Vergleich zur Region Stuttgart im Filstal etwas zurückhaltender. Das zeigt sich auch bei den Geschäftserwartungen, die über alle Branchen hinweg im positiven Bereich stagnieren. Vor allem die Industrie hat die Prognosen zurückgefahren, der Handel und die Dienstleistungen blicken optimistisch in die Zukunft. Damit zeigt sich die Wirtschaft im Filstal zurückhaltender als in der Gesamtregion. „Dass sich die Geschäftslage der Unternehmen im Vergleich zum Frühsommer deutlich verbessert hat, ist eine positive Entwicklung, auch wenn wir bei den momentanen Geschäftserwartungen im Filstal eine Seitwärtsbewegung beobachten“, so Strassacker.

Die Göppinger Wirtschaft ist traditionell stark im Export. Derzeit gehen aber nur noch 28,1 Prozent der Unternehmen von einem Zuwachs in den nächsten zwölf Monaten aus. Das ist ein Minus von 14,5 Prozent im Vergleich zum Frühsommer. Obwohl mit der Belebung der Weltwirtschaft, angetrieben vor allem durch China und die USA, die Wirtschaft seit dem Frühsommer profitiert, haben die Göppinger Unternehmen ihre Erwartungen deutlich gesenkt. 57,5 Prozent der Unternehmen gehen von einem gleichbleibenden Niveau des Exportgeschäfts aus.

Angesichts der Erwartungen nehmen die Pläne der Unternehmen für Inlandsinvestitionen in den kommenden Monaten etwas ab. 25 Prozent wollen mehr investieren (Frühsommer 30,3 Prozent) und 58,8 Prozent wollen das Niveau halten. Der Anteil der Unternehmen, die weniger investieren wollen, ist mit 16,2 Prozent in etwa gleichgeblieben (Frühsommer 15,5 Prozent). Dabei gibt es in der Industrie weiterhin steigende Investitionsabsichten. Überwiegend soll das Geld in den Ersatzbedarf fließen. Signifikant sind die steigenden Investitionen im Bereich der Innovationen. Erfreuliche Tendenzen gibt es bei den Beschäftigungsplänen der befragten Unternehmen, die ihre Zurückhaltung aufgeben. 25,8 Prozent aller Unternehmen rechnen für die nächsten 12 Monate mit einem steigenden Bedarf an Fachkräften. Das ist ein deutliches Plus von 10,9 Prozent, nachdem die Unternehmen im Frühsommer in der Summe rückläufige Beschäftigungspläne gemeldet hatten. 61,3 Prozent prognostizieren einen gleichbleibenden Bedarf, nur 12,9 Prozent der Betriebe haben fallende Pläne (Frühsommer 19,7 Prozent).

Erstmals seit der Aufnahme als Geschäftsrisiko in die Konjunkturumfrage belegt die Corona-Pandemie nicht mehr den Spitzenplatz. Vor dem Hintergrund der Beschäftigungspläne steht im Kreis Göppingen an erster Stelle der Fachkräftemangel als das größte. Im Frühsommer hatten nur 30 Prozent der Unternehmen darin ein Risiko gesehen, mittlerweile sind es 67,3 Prozent. Auf Platz zwei der Geschäftsrisiken liegt mit 41,7 Prozent jetzt die Inlandsnachfrage. Insbesondere der Handel befürchtet bei weiteren Preissteigerungen Auswirkungen auf die Kaufkraft und das Konsumverhalten der Verbraucher und Kunden. Steigende Rohstoffpreise stellen das drittgrößte Risiko dar (38,9 Prozent). Nachdem im Frühsommer angesichts einer anziehenden Konjunktur die Betriebe große Risiken bei der Finanzierung gesehen hatten (20,3 Prozent), ist der Wert auf ein Viertel geschrumpft (4,9 Prozent) und belegt damit den letzten Platz von elf möglichen Geschäftsrisiken.
15.10.21

 

 

Einzelhandel ist nicht über den Berg 

Kreis Göppingen. Die IHK-Bezirkskammer Göppingen hat mit einer Kurzumfrage die aktuelle Situation im stationären Einzelhandel im Kreis Göppingen untersucht. Ziel der Umfrage war es, ein Bild über die wirtschaftliche und geschäftlichen Situation der Händler nach zwei Corona-Lockdowns zu erhalten.

Mit Blick auf die wirtschaftliche Situation sieht es bei vielen Händlern im Kreis Göppingen beunruhigend aus. So schätzten 38 Prozent der Befragten ihre finanzielle Situation angesichts laufender Fixkosten und starker Umsatzausfälle als schlecht bis kritisch ein. Ein gemischtes Bild ergab die Bewertung der derzeit laufenden Geschäfte. Trotz weitgehender Öffnung des Einzelhandels berichten 26 Prozent der Händler über derzeit schlechte Umsätze. Rund ein Drittel der Händler zeigte sich jedoch zufrieden mit den derzeitigen Geschäften und 42 Prozent gaben an, gute bis sehr gute Umsätze zu generieren, darunter vor allem die Lebensmittelbranche.

„Gerade der Facheinzelhandel in den Innenstädten kämpft immer noch mit den Auswirkungen der Corona-Lock-Downs“, bestätigt Göppingens IHK-Vizepräsident Sven Maier von der Traumfabrik in Bad Boll. Vermutlich werde auch der prognostizierte Trend sichtbar, dass Kunden zunehmend in Richtung Internet abwandern. 

Die IHK hatte die Einzelhändler auch zum Wunsch nach mehr verkaufsoffenen Sonntagen befragt. Eine deutliche Mehrheit von 74 Prozent der Händler gab an, sich keine Erhöhung der derzeit gesetzlich zulässigen Anzahl zu wünschen. Kritisiert wurde vielmehr die bestehende strukturelle Ungleichbehandlung zum Onlinehandel, der rund um die Uhr geöffnet habe. In Puncto Online-Sichtbarkeit sind die befragten Einzelhändler im Kreis Göppingen gut aufgestellt. 71 Prozent hatten bereits vor der Pandemie eine eigene Homepage. Das Internet als Verkaufskanal nutzen inzwischen 45 Prozent der Befragten, wobei 29 Prozent bereits vor der Pandemie einen eigenen Online-Shop betrieben und 16 Prozent diesen im Zuge der Lock-Downs neu aufgebaut haben. 16 Prozent der Händler, insbesondere aus der Lebensmittelbranche, sind online gar nicht aktiv. Die IHK hatte auch nach den Hindernissen für den Onlinehandel gefragt. Während die Online-Sichtbarkeit und der Online-Handel für die meisten Händler zwar wichtig erscheint, sehen diese aber aufgrund komplexer Rechtsvorschriften sowie des hohen Aufwands bei der Artikelstammpflege große Herausforderungen, denen sich nicht alle stellen können.

 Neben der eigenen Homepage und eigenem Online-Handel war gerade während der Lock-Downs die Beziehungspflege zu den Stammkunden sehr schwierig. Hier waren stationäre Händler im Vorteil, die auf eigene Apps und vor allem auf Social Media setzen. „Für uns ist die Kundenbindung schon immer sehr wichtig. Deshalb hatte wir schon vor Corona eine App über die wir mit unseren Stammkunden kommunizieren können“, berichtet Patrick Rettenmayr, Geschäftsführer von Modehaus Finck in Göppingen und Mitglied im Handelsausschuss der IHK Region Stuttgart. 

Die IHK will ihre Unterstützung für den innerstädtischen Einzelhandel weiter verstärken. Dazu werden vom Wirtschaftsministerium geförderte Innenstadtberater bei der IHK ihre Arbeit aufnehmen, die Kommunen mit 10 000 bis  50 000 Einwohnern beraten können.
27.8.21

 

Noch freie Ausbildungsplätze

Kreis Göppingen. Gut eine Woche vor dem offiziellen Start des Ausbildungsjahres gehen noch zahlreiche Ausbildungsverträge bei der IHK ein und es sind weiterhin viele Lehrstellen offen. Darauf weist jetzt die IHK-Bezirkskammer Göppingen hin. „Unser Eintragungsteam arbeitet mit Hochdruck an der Erfassung aller Ausbildungsverträge“, berichtet Burghard Rolf, der Teamkoordinator der zentralen Eintragung von Ausbildungsverhältnissen bei der IHK-Bezirkskammer Göppingen. Im August seien noch wöchentlich aus der gesamten Region Stuttgart zwischen 300 und 400 Ausbildungsverträge bei der IHK in Göppingen eingegangen. Diese müssten alle sorgfältig rechtlich geprüft und anschließend eingetragen und freigegeben werden. Aber die Chancen auf einen Ausbildungsplatz bleiben bestehen. „Jeder der will, kann jetzt noch in eine duale Berufsausbildung einsteigen und so ein hervorragendes Fundament für seine berufliche Karriere legen“, betont vor diesem Hintergrund Göppingens IHK-Bezirkskammerpräsidentin Edith Strassacker von der gleichnamigen Kunstgießerei in Süßen. 

Strassacker, die als Unternehmenschefin selbst eine Ausbildung absolviert hat, ist aus eigener Erfahrung von den großen Chancen und dem Nutzen der dualen Berufsausbildung überzeugt. Sie appelliert an die Eltern und an die Jugendlichen, jetzt noch Mut zu fassen und sich kurzfristig zu bewerben. Dabei ist der Start in eine Berufsausbildung auch nach dem 1. September ohne weiteres möglich. Das bestätigt der Leitende IHK-Geschäftsführer Gernot Imgart. „Wir erhalten noch bis in den Herbst hinein neue Ausbildungsverträge, deswegen ist der Ausbildungsmarkt noch kräftig in Bewegung“, so Imgart. Die IHK-Bezirkskammer Göppingen werde deswegen ihre Bemühungen zur Besetzung von Ausbildungsstellen für Unternehmen und für junge Schulabsolventen verstärken. „In unserem Angebotspool haben wir zum jetzigen Zeitpunkt noch rund 40 zu besetzende Ausbildungsplätze für 2021“, berichtet Petra Dauser vom Göppinger IHK-Projekt „Azubi gesucht“. Der Großteil der offenen Ausbildungsplätze komme aus dem kaufmännischen Bereich. Sie weist deswegen auf die geplante große Nachvermittlungsaktion „Ausbildung jetzt!“ der IHK Region Stuttgart am Freitag, 3. September von 9.00 bis 15.00 Uhr hin, an der sich auch die Göppinger Bezirkskammer beteiligt. Wer eine Lehrstelle sucht, kann sich an Petra Dauser unter Telefon 07161 6715-8444 oder Email Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. wenden. Das Beratungsangebot gilt auch für Ausbildungsinteressierte, die sich für den Ausbildungsstart im September 2022 bewerben möchten. 

Derzeit noch freie Ausbildungsstellen beim „Azubi gesucht“-Pool der IHK-Bezirkskammer Göppingen (Stand 25.08.2021): Kaufmännischer Bereich: Kaufmann für Büromanagement 4 Plätze, Kaufmann im E-Commerce 4 Plätze, Kaufmann im Einzelhandel 4 Plätze, Industriekaufmann 3 Plätze, Kaufmann Groß- und Außenhandelsmanagement 2 Plätze, Fachkraft für Lagerlogistik 3 Plätze. Es werden zudem gesucht 2 Azubis als Fachkräfte für Möbel, Küchen und Umzugsservice sowie 3 Köche. 

Gewerblicher Bereich: Im gewerblich-technischen Bereich hat die IHK noch einzelne Ausbildungsplätze als Werkzeugmechaniker, Fertigungsmechaniker, Werkstoffprüfer, Maschinen- und Anlageführer bzw. 2 Plätze als Holzmechaniker.
25.8.21

 

 

Ausbildungsbotschafter stehen im Gymnasium Rede und Antwort

Kreis Göppingen. Fünf junge Ausbildungs- und Studienbotschafter waren jetzt zu Gast am Hohenstaufen-Gymnasium in Göppingen. Sie standen 75 Schülern der 11. Klassenstufe Rede und Antwort zum wichtigen Thema der Berufsorientierung. Diskutiert wurde die Frage, ob ein Studium oder eine Ausbildung der richtige nächste Karriereschritt nach dem Schulabschluss sei. Die von der IHK-Bezirkskammer Göppingen organisierten Ausbildungsbotschafter gaben einen halben Vormittag lang praktische Tipps zur Berufsorientierung und ganz nebenbei Einblicke in Ihren eigenen Findungsprozess und Werdegang. Alle Göppinger Schulen, die Interesse an einem Einsatz der Ausbildungsbotschafter haben, können bei der IHK-Bezirkskammer Göppingen Termine vereinbaren. Die Veranstaltungen können sowohl digital als auch in Präsenz angeboten werden. Ansprechpartner in der IHK-Bezirkskammer Göppingen ist Kai Bartsch, Telefon 07161-6715-8486 oder Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein..

Von den IHK-Ausbildungsbotschaftern gaben Maximilian Palke, Auszubildender Kaufmann im Groß- und Außenhandel bei der Herrlinger KG Fachgroßhandel für Haustechnik in Eislingen und Tim Schneider, Auszubildender Elektroniker für Automatisierungstechnik bei der Kleemann GmbH in Göppingen den potenziellen Bewerbern praktische Hilfestellungen zur Orientierung. "Mir hat besonders gefallen, dass nicht nur Studien- sondern auch Ausbildungsbotschafter da waren", resümiert Clara Eisele, Schülerin des Hohenstaufen-Gymnasiums. Sie verschafften den Schülern des Hohenstaufen-Gymnasiums in Göppingen so einen Einblick in das reale Arbeitsleben und halfen Ihnen bei Suche nach einer beruflichen Perspektive. Neben den persönlichen Erfahrungen zeigten sie auch den Weg des Bewerbungsprozesses zum Traumberuf auf und informierten über Karrierechancen nach erfolgreicher Ausbildung. „Die Botschafter befinden sich in einem ähnlichen Alter wie die Schüler und können so auf Augenhöhe einen authentischen Einblick in den Ablauf Ihrer Berufsausbildung ermöglichen“, begründet Kai Bartsch, Koordinator der Initiative Ausbildungsbotschafter der IHK-Bezirksammer Göppingen, den Erfolg des Berufsorientierungsangebots. Mit Beginn der Initiative im Jahr 2011 hat die IHK-Bezirksammer Göppingen im Landkreis über 570 Einsätze organisiert. Rund 13.000 Schüler haben sich so ein Bild von verschiedenen Ausbildungsberufen aus allen Branchen machen können. Während des Corona-Lockdowns haben die neu konzipierten Online-Ausbildungsbotschafterwochen der IHK Region Stuttgart rund 3000 junge Menschen erreicht. Fast 750 Botschafter hat die IHK-Bezirkskammer Göppingen bisher geschult und auf die Einsätze in den Schulen vorbereitet. Aktuell sind rund 130 Auszubildende als Ausbildungsbotschafter aktiv und werben für ihren Ausbildungsberuf und den Berufsweg der dualen Berufsausbildung. In Corona-Zeiten fanden diese Berufsorientierungseinsätze digital statt. Dabei konnten sich die Schüler von zu Hause online einwählen oder – in der hybriden Variante – den Botschaftern aus dem Klassenverbund via Leinwand ihre Fragen stellen. Die Einsätze wurden live in das Klassenzimmer gestreamt. Soweit es die Situation wieder zulässt, sind Präsenztermine möglich.

Seit 2013 ist die Initiative Preisträger des bundesweiten Wettbewerbs „Ideen für die Bildungsrepublik“ der Initiative „Deutschland – Land der Ideen“. Sie wird gefördert durch das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg. Weitere Partner sind der Baden-Württembergische Handelskammertag, die Landesvereinigung Baden-Württembergischer Arbeitgeberverbände e.V. und der Deutsche Gewerkschaftsbund Baden-Württemberg.
2.7.21

 

 

Viele Einzelhändler stehen mit dem Rücken zur Wand

Kreis Göppingen. Wie sieht die Zukunft der Innenstädte nach Corona aus? Mit diesem Thema beschäftigte sich auch die Bezirksversammlung der IHK-Bezirkskammer Göppingen. Viele Einzelhändler im Kreis Göppingen stellen sich angesichts der aktuellen Öffnungsschritte und fortdauernden Corona-Krise die bange Frage um ihre eigene Zukunft. Denn die Betriebe stehen durch monatelange Schließungen nicht nur finanziell mit dem Rücken zur Wand. Viele Kunden sind durch den Lockdown zunehmend an Onlinekäufe gewöhnt und der Weg in die Innenstadt wird nicht mehr als notwendig erachtet. Das geht nach Beobachtung der IHK-Unternehmer mit einem schleichenden Verlust der Innenstadtattraktivität einher, der durch die Corona-Krise verstärkt worden sei. „Damit die Innenstädte auch zukünftig noch einen attraktiven Einzelhandel haben, muss der Transformationsprozess jetzt eingeläutet werden“, appellierte Prof. Dr. Andreas Kaapke von der Dualen Hochschule Baden-Württemberg aus Stuttgart vor den IHK-Unternehmern. Er war als ausgewiesener Handelsexperte zu einem Vortrag in die Bezirksversammlung eingeladen worden. „Jetzt ist auch die Kommunalpolitik und die Verwaltung für die Innenstädte gefordert. Wir brauchen gute Gesamtkonzepte, die den Einzelhandel stützen“, sagte Sven Maier von der Traumfabrik in Bad Boll, der zugleich Vizepräsident der IHK-Bezirksversammlung Göppingen ist. Die Einzelhändler und Unternehmer stünden mit der IHK bereit, um sich an solchen Prozessen aktiv zu beteiligen.

In seiner Analyse stellte Kaapke fest, dass zukunftsfähige Innenstadt-Konzepte sich an den Bedürfnissen der jeweiligen Zielgruppen vor Ort orientieren müssten. Der Anteil der Innenstadtbesucher, die primär zum Einkaufen in die City kommen, liege bei den über 51-Jährigen mit 65 Prozent am höchsten. In der Gruppe der unter-25-Jähigen seien es mit 50 Prozent hingegen deutlich wenige. Für diese Kundengruppe im Alter bis 25 Jahre stellten neben dem Einkaufsbummel vor allem die Gastronomie mit 28 Prozent oder der Gang zu Behörden oder zum Arzt mit 23 Prozent weitere Anlässe für den Innenstadtbesuch. „Für belebte Innenstädte braucht es eine Sogwirkung und damit attraktiven Einzelhandel, mit einladenden Schaufenstern sowie vor allem für die Jüngeren die Möglichkeit zum Verweilen und Treffpunkte für soziale Kontakte“, so Kaapke. Händler müssten ihre traditionellen Stärken ausspielen und sich mit einer service- und erlebnisorientierten Gestaltung ihrer Verkaufsräume als Teil der Stadtgesellschaft begreifen. So könne dem Onlinehandels etwas entgegengesetzt werden.

 Weiterhin gefragt seien Konzepte, die sich in der Pandemie bewährt haben, wie Click & Collect oder Bestell- und Lieferservices, so der Handelsexperte. Die Digitalisierung müsse vorangetrieben werden. „Der Onlinehandel hat im Zuge der Pandemie einen beispiellosen Siegeszug hingelegt“, so Kaapke. Hier müssten sich die Händler aber auch die Städte gemeinsam auf den Weg machen. Online-Sichtbarkeit und freies W-Lan seien gefragt. Viele Kunden wollen sich vor ihrem Einkauf informieren, wo sie welches Sortiment finden. Auch gelte es durch entsprechende Verkehrskonzepte und die Reintegration von Produktion und Handwerk in den Innenstädten für Belebung zu sorgen.
19.5.21

 

 

Erstmals Frau an Göppinger IHK-Spitze

Kreis Göppingen. Die Vollversammlung der IHK Region Stuttgart hat heute auf Vorschlag der Göppinger Bezirksversammlung Edith Strassacker, die Geschäftsführerin der Ernst Strassacker GmbH & Co KG Kunstgießerei in Süßen, zur Präsidentin der Bezirkskammer Göppingen gewählt. Sie folgt damit als erste Frau in der Geschichte der Göppinger Bezirkskammer dem langjährigen Bezirkskammerpräsidenten Wolf Ulrich Martin an der Spitze nach. Dieser hatte über 16 Jahre als Bezirkskammerpräsident die Geschicke der Göppinger IHK geleitet. „Ich freue mich sehr über diese Wahl und das Vertrauen. Nun gilt es unsere Unternehmen gut aus der Corona-Krise zu begleiten, den Blick optimistisch nach vorne zu richten und den Strukturwandel im Filstal anzupacken“, so die neue Präsidentin Strassacker.

Zum Vizepräsidenten wählte die Vollversammlung Sven Oliver Maier, den Geschäftsführer der Maier‘s Bettwaren GmbH aus Bad Boll. Die Bezirksversammlung in Göppingen hatte bereits im Januar Gabriele Schwarz von der L. Wackler Wwe. Nachf. GmbH aus Göppingen-Holzheim als weitere Vizepräsidentin der Bezirkskammer ins Amt gewählt. Sowohl Strassacker in ihrer Funktion als IHK-Bezirkskammerpräsidentin als auch Maier als ihr erster Vizepräsident gehören dem Präsidium der Gesamtkammer der IHK Region Stuttgart an und vertreten dort die Interessen der Göppinger Unternehmerschaft in der gesamten Region. Die Stuttgarter Vollversammlung ehrte vor der Wahl den bisherigeren langjährigen Bezirkskammerpräsidenten Wolf Ulrich Martin, Vorstand des Bankhauses Gebr. Martin AG in Göppingen sowie seinen ebenfalls ausgeschiedenen Stellvertreter Walter Jerusalem, Geschäftsführer der Zeller + Gmelin GmbH & Co. KG in Eislingen. Martin und Jerusalem wurden für ihre langjähriges, großes Engagement in der Selbstverwaltung der Wirtschaft durch die Stuttgarter Präsidentin Marjoke Breuning gewürdigt und mit der Ehrenplastik der IHK Region Stuttgart ausgezeichnet.

Die neue IHK-Bezirkskammerpräsidentin Strassacker leitet seit 2001 als Geschäftsführerin das gleichnamige Familienunternehmen Kunstgießerei Ernst Strassacker in Süßen sowie seit 2012 das neu gegründete Unternehmen Strassacker Project. Im Anschluss einer Lehre als Einzelhandelskauffrau bei Breuninger in Stuttgart studierte Strassacker Betriebswirtschaft in Pforzheim. Nach mehrjähriger Tätigkeit im internationalen Marketing eines US-Konzerns trat die in Göppingen geborene Strassacker 1992 in das Familienunternehmen ein. Seit 2005 ist sie Mitglied der IHK-Bezirksversammlung in Göppingen. Darüber hinaus engagiert sie sich ehrenamtlich im Vorstand der Arbeitsgemeinschaft Friedhof und Denkmal e.V., Kassel sowie im Lions Club, Göppingen.

Der neue Vizepräsident der IHK-Bezirkskammer Göppingen Sven Olver Maier führt gemeinsam mit seiner Frau die Maiers Bettwarenfabrik GmbH & Co KG in Bad Boll. Der ebenfalls in Göppingen geborene Sozioökonom Maier engagiert sich neben seiner beruflichen Tätigkeit seit 2003 für die Bezirkskammer in Göppingen. Zunächst bei den Wirtschaftsjunioren, später als Mitglied der Bezirksversammlung und seit 2009 auch in der Vollversammlung der IHK-Region Stuttgart. Seit 2005 ist Maier außerdem im Ehrenamt für den Handelsverband Baden-Württemberg und seit 2016 als stellvertretender Präsident des Handelsverbands Württemberg tätig.

Die besonders bestellte Bevollmächtigte des Logistikunternehmens L. Wackler Wwe. Nachfolger GmbH, Gabriele Schwarz,  stieg nach einem Auslandsaufenthalt in England und Arbeit in verschiedenen Speditionen 1995 in den elterlichen Betrieb ein. Im Ehrenamt ist die gelernte Speditionskauffrau und studierte Betriebswirtin seit 2005 Mitglied der Bezirks- und der Vollversammlung und seit 2013 des Verkehrsausschusses der IHK-Region Stuttgart sowie der IHK-Bezirksversammlung in Göppingen. Sie leitet die Kommission für berufliche Bildung beim Speditionsverband in Bund und Land sowie den kaufmännischen Ausbilderarbeitskreis bei der IHK in Göppingen.
19.2.21

 

Einzelhandel ruft nach Perspektive

Kreis Göppingen. Seit Mitte Dezember sind große Teile der Einzelhandelsgeschäfte auch im Kreis Göppingen durch die Corona-Verordnungen geschlossen. Angesichts des zunehmenden wirtschaftlichen Schadens bei den oftmals familiengeführten Händlern fordern die Unternehmen, den betroffenen Betrieben ab 1. März eine klare Öffnungsperspektive zu geben. Die bisherigen Corona-Hilfen kämen nur schleppend oder nur teilweise bei den Unternehmen an und könnten die durch die langen Schließungen verursachten Ausfälle nicht ausgleichen. Göppingens IHK-Bezirksversammlungsmitglied Sven Maier von der Traumfabrik in Bad Boll, der zugleich stellvertretender Präsident des baden-württembergischen Handelsverbandes ist, betont: „Während der Facheinzelhandel in den Städten geschlossen bleiben muss, blieben große Supermärkte oder Discounter weiter geöffnet. Das Infektionsrisiko ist aber mit gut regulierten und überschaubaren Kundenströmen im Facheinzelhandel vergleichsweise deutlich geringer. Insofern fordern wir mit der Öffnung eine Gleichbehandlung der Unternehmen.“ Die Öffnung würde Kundenströme sogar entzerren helfen. Der Handel sei mit ausgearbeiteten Hygienekonzepten auch gut vorbereitet und zu Kompromissen bereit, ergänzt Michael Metzmeier vom gleichnamigen Modehaus in Göppingen, der ebenfalls Mitglied der IHK-Bezirksversammlung ist. Die Öffnung könne jetzt nicht mehr auf die lange Bank geschoben werden, weil zu viele Betriebe unmittelbar in ihrer Existenz bedroht seien.
16.2.21

 

 

IHK bietet digitalen Ausbildungsvertrag an

Kreis Göppingen. Mit einem digitalen Ausbildungsvertrag (DAV) ermöglicht die IHK Region Stuttgart Bezirkskammer Göppingen den Mitgliedsunternehmen einen wichtigen Schritt in die webbasierte Zukunft. Als eine der ersten Kammern in Deutschland können ab sofort Ausbildungsbetriebe in der gesamten Region Stuttgart eine kostenlose Internetanwendung nutzen, mit der Ausbildungsverträge online erstellt und in digitaler Form an die zentrale Eintragungsstelle bei der IHK-Bezirkskammer in Göppingen übermittelt werden. Dafür haben jetzt alle Ausbildungsbetriebe in der IHK Region Stuttgart per Post ihre Zugangsdaten erhalten. „Mit dem neuen digitalen Ausbildungsvertrag brauchen unsere Ausbildungsbetriebe im Kreis Göppingen und der Region ihre IHK-Ausbildungsverträge nicht mehr per Post einreichen, alles kann jetzt digital und schneller bearbeitet werden“, freut sich die Vizepräsidentin der IHK-Bezirkskammer Göppingen, Edith Strassacker. Dies sei insbesondere mit Blick auf die Ausbildungssituation im Kreis Göppingen eine enorme Erleichterung und Vereinfachung für die Unternehmen und die zukünftigen Auszubildenden.

Das digitale Pilotprojekt der IHK Region Stuttgart hat in der Entwicklung einige Hürden erfolgreich nehmen können. Damit können die Daten einfach und rechtssicher vom Ausbildungsbetrieb an die IHK zur Prüfung übertragen werden. Die Webanwendung hat den Vorteil, dass das System automatisch die vorhandenen Daten des Ausbildungsbetriebs anzeigt, entsprechende Vorlagen erstellt und nur die persönlichen Daten des Ausbildungsverhältnisses eingegeben werden müssen. „Auch das ist ein echter Mehrwert für unsere Unternehmen, weil man sich viel Zeit spart“, berichtet der Leiter der Zentralen Eintragung, Dr. Uwe Schwab. Die Zugangsdaten für den digitalen Ausbildungsvertrag werden von der in der IHK-Bezirkskammer Göppingen bestehenden zentralen Eintragungsstelle der IHK Region Stuttgart an die Mitgliedsbetriebe verschickt. Unternehmen können aber auch ihre Zugangsdaten direkt über die Homepage der IHK Region Stuttgart anfordern. Göppingens Vizepräsidentin Strassacker gibt in diesem Zusammenhang auch das klare Ziel vor: „Wir wollen möglichst alle rund 600 Ausbildungsbetriebe im Kreis Göppingen für die Nutzung des digitalen Ausbildungsvertrags begeistern.“
1.2.21

 

 

Trauer um Gerhard Evers

Kreis Göppingen. Gerhard Evers, der langjährige Geschäftsführer der IHK Bezirkskammer Göppingen, ist jetzt im Alter von 87 Jahren in Faurndau gestorben. Die IHK-Bezirkskammer Göppingen hebt in einem Nachruf die Verdienste Evers für die Unternehmen und den Wirtschaftsstandort hervor. In seiner aktiven Zeit war Evers Mentor vieler Jungunternehmer und Gründer und galt vor allem als Motor für die wirtschaftliche Weiterentwicklung des Kreises Göppingen. Bis zuletzt beteiligte sich der studierte Diplom-Kaufmann durch Leserbriefe und Besuche von Veranstaltungen rege an der öffentlichen Diskussion zu wirtschaftlichen Themen. Mit seinem anhaltenden Plädoyer für den B-10 Weiterbau, den VVS-Beitritt oder für den Bau einer S-Bahn in den Kreis Göppingen war die Verkehrsinfrastruktur und der Blick auf die Gesamtregion Stuttgart bis in den Ruhestand hinein sein Thema. „Wir haben Gerhard Evers und seinem großen persönlichen Engagement viel zu verdanken“, würdigt Göppingens IHK-Bezirkskammerpräsident Wolf Martin die Arbeit des Verstorbenen für die Betriebe und die Bezirkskammer. Seine Arbeit und seine Impulse zum Strukturwandel des Göppinger Filstals wirkten bis heute nach.

Evers hatte 36 Jahre lang in den Diensten der IHK Region Stuttgart gestanden, davon 30 Jahre in der Bezirkskammer Göppingen und 20 Jahre in deren Geschäftsführung. Neben seinem Einsatz für den Handel stand besonders die Exportwirtschaft mit ihrem internationalen Geschäft, die finanzielle Gewerbeförderung der Unternehmen aber auch die Wirtschaftsstatistik in seinem Fokus. Beteiligt war er beim Aufbau eines großen Rechenzentrums der Göppinger Arbeitsgemeinschaft für Datenverarbeitung (GAD) Ende der sechziger Jahre am früheren IHK-Standort in der Franklinstraße. Die von ihm 1992 erarbeitete IHK-Denkschrift „Bessere Chancen für den Kreis Göppingen“ war der Anstoß einer Diskussion zur strukturellen Weiterentwicklung des Wirtschaftsstandortes im Filstal, die bis heute nachwirkt. „Als geschätzter Ratgeber und Partner für Unternehmen, Verwaltung und Politik bleibt er mit seiner hohen Fachkompetenz unvergessen“, ehrt Martin den Verstorben. Sein besonderes Augenmerk lag auf jungen Unternehmern und vor allem auf den Wirtschaftsjunioren Göppingen, denen er bis zu seiner Pensionierung als Geschäftsführer eng verbunden war. Für sein Engagement wurde er 1987 zum Senator des internationalen Weltverbandes der Wirtschaftsjunioren, der Junior Chamber international (JCI), ernannt. „Mit Gerhard Evers verlieren wir einen warmherzigen und unheimlich aufgeschlossenen Menschen“, würdigt der stellvertretende Kreissprecher Michael Engelhardt von den Wirtschaftsjunioren die Arbeit des Verstorbenen.

Evers engagierte sich viele Jahre ehrenamtlich, insbesondere im Elternbeirat und Förderverein des Göppinger Freihof-Gymnasiums sowie im Vorstand des Tennisclubs in Göppingen.
13.1.21

 

 

Lockdown: IHK sorgt sich um Unternehmen

Kreis Göppingen. Die angekündigte Verlängerung des Lockdowns bis Ende Januar erfüllt die Unternehmen im Göppinger Filstal mit großer Sorge. „Bereits durch die beiden Lockdowns im vergangenen Jahr haben viele Betriebe aus den Branchen Handel, Gastronomie, Hotellerie sowie dem Messe- und Veranstaltungsbereich große Schäden erlitten“, betont Göppingens IHK-Bezirkskammerpräsident Wolf Martin.

Es bestehe die ernste Gefahr, dass bei weiter andauernden Betriebsschließungen viele Unternehmen im Kreis Göppingen die Pandemie wirtschaftlich nicht überleben werden. Es sei notwendig, dass die angekündigten Liquiditätshilfen so schnell wie möglich auf den Konten der Unternehmen ankommen. Noch immer gebe es Hinweise auf eine zögerliche Auszahlung. „Unsere Unternehmen brauchen schnell eine ausreichende Liquidität“, betont Martin. Angesichts der bereits geführten Diskussionen über eine mögliche über den Januar hinausgehende Verlängerung des Lockdowns sei die Verunsicherung groß. Die Betriebe bräuchten jetzt vielmehr eine klare Perspektive und nicht Ankündigungen im Wochenrhythmus.

Besonders schwierig sei die Situation im Hotel- und Gaststättengewerbe. „Wir haben immer noch Rückmeldungen, dass außer einer erfolgten Abschlagszahlung die Novemberhilfen selbst noch nicht angekommen sind“, berichtet Hans-Ulrich Kauderer vom Badhotel Stauferland in Bad Boll. Er ist nicht nur Mitglied in der IHK-Bezirksversammlung, sondern zugleich auch im Landesvorstand des Hotel- und Gaststättenverbandes in Baden-Württemberg vertreten. Wenn hier nicht zügig die angekündigten Hilfen ankämen, sei es für viele Betriebe zu spät. Von den anhaltenden Schließungen ist auch in großen Teilen der stationäre Einzelhandel schwer betroffen. „Wir stehen im harten Wettbewerb mit dem geöffneten Online-Handel. Insofern befürchte ich, dass die andauernde Schließung des Facheinzelhandels oder vereinzelte Onlineangebote die Kunden weiter ins Internet bringen“, betont Sven Maier von der Traumfabrik in Bad Boll. Er ist seit vielen Jahren Vertreter des Einzelhandels in der Göppinger IHK-Bezirksversammlung und in der Stuttgarter Vollversammlung und setzt sich auch im Präsidium des Handelsverbandes Baden-Württemberg aktiv für die Belange des stationären Handels ein.

Die angekündigte Lockerung des in Baden-Württemberg herrschenden Verbots von Click & Collect für den Einzelhandel werde aus seiner Sicht für kleine Unternehmen vermutlich wenig zusätzlichen Umsatz bringen, da der benötigte Aufwand in den geschlossenen Geschäften hoch sei. Die damit verbundene Entwicklung ginge langfristig zu Lasten des stationären Einzelhandels und der Innenstädte im Kreis Göppingen.
7.1.21

 

 

IHK stolz auf Leistungen der Auszubildenden

Kreis Göppingen. Auch im Kreis Göppingen gab es bei den IHK-Auszubildenden wieder zahlreiche Spitzenleistungen. Die IHK-Bezirkskammer Göppingen ehrte jetzt insgesamt 70 Auszubildende für besondere Leistungen in den vergangenen Abschlussprüfungen. Mit einem Glückwunschschreiben gratulierte Göppingens IHK-Bezirkskammerpräsident Wolf Martin den Absolventen für diese herausragenden Ergebnisse. 20 Teilnehmer erhielten in der Spitzengruppe einen Preis sowie einen Essensgutschein für ein sehr gutes Prüfungsergebnis von mindestens 92 von 100 Punkten. Dies entspricht einer Schulnote von 1,4. Alle anderen erhielten eine IHK-Belobigung, weil sie in den Prüfungen mindestens 86 Punkte, entsprechend der Schulnote 1,9 erreicht haben. Als Top-Ausbildungsbetriebe konnten sich die Allgaier Werke GmbH in Uhingen mit drei sowie die aktiv-markt Manfred Gebauer GmbH und die August Mink GmbH & Co. KG mit je zwei Preisträgern im Kreis Göppingen auszeichnen.

„Solche Spitzenleistungen von Auszubildenden, Ausbildungsbetrieben sowie Berufsschulen sind vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie aller Ehren wert. Gerade der Pandemie bedingte Shutdown im Frühjahr mit Unterrichtsausfall und Online-Unterricht hat alle Beteiligten vor große Herausforderungen gestellt. Dafür spreche ich im Namen der Wirtschaft im Kreis Göppingen meine absolute Hochachtung aus“, lobte Wolf Ulich Martin, der Präsident der IHK-Bezirkskammer Göppingen. Die IHK-Bezirkskammer Göppingen teilt in diesem Zusammenhang mit, dass nach dem derzeitigem Stand alle bevorstehenden IHK-Prüfungen zu den regulär geplanten Terminen stattfinden werden.
7.12.20

 

 

Deutlich weniger Lehrverträge abgeschlossen

Kreis Göppingen. Die Bezirksversammlung der IHK-Bezirkskammer Göppingen hat sich bei Ihrer jüngsten Sitzung auch mit der Lage am Ausbildungsmarkt beschäftigt. Zwar hatten sich die Ausbildungszahlen seit dem Ausbildungsstart im September etwas verbessert. Im Vergleich zum Vorjahr wurden aber immer noch rund ein Fünftel weniger Ausbildungsverträge in Industrie, Handel und Dienstleistung im Kreis Göppingen bei der IHK-Bezirkskammer eingetragen. Vor allem bei den Metall- und Elektroberufen gibt es einen kräftigen Rückgang um jeweils 35 und 25 Prozent. Auch im kaufmännischen Bereich war der Einbruch deutlich. „Jetzt gilt es, alle Kräfte zu bündeln, um diesem Trend entgegen zu wirken. Die Wirtschaft wird sich wieder erholen, - und dann braucht es gut ausgebildete Fach-kräfte. Ein Garant dafür ist nach wie vor eine Berufsausbildung“, appellierte Wolf Ulrich Martin, der Präsident der IHK-Bezirkskammer Göppingen. Die IHK-Unternehmer machten deutlich, dass sie auch im kommenden Jahr weiter auf die Berufsausbildung setzen und Fachkräfte ausbilden wollen, aber es teilweise an Bewerbungen fehle.

„Wir sind aktuell nicht unzufrieden mit den Bewerberzahlen für das nächste Jahr und hoffen, dass im neuen Jahr noch mehr Jugendliche Vertrauen in eine Ausbildung fassen“, so Gabi Schwarz von der Göppinger Schwarz-Gruppe, zu der auch die Spedition Wackler in Holzheim gehört. Die IHK-Bezirkskammer Göppingen hat deswegen in den vergangenen Wochen ihre Anstrengungen in der Werbung und Vermittlung von jungen Azubis noch einmal erhöht. Über das IHK-eigene Projekt „Azubi gesucht“, konnten sogar 12 Prozent aller Göppinger Ausbildungsverträge über die Göppinger IHK besetzt werden. Als große Herausforderung erwies sich in diesem Jahr die Berufsorientierung. Alle Ausbildungsmessen im Kreis fielen aus. Praktika und auch der Besuch von Ausbildungsbotschaftern in den Schulen waren nur schwer bis gar nicht möglich. Trotz-dem konnten über 1.000 Schüler im Kreis Göppingen von den Erfahrungen der Ausbildungsbotschafter profitieren. „Das sind alles Auszubildende aus Betrieben im Kreis Göppingen, die wir in den vergangenen Wochen online geschult und auf die Einsätze in den Klassen vorbereitet haben“, berichtet Kai Bartsch von der Göppinger IHK, der für das Projekt verantwortlich zeichnet. Mit Unterstützung zahlreicher Göppinger Schulen konnten die Botschafter anschließend auf digitalem Wege in den Klassenzimmern Werbung für ihre Ausbildungsberufe machen. In der Corona-Pandemie ist dieses digitale Format aus Sicht der IHK ein besonderer Erfolg. Angesichts der unsicheren wirtschaftlichen Entwicklung schaut die IHK-Bezirkskammer Göppingen auf den Ausbildungsmarkt verhalten optimistisch in das neue Jahr. „Wir werden nicht nachlassen, unsere Betriebe bei der Suche nach Auszubildenden zu unterstützen. Dabei gehen wir auch neue Wege. Wir sind im Gespräch mit den Hochschulen, um kooperative Modelle zu entwickeln, die eine duale Berufsausbildung und ein Hochschulstudium kombinieren“, so Uwe Schwab, der Leiter des IHK-Referates Berufsbildung in Göppingen.
7.12.20

 

 

Zwei Auszubildende aus dem Kreis unter den Besten

Kreis Göppingen. Corona bedingt die zentrale Ehrung der Landes- und Bundesbesten aus der IHK-Region Stuttgart in digitaler Form statt. Auch zwei Absolventen, die im Kreis Göppingen ihre Ausbildung durchlaufen haben, waren unter den Geehrten. Nachdem der Leitflugzeugbauer WingsAndMore GmbH & Co. KG aus Ebersbach an der Fils bereits im vergangenen Jahr den Bundesbesten im Beruf des Leichtflugzeugbauers ausgebildet hatte, konnte man diese tolle Ausbildungsleistung in diesem Jahr tatsächlich wiederholen. Mit Simon Häbich aus Schorndorf hat der Vorzeigeausbildungsbetrieb das Kunststück fertig gebracht, erneut den bundesbesten Leichtflugzeugbauer auszubilden. Damit hat sich das Unternehmen gemeinsam mit seinem Auszubildenden vor dem Stuttgarter Gebäude der Industrie- und Handelskammer Region Stuttgart verewigt, denn alle Bundesbesten erhalten dort zusammen mit dem jeweiligen Ausbildungsbetrieb einen Stern auf dem, „IHK-Walk-of-Fame“. Über die beste Pharmakantin in Baden-Württemberg, Angelina Koch aus Göppingen kann sich die Wala-Heilmittel GmbH aus Bad Boll freuen.

„Es ist sehr erfreulich, so erfolgreiche Ausbildungsbetriebe im Kreis Göppingen zu haben“, so die Vizepräsidentin der IHK-Bezirkskammer Göppingen Edith Strassacker. Dies sei umso wichtiger als die Ausbildungszahlen im Landkreis in diesem Jahr stark rückläufig und viele Jugendliche und auch deren Eltern stark verunsichert sind, ob eine Ausbildung im Moment das Richtige sei. „Eine Ausbildung ist gerade in wirtschaftlich unsicheren Zeiten der richtige Weg“, betont Strassacker. Die Konjunktur werde sich auch wieder beleben und dann seien gut ausgebildete Fachkräfte sehr gefragt, gerade in Nischenberufen wie z.B. bei den Pharmakanten. Das Aufschieben der Entscheidung, eine Ausbildung aufzunehmen und lieber weiter zur Schule zu gehen, führe zudem am Ende zu einem Überangebot an Lehrstellenbewerbern in zwei oder drei Jahren.

Auch im Kreis Göppingen gibt es aktuell und auch noch für das kommende Jahr zahlreiche Ausbildungsstellen. Unternehmen auf der Suche nach Auszubildenden sowie Ausbildungsplatzsuchende können sich an Petra Dauser vom Projekt „Azubi gesucht?“ bei der IHK-Bezirkskammer Göppingen wenden (Tel.: 07161 6715 8444, E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.).
23.11.20

 

Wirtschaft in der Region trauert um Heinrich Baumann

Region Stuttgart. Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Region Stuttgart trauert um ihren Vizepräsidenten der Gesamtkammer und Präsidenten der IHK-Bezirkskammer Esslingen-Nürtingen Heinrich Baumann. „Mit Bestürzung und Fassungslosigkeit haben die Mitglieder unserer Präsidien und die hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie ich selbst vom plötzlichen Tod Heinrich Baumanns erfahren“, sagt IHK-Präsidentin Marjoke Breuning. „Wir sind mit unseren Gedanken jetzt bei seiner Frau, seinen Kindern und der ganzen Familie. Wir werden Herrn Baumann sehr vermissen.“ Baumann starb bereits am Freitag bei einer Bergwanderung mit Freunden an einem Herzinfarkt. Er wurde 54 Jahre alt.

Die IHK sei Heinrich Baumann, der seit zwölf Jahren als Mitglied der Vollversammlung - davon vier Jahre als Vizepräsident - und seit acht Jahren als Präsident der Bezirkskammer und davor vier Jahre als Vizepräsident der Bezirkskammer wirkte, zu großem Dank verpflichtet. Für ihn sei es immer eine Selbstverständlichkeit gewesen, sich neben seiner fordernden Aufgabe als geschäftsführender Gesellschafter des Familienunternehmens Eberspächer auch für die Gemeinschaft und die regionale Wirtschaft zu engagieren. Dieses herausragende Engagement in der Kammer sowie in vielen anderen wirtschaftsnahen ehrenamtlichen Gremien war laut IHK alles andere als eine Selbstverständlichkeit. Die Wirtschaft im Land und in der Region Stuttgart sowie insbesondere im Landkreis Esslingen konnte sich jederzeit auf Heinrich Baumann verlassen. Sein fundierter Rat in allen Fragen der industriellen Transformation und der Standortpolitik war enorm wichtig und überall hoch geschätzt. Zuletzt galt das in besonderer Weise mit dem Blick auf die Herausforderungen durch die Coronapandemie für alle IHK-Mitgliedsbetriebe. „Die zahlreichen Unterstützungsprogramme des Bundes und des Landes tragen auch seine Handschrift“, so Marjoke Breuning.

Heinrich Baumann stand wie kaum ein anderer für den Wirtschaftsstandort Landkreis Esslingen. So begleitete er nicht nur das weitere Zusammenwachsen der IHK-Geschäftsstellen Esslingen und Nürtigen sehr engagiert, er setzte sich auch dafür ein, dass infrastrukturelle Maßnahmen wie Anbindung von Gewerbegebieten, Straßenbau und Mobilität sowie Digitalisierung weiter zügig vorangetrieben werden. Dabei war er überzeugt, dass man nur in einer guten Partnerschaft mit Kommunen und Wirtschaftsförderern erfolgreich sein kann. Die Einrichtung der „Runden Tische“ zum Abriss der Esslinger Neckarbrücken kann in weiten Teilen seiner Initiative zugeordnet werden.
Geprägt durch seine Arbeit als geschäftsführender Gesellschafter von Eberspächer hatte er die Herausforderungen des Transformationsprozesses in der Automobilwirtschaft immer im Blick. Daher betrachtete er die klimapolitischen Maßnahmen auch unter ökonomischen Aspekten. Er setzte sich dafür ein, unter den aktuell schwierigen Bedingungen Arbeitsplätze und den Wohlstand der Region zu erhalten, ohne den internationalen Wettbewerb aus den Augen zu verlieren.

Mit dem kommenden Jahresende wollte er sein großes Engagement in der Selbstverwaltung der Wirtschaft reduzieren und hat deshalb als Anhänger grundsätzlich begrenzter Laufzeiten nicht erneut für die Voll- und Bezirksversammlung kandidiert. Sein viel zu früher Tod schmerzt deshalb besonders, so Marjoke Breuning. Denn aufgrund seines vielfältigen ehrenamtlichen Engagements haben Heinrich Baumann und seine Familie auf vieles verzichten müssen.
23.9.20.

 

 

Neue Lehrverträge: Deutlicher Rückgang 

Kreis Göppingen. Über 600 Auszubildende starten jetzt im Kreis Göppingen in einem der IHK-Bezirkskammer Göppingen zugehörigen Unternehmen in ihre Berufsausbildung. Die abgeschlossenen Ausbildungsverträge haben im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um rund 200 Verträge und damit deutlich abgenommen. Auch in der Region Stuttgart ist die Entwicklung bei rund 7.531 neuen Azubis mit einem Minus von insgesamt 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr rückläufig.
„Diese Zahlen sind für uns überhaupt nicht erfreulich und wir sehen diese Entwicklung mit großer Sorge“, betont Wolf Martin, der Präsident der IHK-Bezirkskammer in Göppingen anlässlich des Starts in das neue Ausbildungsjahr. Durch die Coronakrise seien auch im Kreis Göppingen zahlreiche Unternehmen gezwungen, ihr Ausbildungsengagement zu reduzieren oder sogar ganz aufzugeben. Die IHK-Bezirkskammer hat aufgrund der aktuellen Lage mit einem Rückgang der neuen Ausbildungsverträge gerechnet. Mehr als ein Drittel der Ausbildungsbetriebe im Kreis Göppingen hatte bereits im Juni bei einer IHK-Umfrage angekündigt, gar nicht mehr oder weniger auszubilden als im Vorjahr. Vor allem die Gastronomie, der Handel sowie kleinere Industriebetriebe sehen sich derzeit nicht in der Lage, in die Ausbildung zu investieren. „Für viele ist das Risiko im Moment einfach zu groß“, meint Martin. Sorge bereitet auch der Umstand, dass viele Bewerber trotz vorhandener Angebote stark verunsichert seien und sich deswegen nicht für eine duale Ausbildung entscheiden. „Wir rechnen dennoch fest mit weiteren Vertragsabschlüssen, nachdem wir in den letzten Wochen noch hunderte Verträge aus der gesamten Region zugesandt bekommen haben“, zeigt sich Göppingens IHK-Teamkoordinator Burghard Rolf optimistisch. Sein Team sitzt als zentrale Eintragungsstelle von Ausbildungsverhältnissen für die Region Stuttgart in der IHK-Bezirkskammer Göppingen und bekommt weiterhin täglich neue Ausbildungsverträge. Diese werden zunächst rechtlich intensiv geprüft und später als Voraussetzung für den Start der Berufsausbildung in ein besonderes Verzeichnis eingetragen.
„Gerade in der jetzigen Situation ist die Unterstützung durch die IHK sowohl für unsere Mitgliedsbetriebe als auch für die Bewerber wichtig“, sagt IHK-Bezirkskammerpräsident Martin. Interessierte, die derzeit noch eine Lehrstelle im Kreis Göppingen suchen, haben auch nach dem offiziellen Beginn des Ausbildungsjahres gute Chancen, mit einer geeigneten Lehrstelle ihre Berufsausbildung zu beginnen. So bietet die IHK auch den neuen Service „gemeinsam (weiter) ausbilden“ an, um zum Beispiel Auszubildende aus insolventen Betrieben in der Region in andere Ausbildungsbetriebe zu vermitteln. In der IHK-Lehrstellenbörse (www.ihk-lehrstellenboerse.de) können Ausbildungssuchende noch nach freien Lehrstellen für dieses Jahr suchen. Dort sind in der Region aktuell rund 360 Ausbildungsplätze als unbesetzt verzeichnet, darunter einige auch im Kreis Göppingen. Martin appelliert gleichzeitig an die Unternehmen, an der Ausbildung.
2.9.20

 

 

Hochschul-Debatte: Wirtschaft bezieht nochmals Position

Kreis Göppingen. Mit einem dritten runden IHK-Tisch haben sich Vertreter der Hochschule Esslingen und der Industrie aus dem Göppinger Filstal erneut zu einem intensiven Austausch getroffen. Inhaltlich ging es vor allem um die Zukunft des kooperativen Studienmodells Mechatronik-Plus in Göppingen, bei der eine vollwertige IHK-Ausbildung als Mechatroniker mit einem Ingenieursstudiengang in Göppingen verknüpft ist. Bei einem weiteren Göppinger Modell Mechatronik-Com wird das Studium durch eine laufende Beschäftigung bei einem Industrieunternehmen finanziell abgesichert. Beide Studienmodelle haben in der Vergangenheit dazu geführt, dass Ingenieure an Göppinger Unternehmen gebunden wurden und beruflich im Filstal blieben. Genau dieser Effekt sei ein wichtiger Beitrag zum Strukturwandel im Filstal. Vorgestellt wurden die Planungen der Hochschule Esslingen, die stark frequentierten Studiengänge Elektro- und Automatisierungstechnik aus Göppingen abziehen zu wollen. „Unsere Mechatronik-Plus-Absolventen oder die von Mechatronik-Com studieren jedoch, anders als der Name es vermuten lässt, in Göppingen mehrheitlich Elektro- oder Automatisierungstechnik“, berichtet Dr. Uwe Schwab, der Leiter der Göppinger IHK-Berufsbildung. Nur wenige entscheiden sich bisher nach dem Grundstudium für die klassische Mechatronik. Deshalb befürchten die Unternehmen, dass ein Studiengang Mechatronik ohne diese Inhalte zu wenig Zuspruch finde und die kooperativen Studienmodelle nicht zukunftsfähig seien. „Aber genau das brauchen unsere Betriebe“, so Dr. Schwab.

Aus Sicht der Unternehmen sollte in Göppingen nicht nur ein reiner Ingenieursstudiengang Mechatronik verbleiben. Dieser müsse zusätzlich mit Schwerpunkten aus der Elektro- und Automatisierungstechnik und mit starker IT-Kompetenz  (KI und Big Data) ergänzt werden. Nur so könnten neben den vorhandenen Wirtschaftsstudiengängen in Göppingen die notwendigen Studentenzahlen erreicht werden. Alle Unternehmer waren sich einig, dass zukünftige Ingenieure eine ganzheitliche systemische Sicht und eine interdisziplinäre Zusammenarbeit von Maschinenbau, Elektrotechnik und Informatik beherrschen müssen. Auch die Mechatronik müsse sich weiterentwickeln und verändern. Das Kunstwort Cyber Physical System, kurz CPS, beschreibt dabei genau diese zukünftige Vernetzung der physikalischen Welt der Maschinen, Anlagen und Endgeräte mit der virtuellen Welt des Internets, dem Cyberspace. Ein solches Ingenieursprofil Mechatronik-CPS würden sich die Unternehmer im ersten Schritt für den verbleibenden Ingenieursstudiengang in Göppingen wünschen.
20.7.20

 

 

225. Bildungspartnerschaft unter Dach und Fach

Kreis Göppingen. In Zeiten von Corona-Shut-down und Unterricht im Krisenmodus wird die Berufsorientierung für viele Schüler derzeit zu einer echten Herausforderung: Bildungsmessen, Praktika, Schulbesuche durch Ausbildungsbotschafter oder Firmenführungen sind derzeit so gut wie nicht möglich. Umso wichtiger ist es deshalb, die für die berufliche Orientierung notwendigen Strukturen weiter auszubauen. So haben jüngst die BW-Bank Göppingen und das Wirtschaftsgymnasium der hiesigen Kaufmännischen Schule eine bereits vor der Krise geplante 225. IHK-Bildungspartnerschaft im Kreis Göppingen vereinbart. Koordiniert wurde dies durch die Ausbildungsberaterin der IHK-Bezirkskammer Göppingen, Karin Barthel. Inhalte des von Filialdirektor Andreas Gubick, Schulleiter Dr. Werner Faustmann und Dr. Uwe Schwab, dem stellvertretenden Leiter der IHK in Göppingen unterzeichneten Kooperationskonzepts sind unter anderem Praktika, Bewerbertrainings, Vorstellung des Auswahlverfahrens, Expertenvorträge im Unterricht, Kooperationstage und das Kennenlernen der Bank durch Betriebsführungen für Schüler.
29.6.20

 

 

IHK beleuchtet Ausbildungssituation

Kreis Göppingen. Laut einer Ausbildungsumfrage der IHK-Bezirkskammer Göppingen wirkt sich die Corona-bedingte wirtschaftliche Abkühlung sehr differenziert auf die Unternehmen im Kreis Göppingen aus. „Erfreulich ist der derzeit und auch geplante sehr geringe Anteil an Kurzarbeit bei den Auszubildenden“, so IHK- Vizepräsident Walter Jerusalem, der Geschäftsführer der Zeller+Gmelin GmbH & Co. KG in Eislingen. An der Umfrage im Kreis Göppingen hatten sich insgesamt 71 Ausbildungsbetriebe beteiligt. Nahezu alle Unternehmen stehen trotz des starken Wirtschaftseinbruchs zur betrieblichen Ausbildung und setzen diese unverändert fort. Darüber hinaus plant die deutliche Mehrheit (über 70 Prozent) der befragten Unternehmen bereits jetzt, ihre Auszubildenden nach der Ausbildung zu übernehmen. Einen deutlichen Schub hat vor allem die Digitalisierung der Ausbildung durch den Corona bedingten Shutdown im Kreis Göppingen erfahren, so die Hälfte der Unternehmensangaben. „Viele Ausbildungsbetriebe haben aus der Not eine Tugend gemacht und die Ausbildung über Skype oder andere digitale Kanäle und durch online gestützte Arbeitsaufträge fortgesetzt.“, sagt der Leiter der Berufsbildung der IHK, Dr. Uwe Schwab. Deutlichen Nachholbedarf haben nach Meinung der Befragten hingegen die beruflichen Schulen im Landkreis. Sowohl die Ausstattung als auch der digitale Unterricht sei sehr heterogen und unterscheide sich auch hinsichtlich der Qualität zum Teil deutlich.

Die gedämpfte Stimmung in der deutschen Wirtschaft spiegelt sich auch in den Planungen der Ausbildungsbetriebe im Kreis Göppingen wider. Zwar wollen nach den derzeitigen Planungen fast 60 Prozent der Unternehmen genauso viele Azubis einstellen oder sogar mehr. Mehr als ein Drittel der Ausbildungsbetriebe wird nach den Ergebnissen der Umfrage jedoch gar nicht mehr oder weniger ausbilden als im Vorjahr. Vor allem die Gastronomie, der Handel sowie kleinere Industriebetriebe sehen sich derzeit nicht in der Lage, in die Ausbildung zu investieren. „Für viele ist das Risiko im Moment einfach zu groß“, so Jerusalem. Er appelliert an die Politik, jetzt die richtigen Signale zu setzen und Anreize für die Ausbildung zu schaffen. „Was wir jetzt brauchen, sind die richtigen Instrumente, um auch unter diesen erschwerten Bedingungen, Ausbildung für die Betriebe attraktiv zu machen“. Jerusalem betont, dass in der jetzigen Situation die IHK-Bezirkskammer Göppingen für ihre Mitgliedsbetriebe verstärkt da sei. Diese unterstütze bei der Ausbildung und vermittle intensiv junge Ausbildungsinteressierte an die Unternehmen. Dazu gehören zunehmend auch digitale Formate, die den Zugang zu den Informationen und Beratungen erleichtere.
25..20

 

 

Ingenieurstudium: IHK lädt zum runden Tisch

Kreis Göppingen Zu einem zweiten runden IHK-Tisch „Wir sind Mechatronik - Zur Zukunft des Ingenieursstudiums am Hochschulstandort Göppingen“ lädt jetzt die Industrie- und Handelskammer (IHK) Bezirkskammer Göppingen ein. Die Hochschule Esslingen wird dazu ihre Planungen vorstellen. Der im Open-Space-Format konzipierte Workshop richtet sich vornehmlich an IHK-Industrieunternehmen aus den Bereichen Maschinenbau, Mechatronik, Automatisierungs- und Elektrotechnik sowie an IT-Unternehmen aus dem Filstal, die sich mit Digitalisierung und Industrie 4.0 beschäftigen. Die Veranstaltung findet am  Freitag,  26. Juni von 10: bis 12.30 Uhr im Göppinger IHK-Haus der Wirtschaft in der Jahnstraße 36 statt. Eine Anmeldung ist vorher erforderlich, die Plätze sind jedoch eng begrenzt. Nähere Informationen gibt es bei Daniela Nitra von der IHK unter 07161-6715-8410 oder unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein..

Bereits im Januar  hatten sich rund 20 Unternehmer und Personalverantwortliche aus Industrieunternehmen im Filstal zu einem ersten Runden Tisch bei der IHK getroffen, um die Auswirkungen einer möglichen Schließung des Studienganges Mechatronik zu diskutieren. Viele Unternehmen sprachen sich damals für die Weiterentwicklung der Mechatronik als Studiengang aus und machten sich für den Erhalt eines reinen Ingenieurwissenschaftlichen Studienganges am Campus Göppingen stark. Die Betriebe argumentierten mit dem Nachwuchsmangel bei Ingenieuren im Filstal und die enge Forschungskooperation bei Projekten mit der Hochschule vor Ort. Nun will die Hochschule Esslingen bereits zeitnah über die Inhalte der Studiengänge am Campus Göppingen und damit über die Zukunft des Standortes entscheiden.

Mit dem Runden Tisch will die IHK-Bezirkskammer Göppingen einen weiteren konstruktiven Beitrag zur Entwicklung der Ingenieursstudiengänge leisten, die vielerorts rückläufige Bewerberzahlen verzeichnen. „Wir brauchen dringend mehr junge Menschen, die ein Ingenieursstudium aufnehmen und unsere Zukunft gestalten“, betont der Präsident der IHK-Bezirkskammer Göppingen, Wolf Martin. Insofern unterstütze die IHK alle Reformbemühungen. Gleichzeitig sei die Hochschule seit der Gründung in Göppingen ein immens wichtiger Standortfaktor für die industriell geprägte Wirtschaft im Filstal geworden, der mit dem anstehenden Strukturwandel im Maschinenbau und der Antriebstechnik umso wichtiger sei. Sorgen bereiten Martin die noch offenen Fragen zur Zukunft des Göppinger Studiengangs und Erfolgsmodells Mechatronik-Plus. Dieser Studiengang stelle ein Alleinstellungsmerkmal für den Göppinger Standort dar und habe zwei Jahrzehnte das Image des Filstals als Mechatronik-Valley in der Region geprägt. Das kooperative Studienmodell wurde vor fast 20 Jahren gemeinsam mit dem Maschinenbau und der Metallindustrie, der Berufsschule und der Hochschule Esslingen am Standort Göppingen sowie der IHK-Bezirkskammer Göppingen entwickelt. Es verbindet bis heute eine vollwertige Ausbildung als IHK-Mechatroniker in einem Betrieb mit dem Abschluss als Hochschulingenieur und ist weit über den Kreis Göppingen hinaus bekannt und anerkannt.
3.6.20

 

 

IHK-Abschlussprüfungen haben begonnen

Kreis Göppingen. Eine gute Nachricht gibt es jetzt für alle Auszubildenden und für die Ausbildungsbetriebe im Kreis Göppingen. Nach der Corona-bedingten Verschiebung der Ausbildungsprüfungen im Frühjahr war lange Zeit unsicher, ob und wann die Prüfungen nachgeholt werden können. Seit Montag haben nun die ersten neun Prüfungsteilnehmer einen Teil ihrer IHK-Abschlussprüfung abgelegt. Auch die schriftlichen Prüfungen der zweijährigen Ausbildungsberufe konnten mit einer einmonatigen Verspätung durchgeführt werden. „Vorausgesetzt, die Prüfungen werden bestanden, können alle Auszubildenden aus dem Kreis Göppingen ihre Ausbildung nun wie geplant beenden“, so der Leiter der Göppinger IHK-Berufsbildung Dr. Uwe Schwab. Auch die Theorieprüfungen für die drei- und dreieinhalbjährigen Berufe in der kommenden Woche sowie die ab dem 29. Juni  startenden mündlichen und praktischen Prüfungen können Stand heute durchgeführt werden.

Hierzu hat die IHK-Bezirkskammer in den vergangenen Wochen ein Sicherheitskonzept erarbeitet, um das Infektionsrisiko bei den Prüfungen auszuschließen. „Für den Schutz der Gesundheit unserer Prüfer sowie aller Prüfungsteilnehmer treffen wir alle erdenklichen Maßnahmen“, so der Teamkoordinator der Prüfungsabteilung der IHK-Bezirkskammer Göppingen, Karl Vollmer.

Sichtlich stolz und dankbar zeigt sich auch der Präsident der IHK-Bezirkskammer Göppingen, Wolf Ulrich Martin. „Was das fünfköpfige Prüfungsteam in den letzten Wochen geleistet hat und noch leisten wird ist eine echte Mammut-Aufgabe und aller Ehren wert.“ So mussten aufgrund der Verschiebung der Prüfungen alle Prüfungsräume neu organisiert, hunderte von praktischen und mündlichen Prüfungen neu terminiert und mit den Prüfern entsprechend erneut koordiniert werden. Und das aus dem Homeoffice heraus und am Telefon, weil die üblichen persönlichen Koordinierungstreffen mit den Prüfern nicht stattfinden konnten.
16.6.20

 

 

IHK gegen Reform bei Finanzanlagenvermittlern

Kreis Göppingen. Für mehr als 200 angehende und zukünftige Finanzanlagenvermittler im Kreis Göppingen kommen jetzt massive Veränderungen und höhere Kosten zu, sollte es nach den Plänen der Bundesregierung gehen. Diese beabsichtigt, die Erlaubnis- und Aufsichtszuständigkeit für Finanzanlagenvermittler von der IHK weg auf die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) zu verlagern. Das hat jetzt Vertreter der lokalen IHK-Bezirkskammer Göppingen auf den Plan gerufen, die sich öffentlich gegen die geplante Gesetzesänderung aussprechen. „Wir haben eine klare Rückmeldung unserer Mitgliedsunternehmen: Die Erlaubnis- und Aufsichtszuständigkeit für Finanzanlagenvermittler sollte unbedingt bei unserer IHK verbleiben“, betont Göppingens IHK-Bezirkskammervizepräsidentin Edith Strassacker. Die IHK verfüge über jahrelange Erfahrung in den gewerblichen Erlaubnis- und Aufsichtsverfahren. Außerdem würden sehr viele Vermittler und Existenzgründer die IHK für Einzelfallberatungen intensiv nutzen. „Das kann doch so ortsnah, persönlich und mit hohem Qualitätsniveau nur eine IHK schaffen, die nah am Kunden ist – anders als eine zentrale Organisation wie die BaFin“, befürchtet Strassacker.

„Für viele Vermittler aus dem Kreis Göppingen ist die Tätigkeit als Finanzanlagenvermittler eine Nebentätigkeit, die sie bei steigenden Kosten aufgeben müssten“, betont auch Jens Rehm von der gleichnamigen Versicherungsagentur in Geislingen, der die Interessen aller Vermittler aus dem Kreis Göppingen in der IHK-Bezirksversammlung vertritt und zugleich auch Mitglied der IHK-Vollversammlung in Stuttgart ist. Nach Schätzungen werden sich die Kosten für eine Erlaubnis eines Kleingewerbetreibenden im Verhältnis zu den IHKs auf das Fünffache erhöhen. Für Vertriebsgesellschaften lägen die Kosten für eine Erlaubnis sogar um das Achtfache höher. Er befürchtet, dass die angehenden Vermittler sich erhöhten Anforderungen, wie etwa dem Durchlaufen eines Nachweisverfahrens, ausgesetzt sehen, die an eine Erlaubnis nach dem Kreditwesengesetz gestellt werden. Diese zusätzlichen Auflagen und Kosten führen jedoch dazu, dass kleine Vermittler zu Gunsten weniger großer Finanzdienstleister verdrängt werden. Das könne nicht das Ziel eines Gesetzes sein. Rehm sieht aber noch weitere Vorteile, wenn die IHK weiterhin die ihr übertragende Aufgabe erfüllt. Neben der Erlaubniszuständigkeit für Finanzanlagenvermittler ist die IHK auch zuständige Stelle für Versicherungs- und Immobiliardarlehensvermittler sowie Immobilienmakler. Die durch das Gesetz geforderten Erlaubnisvoraussetzungen sind annähernd deckungsgleich. Aufsichtsrechtliche Eingriffe können damit zeitnah, effektiv und umfassend erfolgen. „Da die meisten Vermittler in mehreren Geschäftsfeldern tätig sind, haben sie durch das ‚One-Stop-Shop‘-Prinzip bei der IHK den Vorteil, die Erlaubnisse nur bei einer einzigen Stelle beantragen zu müssen“, bestätigt der Versicherungsexperte aus Geislingen.
12.6.20

 

 

Kandidaten zur IHK-Wahl präsentieren sich

Region Stuttgart. Ab sofort können sich die etwa 160 000 wahlberechtigten Unternehmer der Industrie- und Handelskammer (IHK) Region Stuttgart online über die Kandidaten der IHK-Wahl 2020 informieren. Unter www.ihk.st/wahlkandidaten präsentieren sie sich mit Foto und persönlichen Angaben sowie den Motiven zu ihrer Kandidatur. In vier Wochen – vom 6. bis 28. Juli – finden die Wahlen zur Vollversammlung und zu den fünf Bezirksversammlungen der IHK Region Stuttgart statt. Auf die 100 Sitze der Vollversammlung und die insgesamt 140 Sitze der fünf Bezirksversammlungen in den umliegenden Landkreisen kommen rund 380 Kandidaten. „Für ein Ehrenamt bei der IHK-Wahl zu kandidieren stößt nach wie vor auf großes Interesse. Dies zeigt, dass gerade in der aktuellen Krisenzeit viele Unternehmen eine starke regionale Stimme der Wirtschaft für wichtig halten und sich selbst mit einem persönlichen ehrenamtlichen Engagement einbringen“, sagt Hans Heinzmann, Vorsitzender des Wahlausschusses der IHK Region Stuttgart. Es zeige sich, dass viele Kandidatinnen und Kandidaten – trotz der immensen wirtschaftlichen Krise durch die Corona-Pandemie – großes Interesse und Engagement für die Wahl aufbringen.
8.6.20

 

 

Lockerungen bringen für den Handel keinen Erfolg

Region Stuttgart. Die vor kurzem vom Land erlaubten Lockerungen im Einzelhandel bringen nicht die erhoffte Besserung für die Branche. Das zeigen die Ergebnisse einer aktuellen Umfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK) Region Stuttgart, an der 39 Einzelhändler und 41 Großhändler aus der Region Stuttgart teilgenommen haben. „Der große Ansturm auf die Innenstädte ist leider ausgeblieben. Die Corona-Krise dämpft das Interesse und die Freude am Einkaufen bei vielen Kunden“, sagt IHK-Präsidentin Marjoke Breuning. Die Nachfrage ist nicht nur im Einzelhandel ausgeblieben, auch der Großhandel klagt über weniger Nachfrage im Verhältnis zur Vorkrisenzeit. Dies wirkt sich in beiden Teilbereichen negativ auf die Beschäftigungsplanung aus. 38 Prozent der Handelsbetriebe geben an, Personal abbauen zu müssen. Knapp 60 Prozent rechnen mit gleichbleibenden Beschäftigtenzahlen und nur zwei Prozent wollen Personal aufbauen. Ein kleiner Lichtblick: Seit März 2020 ist der Anteil der Personal abbauenden Betriebe um fünf Prozentpunkte zurückgegangen.

Über 87 Prozent der Einzelhändler in der Region Stuttgart registrieren, trotz der Öffnung weniger Nachfrage, 74 Prozent berichten, dass die Kundschaft um bis zu 50 Prozent abgenommen hat. Immerhin hat sich die Zahl der Betriebe, die für das gesamte Jahr 2020 mit zweistelligen Umsatzeinbrüchen rechnen, von 88 auf 82 Prozent verringert. Durch die geringere Kundenanzahl, den Stillstand und die damit entgangenen Umsatzerlöse verzeichnen über 72 Prozent der Betriebe einen Eigenkapitalrückgang – denn die Betriebskosten laufen weiter. Fast die Hälfte der Betriebe ist jetzt gezwungen, eigene Investitionspläne zu kürzen. „Viele Innenstädte sind wie leergefegt. Wenn die Kunden weiter ausbleiben, laufen wir Gefahr, dass die Einkaufsstraßen auch nach der Corona-Krise nicht mehr so wie früher frequentiert werden“, sagt Breuning. Mehr als jeder zweite Betrieb rechnet damit, frühestens im Jahr 2021 zum Normalzustand der Vorkrisenzeit zurückkehren zu können.
47 Prozent der Unternehmer reagieren mit Rationalisierung auf die Krise. 39 Prozent setzen verstärkt auf Maßnahmen der Digitalisierung. „Einige Einzelhändler, die im stationären Einzelhandel sehr erfolgreich waren, sind gezwungen ihre Ware jetzt auch im Internet anzubieten“, sagt Breuning. Ob sie dabei im Wettbewerb mit bekannten Online-Riesen genauso erfolgreich sein werden, wie mit dem stationären Geschäft, bleibe jedoch offen.
19.5.20

 

 

Ab Montag: Nur mit Reservierung ins Restaurant

Kreis Göppingen. Mit Wiederöffnung der Speisegaststätten ab kommenden Montag sind für Betreiber wie Gäste Hygienevorschriften verbunden. „Unsere Mitgliedsunternehmen haben jetzt zumindest Klarheit, was sie zur Eröffnung am beachten müssen, auch wenn es im Detail noch viele Fragen gibt“, berichtet Hans-Ulrich Kauderer vom Badhotel Stauferland in Bad Boll, der zugleich auch Mitglied der Göppinger IHK-Bezirksversammlung ist. Für das Tagesgeschäft ist der Öffnungstermin ein wichtiger erster Schritt, aber von der Normalität sei die Gastronomie noch weit entfernt. „Das gilt vor allem für die zahlreichen Schankwirtschaften und Bars im Kreis Göppingen, die noch immer ohne Perspektive sind“, betont der Hotelier. Er weist darauf hin, dass die Speisegastronomie maßgeblich von Familienfeiern lebe. Hier brauche die Branche schnell Planungssicherheit, da solche Geschäfte einen langen Vorlauf benötigen.
In der neuen Verordnung ist geregelt, dass Gastronomen durch Aushang außerhalb der Gaststätte „prägnant und übersichtlich“ darstellen müssen, welche Vorgaben die Gäste betreffen. Das gelte insbesondere für die Hygienevorgaben sowie für eine vom Betreiber vorgesehene Reservierung. „Wo immer möglich, ist ein Abstand der Gäste zu allen Anwesenden von mindestens 1,5 Metern einzuhalten“, betont Kauderer. Gästen müsse jeweils ein Sitzplatz zugewiesen werden und der Kontakt und die Kommunikation der Beschäftigten mit den Gästen sei „auf ein notwendiges Mindestmaß“ zu beschränken, so die Verordnung. Soweit räumlich möglich, sollen Servierwagen benutzt werden. Wichtig sei, dass die Gäste vor Betreten der Gaststätte über Reinigungsmöglichkeiten der Hände unter Bereitstellen von Desinfektionsmöglichkeiten oder Handwaschgelegenheiten mit Seife und fließendem Wasser hingewiesen werden müssen. „Eigentlich selbstverständlich, aber unsere Gäste sind dazu angehalten, sich die Hände zu reinigen bevor sie Platz nehmen“, so Kauderer. "Darüberhinaus ist die Gaststätte nach der neuen Verordnung verpflichtet, zu Zwecken der Kontaktnachverfolgung den Name des Gastes, Datum und Uhrzeit des Besuchs sowie die Kontaktdaten, beispielsweise E-Mail-Adresse oder Telefonnummer, zu notieren. Diese Daten sind nach vier Wochen zu löschen." Die Beschäftigten haben in allen Räumen der Gaststätte mit Gästekontakt eine Mund-Nasen-Bedeckung zu tragen, wenn es nicht unzumutbar ist oder wenn nicht ein anderweitiger baulicher Schutz besteht. Außerhalb der Räume der Gaststätte mit Gästekontakt gebe es keine Maskenpflicht für die Bedienung. Das Tragen werde nur bei Vorliegen besonderer gesundheitlicher Risiken und bei engem Kontakt der Mitarbeiter im Außenbereich empfohlen. Kauderer betont, dass die Gastronomen verpflichtet sind, ihre eigenen Beschäftigten umfassend zu informieren und zu schulen. „Ich empfehle jedem, das auch entsprechend schriftlich zu dokumentieren“, so Kauderer. Alle Rechtsfragen zur Corona-Verordnung Gaststätten können telefonisch an die zentrale Rechtshotline der IHK Region Stuttgart unter 0711-2005-1688 oder direkt an die IHK-Bezirkskammer in Göppingen unter 07161-6715-0 gestellt werden. Weitere Informationen im Internet unter www.stuttgart.ihk.de.
12.5.20

 

 

 IHK warnt vor gefälschten E-Mails

Kreis Göppingen. Ein Hotelbetrieb aus dem Kreis Göppingen hat jetzt eine gefälschte E-Mail erhalten, die sich auf die derzeitigen Corona-Soforthilfe-Auszahlungen der L-Bank bezieht. Solche Emails sind offensichtlich in ganz Baden-Württemberg in Umlauf gebracht worden. Dabei werden Unternehmen jeweils aufgefordert, Formulare auszufüllen oder entsprechende Daten preiszugeben. Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Bezirkskammer Göppingen warnt davor, solche Emails zu öffnen oder Daten zurückzusenden. Mittlerweile hat die L-Bank auf diese Pishing-Versuche hingewiesen. Das Unternehmen aus dem Kreis Göppingen war nach dem Erhalt der offiziell wirkenden Email nur deswegen stutzig geworden, weil die Domain mit den Buchstaben de.com endete und hatte sofort die IHK-Bezirkskammer Göppingen telefonisch verständigt. Da in der Vergangenheit immer wieder gefälschte Emails auftauchen, sollten Unternehmer in Zweifelsfällen umgehend mit der IHK-Bezirkskammer Kontakt aufnehmen und solche Betrugsversuche melden. Telefonisch ist die IHK mit der zentralen Rechtshotline der Region unter 0711-2005-1688 oder in Göppingen direkt unter der Rufnummer 07161-6715-0 erreichbar.
29.4.20

 

 

Handel wegen Hygiene-Auflagen verunsichert

Kreis Göppingen. Die Göppinger Einzelhändler zeigen sich über die von der Landesregierung angekündigten Maßnahmen zur schrittweisen Öffnung des Einzelhandels erleichtert. Voraussichtlich sollen ab nächster Woche Einzelhändler bis 800 qm öffnen können. Zusätzlich sollen unabhängig von der Verkaufsfläche auch Kfz- und Fahrradhändler sowie Buchhändler unter entsprechenden Auflagen öffnen. Schon jetzt erreichen die Industrie- und Handelskammer (IHK) Bezirkskammer Göppingen zahlreiche Anrufe und Fragen von Unternehmen, unter welchen Auflagen und vor allem Hygienemaßnahmen die Öffnung in der Praxis konkret aussehen soll.

Da der Zeitpunkt und die genauen Vorgaben noch offen sind, empfiehlt die IHK-Bezirkskammer Göppingen den Einzelhändlern mit den Vorbereitungen einer Öffnung zu beginnen, aber die Veröffentlichung der Verordnung abzuwarten und Zweifelsfragen mit der IHK abzuklären. „Aus unserer Sicht brauchen möglichst alle Unternehmen eine klare Perspektive, unabhängig von Größe oder Branchenzugehörigkeit“, betont Göppingens Bezirkskammerpräsident Wolf Martin.
„Das ist ein erster, guter Schritt in die richtige Richtung, auch wenn die Flächenbegrenzung viele Fragen aufwirft“, meint Sven Maier, der Geschäftsführende Gesellschafter der Traumfabrik in Bad Boll. Er ist seit vielen Jahren Vertreter des Einzelhandels in der Göppinger IHK-Bezirksversammlung und in der Stuttgarter Vollversammlung. Er setzt sich auch im Präsidium des Handelsverbandes Baden-Württemberg aktiv für die Belange des stationären Handels ein. Es sei derzeit offen, ob Einzelhändler mit größeren Flächen diese durch Abtrennung auf das geforderte Maß begrenzen können. Trotz vorsichtiger Öffnung bleibe die Situation für viele Einzelhändler existenzbedrohend, denn von Normalität könne auf lange Sicht keine Rede sein. „Wir bereiten uns jetzt ganz konkret auf die Öffnung vor“, ergänzt Michael Metzmeier vom gleichnamigen Modehaus in Göppingen, der ebenfalls Vertreter des Handels in der IHK-Bezirksversammlung ist. Er plane entsprechende Begrenzungen am Eingang und will zusätzlich bei Bedarf interessierten Kunden Schutzmasken anbieten. Gerade die Unsicherheit wegen der möglichen Hygieneauflagen ist nach Einschätzung der IHK-Bezirkskammer derzeit besonders groß, da die Änderung der Corona-Verordnung des Landes mit den Details erst noch erstellt werden muss. Zur Unterstützung der Betriebe würden konkrete Vorlagen oder Anregungen für die Umsetzung des Infektionsschutzes von den Gesundheitsämtern helfen. Wichtig sei aber auch, dass die Spielräume für betriebliche Kreativität bei der Umsetzung erhalten bleiben, wenn der gesundheitliche Schutz für Mitarbeiter und Kunden erreicht wird.
16.4.20

 

 

Gastronomie und Handel sehen Vorgaben als teilweise zu eng

Kreis Göppingen. "In unserer IHK-Bezirkskammer standen die Telefone nicht mehr still, der Ansturm und das Interesse war gewaltig.“ So fasst der Präsident der IHK-Bezirkskammer Göppingen Wolf Martin den ersten Tag der angelaufenen Corona-Soforthilfe des Landes Baden-Württemberg zusammen. Mehrere tausend Anträge wurden bereits in wenigen Stunden landesweit auf die kammereigene Landingpage hochgeladen. Seitdem arbeitet eine Vielzahl auch von Göppinger IHK-Mitarbeitern an der Vorprüfung der Anträge, um diese schnell zur Entscheidung an die L-Bank weiterzuleiten. „Wir können telefonisch nicht immer alle Detailfragen über unsere Hotlines beantworten “, betonte Martin, da die Vorgaben vom Land kommen. Nun ginge es zunächst darum, möglichst viele Anträge schnell zu bearbeiten und weiterzuleiten.

Die Göppinger IHK-Unternehmer begrüßten in der zweiten Telefonkonferenz seit Beginn der Corona-Krise die schnelle technische Umsetzung des Portals und lobten vor allem das große persönliche Engagement der Mitarbeiter aus der gesamten Region, die teilweise vom Homeoffice aus arbeiten würden. Die Vertreter des Handels und der Gastronomie wiesen beim Soforthilfeprogramm darauf hin, dass die Vorgaben zur Hilfsbedürftigkeit im Falle des Liquiditätsengpasses teilweise zu eng gefasst seien. Deswegen würden in der Praxis nicht alle Unternehmen gefördert werden können, obwohl sie durch die Schließung ebenfalls einen teilweise vollständigen Umsatzverlust erleiden. Neben dem Soforthilfeprogramm des Landes bieten die staatlichen Förderbanken zusätzlich sogenannte Liquiditätshilfeprogramme an, die nun stark verbesserte Konditionen aufweisen. Informationen dazu sind bei der IHK-Bezirkskammer Göppingen unter Telefon 07161-6715-8411 oder im Livestream der IHK-Bezirkskammer Göppingen erhältlich unter http://goeppingen.ihk-stream.de/corona-finanzierungshilfen.
27.3.20

 

 

IHK-Präsident Martin: Geben alles, um zu helfen

Kreis Göppingen.  „Auch aus unserer IHK-Bezirkskammer Göppingen haben sich zahlreiche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bereit erklärt, teilweise aus dem Homeoffice heraus das Soforthilfeprogramm des Landes jetzt schnell und möglichst unbürokratisch umzusetzen“, sagt Göppingens IHK-Bezirkskammerpräsident Wolf Martin. Die Anträge auf Soforthilfe werden ab dem heutigen Mittwoch, 25. März 2020 voraussichtlich ab 18:00 Uhr über die Homepage des Stuttgarter Wirtschaftsministerium herunterzuladen sein. Hochgeladen werden die Anträge in jedem Fall auf ein zentrales Portal der Kammern unter www.bw-soforthilfe.de. Die Anträge - auch die von Selbständigen und Freiberuflern aus dem Kreis Göppingen, die nicht Mitglied einer Kammer sind - werden dann in einem automatisierten Verfahren von den IHKs schnellstens geprüft und an die L-Bank zur Auszahlung weitergeleitet. „Wir geben jetzt alles, um den Unternehmen zu helfen“, so Martin.

Das Beantragungsverfahren läuft in zwei einfachen Schritten ab: Die Antragsformulare werden beim Wirtschaftsministerium online in einem ersten Schritt abrufbar sein. Als zweiter Schritt erfolgt die Einreichung der Anträge dann über einen Upload auf der zentralen Landingpage der Kammerorganisation www.bw-soforthilfe.de. Diese werden dann an die zuständige Kammer zur Bearbeitung weitergeleitet. Die Unterlagen müssen also nicht bei der IHK-Bezirkskammer abgegeben oder zugemailt werden. Die IHKs und Handwerkskammern übernehmen anschließend die Plausibilitätsprüfung der eingegangenen Anträge und leiten diese zum finalen Entscheid und zur Auszahlung der Hilfen an die L-Bank weiter. Hilfreich ist es, wenn die IHK-Mitgliedsunternehmen aus dem Kreis Göppingen Ihre Mitgliedsnummer zur Hand haben und im System hinterlegen. Das könnte den Bearbeitungsprozess beschleunigen.
25.3.20

 

 

 

Corona-Krise: Wirtschaft stark betroffen

Kreis Göppingen. Mit einer Telefon- und Videokonferenz haben sich erstmals die Mitglieder der IHK-Bezirksversammlung in Göppingen zu den Auswirkungen der Corona-Krise im Kreis Göppingen ausgetauscht. Angesichts der immer dramatischeren Auswirkungen der Maßnahmen gegen den Coronavirus wurde deutlich, dass im Kreis Göppingen mittlerweile alle Betriebe sind von den Auswirkungen der Corona-Pandemie betroffen sind.

Angesichts der Dynamik können die Folgen für Unternehmen und Beschäftigte oftmals noch gar nicht absehen. Nachdem zunächst unternehmensnahe Dienstleister im Kreis Göppingen durch die Absagen von Messen und Veranstaltungen massiv betroffen waren, stehen jetzt der Einzelhandel und die Gastronomie aufgrund angeordneter Schließungen vor einem Totalausfall der Umsätze. Hinzu kommt, dass unklare Regelungen zur Verunsicherung der Unternehmen und deren Mitarbeiter beitragen. „Unsere Unternehmen brauchen jetzt dringend Liquidität. Und wir benötigen gerade für Einzel- und Kleinunternehmen in den betroffenen Branchen eine schnelle und unbürokratische Soforthilfe, da staatliche Liquiditätshilfeprogramme aufgrund der Kreditverfahren Zeit brauchen werden“, betonte Bezirkskammerpräsident Wolf Martin. Die IHK Region Stuttgart und die Bezirkskammer in Göppingen haben kurzfristig ihre Beratungskapazität zur Unterstützung der Unternehmen hochgefahren und verstärkt. „Die Unternehmen brauchen uns gerade jetzt und stehen im Mittelpunkt unserer Arbeit“, so Martin. Ab sofort erreichen IHK-Unternehmen die IHK-Corona-Hotline von Montag bis Freitag von 8 bis 20 Uhr unter 0711 2005 1677 oder im Internet unter www.stuttgart.ihk.de/corona. Die Experten der IHK-Bezirkskammer sind in Göppingen unter 07161-6715-0 erreichbar.
Beim Austausch der IHK-Vertreter wurde deutlich, dass die Situation im Kreis Göppingen branchenübergreifend von großer Unsicherheit geprägt ist. Die Betriebe fragen jetzt nach Liquiditätshilfen nach und vermelden bereits Liquiditätsprobleme. „Alle Unternehmen haben vorsorgliche Schutzmaßnahmen ergriffen und ermöglichen wo es nur geht den Mitarbeitern mobiles Arbeiten von zu Hause aus“, berichtet Martin. Obwohl die Betriebe viele digitale Prozesse haben, reiche die Infrastruktur mit Laptops und Internetzugängen für alle Mitarbeiter oftmals nicht aus. Die Vertreter der Industrie betonten, dass viele Funktionen in einem Home Office nicht durchführbar seien. Insgesamt sind die Betriebe froh, dass die Produktion soweit es geht aufrechterhalten bleibt, da bisher eine stabile Auftragslage bestehe. Große Unternehmen seien dazu übergegangen, die Schichten vorsorglich in zwei Gruppen zu teilen, die unabhängig voneinander arbeiten. Damit werden das gesundheitliche Risiko und das von Ausfällen minimiert. Für den Einzelhandel ist die derzeitige Situation dramatisch, es gehe um die Existenz. Probleme bereiten unklare Regelungen und Auskünfte der Behörden, da angebotene Dienstleistungen von Einzelhändlern eigentlich nicht verboten werden dürfen. Aus der Finanzwirtschaft wird berichtet, dass die Banken den persönlichen Service in den Filialen zwar einschränken, aber die Versorgung sichergestellt ist. Angesichts der strengen gesetzlichen Kreditvorgaben hoffen die Banken, dass es für die jetzt dringend notwendige Liquiditätssicherung entsprechende Erleichterungen und Vereinfachungen geben werde.
20.3.20

 

 

Ausbildungsexperten zu Gast bei der OSG

Kreis Göppingen. Bereits zum 328. Mal trafen sich Ausbilder für gewerblich-technische Ausbildungsberufe aus dem Landkreis zum Ausbilderarbeitskreis der IHK-Bezirkskammer Göppingen. Dabei ging es um aktuelle Themen der Ausbildungspraxis und einen Erfahrungsaustausch. Gastgeber war diesmal der im Göppinger Stauferpark ansässige und zur japanischen OSG Corporation gehörige Spezialhersteller von Bohrern und Fräswerkzeugen, die OSG GmbH. Bei einem Rundgang erhielten die Ausbildungsexperten einen intensiven Einblick in die moderne Fertigung des Unternehmens. Der Leiter Finanzwesen und Administration Oliver Schunter informierte zuvor über die Geschichte und Entwicklung sowie die Produktvielfalt der OSG Corporation. Auf besonderes Interesse der Ausbildungsexperten stieß dabei der Produktionsablauf der OSG GmbH. Dabei werden das Werkzeugmaterial, die Werkzeuggeometrie und auch die Beschichtungen innerhalb der OSG Corporation entwickelt und hergestellt.
Ein weiterer Tagesordnungspunkt waren die Neuerungen im Berufsbildungsgesetz, die die Ausbildungsbetriebe seit dem 1. Januar 2020 umsetzen müssen. Dr. Uwe Schwab, IHK-Referatsleiter Berufsbildung, informierte u.a. über die Mindestausbildungsvergütung. Diese müssen alle Ausbildungsbetriebe zahlen, die nicht tarifgebunden sind bzw. sich nicht an einem geltenden Tarifvertrag orientieren und wenn der Ausbildungsvertrag ab Anfang dieses Jahres geschlossen wurde. Auch die Freistellung von Auszubildenden wurde neu geregelt.

Der IHK-Ausbilderarbeitskreis dient im Kreis Göppingen als Plattform der Information und Weiterbildung sowie des Austauschs und des Netzwerkens. Er wird fünf Mal im Jahr angeboten. Im Sommer findet dazu an einem Samstag auch immer eine kleine Wanderung  mit Besichtigung statt. Das nächste Treffen findet am 21. April 2020 um 18 Uhr bei der Firma Cinteg AG im Stauferpark statt.. Informationen und Anmeldung an: Dr. Uwe Schwab, Telefon  07161 6715 8421.
9.3.20

 

 

Bildungspreis der IHK für Kleemann

Göppingen. Der Göppinger Hersteller von Brech- und Siebanlagen Kleemann GmbH hat jetzt in Berlin den bundesweiten IHK-Bildungspreis erhalten. In der Kategorie große Unternehmen belegte das Unternehmen mit seinen Ausbildungsaktivitäten den zweiten Platz und erhielt damit einer der herausragenden Auszeichnungen im Bildungsbereich. Der betriebliche Ausbildungsleiter Achim Miller nahm mit zwei weiteren Ausbildern persönlich den Preis nach der Finalrunde des Wettbewerbs beim Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) in Berlin entgegen. Zuvor hatte eine mit über 300 ehrenamtlichen Prüfern besetzte Jury in einer Live-Abstimmung die Entscheidung gefällt. Mit einem Filmbeitrag u.a. über das Azubi-Projekt „Tech-Days“ konnte das Unternehmen die Jury überzeugen. Bei den dreitägigen „Tech-Days“ bauen alle Auszubildenden der Wirtgengroup, zu der auch die Kleemann GmbH gehört, mit eigenen Baumaschinen der Firmengruppe gemeinsam und mit großer Begeisterung eine Straße und lernen so die Produkte und vor allem die Zusammenarbeit im Team kennen.

Einen Glückwunsch gab es sogleich vom IHK-Bezirkskammerpräsidenten Wolf Martin aus Göppingen, in dessen IHK-Bezirk der Vorzeigeausbildungsbetrieb liegt. Für ihn ist das Unternehmen Kleemann ein Aushängeschild für eine engagierte und qualitativ hochwertige Ausbildung im Kreis Göppingen. „Das Engagement der Firma Kleemann sowie ihrer Ausbilder kann man gar nicht hoch genug einschätzen. Man merkt es den Auszubildenden an, dass sie mit jeder Menge Spaß und in einem innovativen Umfeld lernen“, so Martin. Das gelte im Übrigen für alle Unternehmen im Kreis Göppingen, die sich im Sinne der Fachkräftesicherung nachhaltig und mit viel Herzblut für die berufliche Ausbildung in ihrem Unternehmen und als Prüfer bei der IHK-Bezirkskammer Göppingen engagieren.
Der von der Otto-Wolff-Stiftung ins Leben gerufene IHK-Bildungspreis geht seit 2014 an Unternehmen, für die die berufliche Bildung einen wesentlichen Faktor der Personalpolitik darstellt und gilt als eine der herausragenden Auszeichnungen im Bildungsbereich.
13.2.20

 

 

IHK wirbt für ein Ja zum neuen Gewerbegebiet

Göppingen/Uhingen. „Wir sollten neben dem wichtigen Thema Umweltschutz auch die Zukunftschancen und Vorteile eines interkommunalen Gewerbegebietes zwischen Uhingen und Ebersbach abwägen“. Mit diesen klaren Worten meldet sich Göppingens IHK-Bezirkskammerpräsident Wolf Martin erstmals gemeinsam mit Vertretern aus lokalen Unternehmen in Uhingen zu Wort. Am nächsten Sonntag findet in Uhingen ein Bürgerentscheid über das in der Bürgerschaft umstrittene Gewerbeflächenprojekt statt. Die Göppinger IHK-Bezirksversammlung hatte in der Vergangenheit mit Vertretern aus allen Branchen immer wieder deutlich gemacht, wie groß der Engpass im Kreis Göppingen bei größeren, zusammenhängenden Gewerbeflächen sei. Die Ausweisung neuer Flächen sei enorm wichtig, um den im Filstal anstehenden Strukturwandel im Kontext der Veränderungen durch Digitalisierung und Elektromobiliät zu bewältigen. Das betreffe auch neue Arbeitsplätze, moderne Berufsbilder und Ausbildungsplätze, die mit dem Strukturwandel für die Menschen entstehen können.

„Wir tragen alle – Bürger und Unternehmer – gemeinsam Verantwortung für unsere Umwelt und unsere Kommunen im Filstal“, betont auch Frank Weigele von der Uhinger EWS Weigele GmbH & Co. KG. Er betont, dass der Automotive-Cluster im Filstal ungeachtet der guten wirtschaftlichen Entwicklung der letzten Jahre nun vor großen strukturellen Herausforderungen stehe. „Dazu werben wir für Offenheit und Akzeptanz gegenüber neuen Entwicklungen“, so Weigele. Eine gute wirtschaftliche Entwicklung sichere am Standort den Wohlstand für die Bürger und die Kommunen. Dass neue Flächen benötigt werden, um den anstehenden Transformationsprozess zu bewältigen, sieht auch Ralph Matthäus so. Er ist Geschäftsführer der Wittmann Härterei GmbH in Uhingen. Die Industrie müsse an bestehenden Standorten ihr bestehendes Geschäftsmodell optimieren und gleichzeitig - weil der Platz fehle - auf neue Flächen in die Zukunft investieren. „Das geht wegen der Eigentumsverhältnisse leider oft nicht allein auf Gewerbebrachen, so wünschenswert es wäre“, so Matthäus.

„Die Betriebe suchen händeringend Flächen. Bisher waren wir zu wenig im Blick von Investoren, weil andere Standorte in der Region attraktiver waren“, betont bei dieser Frage auch IHK-Bezirkskammerpräsident Martin. Das werde sich mit dem VVS-Beitritt und dem Weiterbau der B 10 positiv ändern. Er sieht gerade jetzt große Chancen für den Kreis Göppingen, weil Unter-nehmen aus der Kernregion nach Göppingen kommen könnten. Aus seiner Sicht sei die mögliche Absage eines interkommunalen Gewerbegebietes auch für den Umweltgedanken nicht gut, denn interkommunale Gewerbegebiete wirken der Zersiedelung entgegen. „Flächeneffiziente Gestaltung durch bauliche Verdichtung, gemeinschaftliche Nutzungen, zentrale Einrichtungen des ruhenden Verkehrs sowie Konzentration ökologischer Flächen minimieren den Landschaftsverbrauch“, so Martin. Er spricht sich für moderne Gewerbegebiete aus, die Chancen für eine nachhaltige Entwicklung bieten. Neben optimierten Energiekonzepten könnten beispielsweise eine gute ÖPNV-Anbindung oder zentrale, mehrgeschossige Parkierungsanlagen mit Serviceeinrichtungen wie Ladestationen für E-Fahrzeuge (Pedelecs, Elektroautos) oder ein Parkplatz-Sharing Flächen sparen und die Umwelt schonen. Gemeinsam genutzte Service-Einrichtungen wie Kinderbetreuungen, Kantinen, Sport- und Freizeitangebote, hochwertige Aufenthaltsbereiche mit hoher ökologischer Funktion sowie Nahversorgungseinrichtungen für den kurzfristigen Bedarf führen durch bessere Auslastung und Größenvorteile zur unmittelbaren Kostenreduktion für die Unternehmen und Kommunen. Diese Vorteile sprechen für interkommunale Flächen. „Ich plädiere deswegen dafür, nicht nur die zusätzlichen Belastungen und Risiken zu sehen, sondern auch die Vorteile eines solchen interkommunalen Gewerbegebietes“, so der Göppinger IHK-Bezirkskammerpräsident Wolf Martin.
21.1.20

 

 

IHK: Neue Gewerbeflächen sichern Zukunftsinvestitionen

Kreis Göppingen. Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Bezirkskammer Göppingen fordert angesichts der öffentlichen Diskussion über die Bereitstellung und Entwicklung von Gewerbeflächen in Donzdorf, Süßen, Gingen und Lauterstein die Kommunen und Gemeinderäte auf, sich einer zukunftsweisenden Gewerbeflächenentwicklung nicht zu verschließen. Gerade große Flächen, wie die geplanten rund 25 Hektar im Gewerbepark Lautertal bei Donzdorf, sind gesucht und besonders attraktiv für ansiedlungswillige Unternehmen. Die Automobil- und Zulieferindustrie steht vor einem tiefgreifenden Wandel, bei dem Zukunftstechnologien schon heute eingeführt werden. „Wenn hierfür keine Flächen bereitstehen, werden diese Investitionen an uns vorbeigehen und Arbeitsplätze, Innovationskraft und Wertschöpfung im Kreis Göppingen unwiederbringlich verloren gehen“, zeigt sich Göppingens IHK-Bezirkskammerpräsident Wolf Martin besorgt. Angesichts dieser Entwicklungen müsse der Kreis Göppingen ein Standort für Investitionen in die Zukunft sein, wie sie beispielsweise die Elektromobilität mit sich bringen wird. „Gewerbeflächen sichern Zukunftsinvestitionen und ermöglichen vor allem Innovation und den notwendigen Strukturwandel“, so Martins Appell.

Die Göppinger IHK-Bezirksversammlung hat sich immer wieder mit der aktuellen Gewerbeflächensituation beschäftigt. Die gegenwärtige Gewerbe- und Wohnflächensituation wird von den Unternehmen zunehmend als Standortnachteil wahrgenommen, weil der Bedarf sehr hoch ist. Für den Kreis Göppingen ergeben sich innerhalb der Region Stuttgart perspektivisch große Entwicklungschancen. Dabei liegen die Vorteile eine interkommunalen Zusammenarbeit auf der Hand. Sie spart Kosten und vor allem wertvolle Fläche. IHK-Bezirkskammerpräsident Martin betont, dass Gewerbeflächen nach heutigen Maßstäben ein nachhaltiges Konzept benötigen. Nach seiner Einschätzung werden sich Gewerbegebiete mit bisher traditionellen Industrieproduktionen und Werkshallen hin zu modernen Produktions-, Logistik und Geschäftszentren entwickeln und damit den Charakter eines modernen Campus „Industrie 4.0“ erhalten. Solche Gewerbezentren werden für die Versorgung des Wirtschaftsraumes und der Menschen vor Ort von elementarer Bedeutung sein, wenn zukünftig auch Waren des täglichen Bedarfs nach Hause geliefert werden. Angesichts der dynamischen Entwicklung in der Region Stuttgart in den vergangenen Jahren ist der Flächenverbrauch im Vergleich zum Land sehr gering gewesen. Und das trotz des hohen Zuzugs von Einwohnern und der damit verbundenen Schaffung vieler neuer Arbeitsplätze mit erheblichen Investitionen der Industrie. Martin sieht auch ein anderes wichtiges Thema im Vordergrund. „Die Kommunen könnten mit neuen Unternehmen auch Ausbildungsplätze in modernen Berufsfeldern erhalten. Das ist wichtig, um jungen Menschen eine attraktive berufliche Perspektive hier im Kreis zu bieten“, so Martin.
8.11.19

 

 

 

 

Viel Lob für die Besten der Besten

Kreis Göppingen. Die Besten unter insgesamt 513 Prüfungsteilnehmern der Sommerabschlussprüfung waren jüngst aus dem Kreis Göppingen zur Ehrung durch die Industrie- und Handelskammer (IHK) Bezirkskammer Göppingen in das Uditorium in Uhingen eingeladen. Vor rund 250 Gästen nahmen die Auszubildenden mit überragenden Prüfungsleistungen aus Industrie, Handel und Dienstleistung im Kreis Göppingen ihre Auszeichnungen und Belobigungen aus den Händen von Göppingens IHK-Vizepräsidentin Edith Strassacker entgegen. Von den insgesamt 98 herausragenden Leistungen erhielten 72 Absolventen eine Belobigung. 26 Teilnehmer mit einer Abschlussnote bis 1,4 wurden darüber hinaus mit einem Preis der IHK-ausgezeichnet. IHK-Vizepräsidentin Strassacker betonte, dass die duale Ausbildung Vorbilder und vor allem Repräsentanten benötige, die die großen Vorteile einer Karriere mit Lehre auch in sozialen Netzwerken verbreiten. „Werden Sie zu Influencern für die duale Berufsausbildung“, so der Appell Strassackers an die jungen Absolventen.
Unter den Ausgezeichneten waren aus dem Kreis Göppingen drei Teilnehmer ganz besonders erfolgreich: Robin Grupp aus Lauterstein (Fachinformatiker Systemintegration, WMF Group GmbH Geislingen), Saskia Saur aus Donzdorf (Technische Systemplanerin, Stahlbau Wendeler GmbH & Co.KG Donzdorf) sowie Josua Schwenk aus Hünstetten (Leichtflugzeugbauer, WingsAndMore GmbH & Co. KG Ebersbach) erreichten in ihrem Beruf landesweit das beste Prüfungsergebnis. Getoppt wurde dies von Josua Schwenk, der sogar Bundesbester in seinem Ausbildungsberuf wurde. Im Dezember wird er dafür von Bundespräsident Frank Walter Steinmeier in Berlin geehrt.

Die Vizepräsidentin der IHK-Bezirkskammer Göppingen gratulierte zu den überragenden Prüfungsleistungen und die damit verbundenen Ausbildungsleistungen der Betriebe. „Auf unsere Wirtschaft kommen durch die Digitalisierung oder die Elektromobilität gewaltige Veränderungen zu. Da brauchen wir Fachkräfte wie unsere Preisträger, die sich offen und motiviert den digitalen Herausforderungen stellen und diese engagiert mitgestalten“, betonte Strassacker im Interview mit dem IHK-Referatsleiter Berufsbildung, Dr. Uwe Schwab.
Wie schon in den vergangenen Jahren wurde im Rahmen der Bestenehrung auch der Manfred-Gebauer-Preis für besondere Leistungen während der Ausbildung verliehen. Unter zahlreichen Bewerbungen hatte die aus Vertretern von Ausbildungsbetrieben aus der Region bestehenden Jury drei Kandidaten gekürt. Den dritten Platz erreichte der landesbeste Fachinformatiker, Robin Grupp für sein ehrenamtlich und überdurchschnittliches großes Engagement im Ski-Club Nenningen. Auch sein zusätzliches politisches Engagement in der Jugendorganisation einer bürgerlichen Partei wurde von der Jury gewürdigt. Auf Platz zwei wurde Julian Wischniowski aus Göppingen gewählt. Er engagiert sich in der kirchlichen Jugendarbeit und vertritt die Jugend auch als BDKJ-Dekanatsleitung. Gewinnerin des Manfred-Gebauer-Preises ist Aileen Eisele. Sie erhielt bereits zuvor im Zuge der Ehrung der Preisträger einen Preis für ihr sehr gutes Prüfungsergebnis. Mit diesem Erfolg ist die junge Absolventin für die Jury ein ganz besonderes Vorbild für andere gewesen, da sie mit einem Handicap in ihre Berufsausbildung starten musste. Zur Auflockerung präsentierte die Impressive Expression Dance Group aus Salach eine mitreißende und eindrucksvolle Tanz-Performance mit einem Ausschnitt aus ihrem aktuellen Tanztheater, bevor der Abend bei einem Buffet und Gesprächen ausklang.
7.11.19

 

 

 

Hick-Hack um Brexit kostet Wachstum und Jobs 

Region Stuttgart. In der Region Stuttgart zeichnet sich ein spürbarer konjunktureller Abschwung ab. Der Brexit sowie die Handelskonflikte der USA mit China und der EU, dadurch verursachte Veränderungen der Lieferketten sowie Zollerhöhungen und Sanktionen sorgten für höhere Kosten, Unsicherheiten und am Ende für rückläufige Investitionen. Die Auswirkungen zeigten sich vor allem in der exportstarken Industrie und dort im Fahrzeug- und Maschinenbau sowie in der Metallverarbeitung. Auch auf dem Arbeitsmarkt, der in den letzten Jahren zunehmend von Vollbeschäftigung geprägt war, werden nach Einschätzung der Industrie- und Handelskammer (IHK) Region Stuttgart die Bremsspuren immer deutlicher. Das zeigen die Ergebnisse der aktuellen Konjunkturumfrage der IHK Region Stuttgart, an der sich etwa 800 Betriebe aller Branchen und Größenklassen im Großraum Stuttgart beteiligt haben.

„Bezogen auf die Gesamtwirtschaft rechnen wir derzeit nicht mit einem Abgleiten der Gesamtwirtschaft in eine Rezession“, konstatiert IHK-Präsidentin Marjoke Breuning. Die starke Nachfrage nach Arbeitskräften, sichere Jobs, gute Tarifabschlüsse für Beschäftigte und niedrige Zinsen beförderten bislang private Investitionen. So kompensieren aktuell die Bauindustrie und die gute Binnennachfrage im privaten Konsum die negativen Effekte im verarbeitenden Gewerbe. Ebenso die dynamisch wachsende Nachfrage bei Dienstleistungen vor allem in den Bereichen Informations- und Telekommunikation sowie Beratung. Nach vielen Jahren stabilen Wachstums, vollen Auftragsbüchern und Vollbeschäftigung haben viele Unternehmen ein dickes Polster.

Aktuell berichten rund 14 Prozent der Betriebe von einer schlechten Geschäftslage in den letzten Monaten. Knapp die Hälfte befindet sich in einer befriedigenden Situation, über ein Drittel kann von guten Geschäften berichten. Doch in den nächsten zwölf Monaten erwarten 30 Prozent einen Rückgang des Geschäfts, 18 Prozent eine Besserung und gut die Hälfte gleichbleibende Umsätze. Deutlich schlechter sind die Aussichten in der Industrie. Über 40 Prozent der Industriebetriebe gehen in den nächsten zwölf Monaten von einem Rückgang ihres Geschäfts aus. In der Elektrotechnik und im Fahrzeugbau sind es über 45 Prozent, in der Metallverarbeitung und im Maschinenbau 43 Prozent, in Konsumgüterindustrie gut ein Drittel.

„Inzwischen spüren außer dem Bereich Information- und Telekommunikation alle Branchen die Auswirkungen der schwächelnden Industrie“, so IHK-Präsidentin Marjoke Breuning. Auch in der Bauindustrie ist der Höhepunkt des Booms offenbar erreicht. Nur etwa fünf Prozent der Betriebe erwarten bis Herbst 2020 eine Besserung ihres Geschäfts, knapp 16 Prozent eine Verschlechterung. Negative Geschäftserwartungen überwiegen auch bei Hotels und Gaststätten und im Messetourismus. Die konjunkturelle Eintrübung zwingt die Finanzdienstleister zu Lasten ihrer schon niedrigen Margen ihre Risikovorsorge zu erhöhen.

Die Folgen für den Arbeitsmarkt werden nach Einschätzung der IHK immer mehr spürbar. In der regionalen Gesamtwirtschaft wollen über 15 Prozent der Unternehmen Stellen aufbauen, 57 Prozent die Belegschaft halten und gut ein Viertel Personal abbauen. Keinen Stellenaufbau planen die Fahrzeugbranche und metallverarbeitende Betriebe, hier wollen annähernd 60 Prozent Personal reduzieren. In allen anderen Branchen gibt es auch Unternehmen, die ihr Personal aufstocken wollen. Der bisher stets wachsende Personalbedarf ist aber zunächst einmal zu Ende. Der Stellenabbau läuft meist darüber, frei werdende Stellen erst einmal nicht zu besetzen und flexible Beschäftigungsverhältnisse auslaufen zu lassen. Angesichts des anhaltenden Fachkräftemangels dürften die Kernbelegschaften derzeit nur selten zur Disposition stehen. Zumal der Fachkräftemangel weiterhin bei jedem zweiten Unternehmen als langfristiges Geschäftsrisiko gesehen wird.

Als weitere Risiken werden neben Brexit, Handelsstreitigkeiten, Zöllen und Sanktionen die Bürokratie, Defizite in der Verkehrs- und Kommunikationsinfrastruktur, Herausforderungen durch nötigen Klima- und Umweltschutz sowie die digitale Transformation genannt. Zugleich vermissen viele Unternehmen positive Impulse durch eine von Entlastung und Entbürokratisierung geprägte Wirtschafts- und Steuerpolitik in Berlin und Brüssel. Breuning: „Eine solche Häufung von negativen Impulsen, Unsicherheiten und großen Herausforderungen hat es lange nicht mehr gegeben.“ Allein ein ungeregelter Brexit würde Deutschland nach Einschätzung der Chefvolkswirte in der IHK-Organisation 0,4 Prozentpunkte des möglichen Wachstums kosten, das mit etwa einem Prozent prognostiziert wird. Dies würde sich auch auf den Arbeitsmarkt auswirken. Dank ihrer innovativen und hochwertigen Produkte und Dienstleistungen sowie ihrer Innovationskraft würden sich die meisten Betriebe dennoch jenseits der aktuellen Probleme gut für den internationalen Wettbewerb gerüstet sehen.
28.10.19

 

 

 

 

IHK Göppingen verabschiedet ihren Geschäftsführer

Kreis Göppingen. Beim Jahresempfangs der IHK-Bezirkskammer Göppingen wurde am Montag Abend  Geschäftsführer Dr. Peter Saile in den Ruhestand verabschiedet. Ihm folgt zum 1. August  Gernot Imgart, bisher Stellvertretender Geschäftsführer. Nach 35 Jahren Kammertätigkeit und davon 25 Jahren als Leitender Geschäftsführer der Bezirkskammer Göppingen wurde Dr. Saile von Marjoke Breuning, Präsidentin der Industrie- und Handelskammer (IHK) Region Stuttgart, und Wolf Ulrich Martin, Präsident der Bezirkskammer Göppingen, für sein Engagement für die regionale Wirtschaft gewürdigt.

„Dr. Saile hat sich in den vielen Jahren seiner Tätigkeit mit unzähligen Projekten und Initiativen für den Kreis Göppingen und die dortige Wirtschaft stark gemacht und in der Kreisentwicklung wesentliche Impulse gesetzt. Sei es im Einzelhandel oder beim Strukturwandel der Industrie“, sagte IHK-Präsidentin Breuning. Als promovierter Volkswirt hatte er dabei immer das Große Ganze im Blick. Dies entsprang der Überzeugung, dass Strukturwandel und wirtschaftlicher Erfolg am Besten als fester Bestandteil der wirtschaftlich starken Region Stuttgart gelingen können, so Breuning weiter. Lob erhielt Dr. Saile auch für sein persönliches Engagement als Vorstandsmitglied und Schatzmeister des Kompetenznetzwerk Mechatronik BW, an dessen Entwicklung und Erfolg er von Beginn an maßgeblich mitgearbeitet hatte.

Sein Verdienst sei es außerdem, dass die Bezirkskammer Göppingen heute das Kompetenzzentrum für die Eintragung von Ausbildungsverträgen der IHK Region Stuttgart geworden ist. Mit dieser zentralen Aufgabe prüfen die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in Göppingen jährlich rund 11.000 Ausbildungsverträge aus der gesamten Region Stuttgart und tragen diese ein. Einer der größten Meilensteine von Dr. Sailes Amtszeit sei laut Bezirkskammerpräsident Martin der Neubau der Bezirkskammer in Göppingen in der Jahnstraße: „Dr. Saile hat immer großen Wert auf eine gute Erreichbarkeit und Servicequalität unserer IHK und deren Beratung gelegt. Ihm ist es zu verdanken, dass der Neubau ein Erfolg geworden ist. Der Zuspruch unserer Mitgliedsunternehmen zeigt es: Im letzten Jahr hatten wir fast 10.000 Besucher im Haus.“

Marjoke Breuning dankte Dr. Saile abschließend auch im Namen aller Mitgliedsunternehmen für seinen großen Einsatz. „Wir freuen uns jetzt auf die gute Zusammenarbeit mit Gernot Imgart, dem Nachfolger von Saile. Wir wünschen ihm für seine Arbeit Erfolg und für die zukünftigen Herausforderungen eine stets glückliche Hand“, so Breuning. Saile trat  1986 als Mitarbeiter in Kammer ein und war zunächst als persönlicher Referent des Hauptgeschäftsführers in der Hauptgeschäftsführung eingesetzt. Dort war er drei Jahre zuständig für die Koordination grundlegender wirtschaftspolitischer Themen für die damalige Arbeitsgemeinschaft der baden-württembergischen IHKs. Prägend war die Mitarbeit im gemischten Projektteam zur Organisationsentwicklung der IHK gemeinsam mit McKinsey. 1992 wechselte Dr. Saile in die Abteilung Verwaltung und Personal und übernahm die Leitung des Referats „Haushalts-, Kassen-und Rechnungswesen“ sowie das komplette Beitragswesen der IHK. Damit war er für die Kammerfinanzen und insbesondere für die Umsetzung eines neuen bundesweiten Beitragsrechts verantwortlich. Im Jahr 1994 wurde er schließlich als Leitender Geschäftsführer der Bezirkskammer Göppingen gewählt und wechselte in das Filstal.
2.7.19

 

 

 

 

 

 

 

Blick auf das Haus der Wirtschaft in Göppingen

 

 

IHK senkt Mitgliedsbeitrag erneut 

Region Stuttgart. Die Vollversammlung der Industrie- und Handelskammer (IHK) Region Stuttgart hat in ihrer Sitzung am 4. April 2019 beschlossen, den Mitgliedsbeitrag um 24 Prozent zu reduzieren. Damit werden die IHK-Mitgliedsbetriebe auch in diesem Jahr um 8,5 Millionen Euro entlastet.Den Vorschlag hatte IHK-Präsidentin Marjoke Breuning auf Empfehlung des Haushaltsausschusses in die Vollversammlung eingebracht, das höchste Beschlussgremium der Kammer. Neben einem Überschuss aus der Geschäftstätigkeit im Jahre 2018 von rund 2 Millionen Euro wurde für die Beitragsentlastung die bestehende Ausgleichsrücklage der IHK von 16,6 Millionen Euro einmalig um 6,6 auf zehn Millionen Euro reduziert. Die Ausgleichsrücklage dient zum Ausgleich von nicht planbaren Beitragsschwankungen. Ihre Höhe ist Gegenstand von verschiedenen Gerichtsverfahren gegen die IHK, die derzeit in zweiter Instanz vor dem Verwaltungsgerichtshof in Mannheim anhängig sind. „Wir sind von der Richtigkeit der bisherigen Dotierung unserer Ausgleichsrücklage überzeugt“, betont Breuning. Die Kammer stelle sich jedoch immer konstruktiv der Kritik und werde in den nächsten Monaten die Methodik der Risikoberechnung auf eine neue Grundlage stellen. Für die Übergangszeit sei es gut vertretbar, die Ausgleichsrücklage zu reduzieren. Damit sei auch ein befriedendes Signal an ihre Mitglieder für die anstehende Veranlagung verbunden, so die IHK-Präsidentin.

Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Region Stuttgart zählt derzeit rund 175 000 Mitgliedsbetriebe, davon rund 50 000 im Handelsregister eingetragene Unternehmen. Die IHK als Selbstverwaltung der Wirtschaft hat den gesetzlichen Auftrag, das Gesamtinteresse der regionalen Wirtschaft in allen relevanten Fragen gegenüber den Entscheidungsträgern der Politik zu vertreten. Die vielfältigen Serviceleistungen kommen allen IHK-Mitgliedsunternehmen zugute. Über zwei Drittel des Budgets der IHK Region Stuttgart fließen in die Bildungsarbeit, insbesondere im Bereich der dualen Ausbildung.
5.4.19

 

 

 

Einzelhandel: Digitalisierung bleibt eine Herausforderung

Kreis Göppingen. Die Bezirksversammlung der IHK Region Stuttgart Bezirkskammer Göppingen hat sich jüngst auch mit den aktuellen Entwicklungen im Einzelhandel beschäftigt. Dabei ging es nicht nur um die öffentlich gewordene Diskussion des geplanten Einkaufszentrums in der Göppinger Bleichstrasse. „Vor dem Hintergrund der Digitalisierung steht der Einzelhandel im Kreis Göppingen auch vor großen Herausforderungen“, meinte der Präsident der IHK-Bezirkskammer Göppingen Wolf Martin. In der Aussprache wurde von den IHK-Vertretern darauf hingewiesen, dass der onlinegestützte und der stationäre Handel bei der Umsetzung von rechtlichen Anforderungen in der Praxis teilweise ungleich behandelt werde. Dies führe zu Wettbewerbsnachteilen. Angesichts der fortschreitenden Digitalisierung fänden zudem jüngere Kunden beim Einkauf seltener den Weg in die Innenstadt. Die verschiedenen Geschäfte und Einzelhandelslagen müssten im Innenstadtbereich deswegen wie ein eigenes Einkaufszentrum gemanagt werden. Hintergrund der Diskussion in der IHK-Bezirksversammlung war auch ein von der Stadt Göppingen in Auftrag gegebenes Gutachten des Instituts für Handelsforschung (IFH) aus Köln, das vor kurzem der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Danach erreichte die Stadt die Note 2,8 bei der Gesamtzufriedenheit der Kunden. In der weiteren Diskussion ging es in der Bezirksversammlung auch um die Verbesserung der Situation des stationären Einzelhandels. „Während der Einzelhändler vor Ort um jeden verkaufsoffenen Sonntag kämpfen muss, öffnet der Onlinehandel an sieben Tagen die Woche 24 Stunden lang seine Pforten“, gab Sven Maier von der Schwäbischen Traumfabrik aus Bad Boll zu Bedenken. Das führe zu Ungleichbehandlung zulasten des stationären Handels. Auch bei den Anforderungen des Datenschutzes müsse der Einzelhändler oftmals schriftlich dokumentieren. Im Onlinehandel hingegen genügten nur wenige Klicks des Kunden, um dieselben rechtlichen Anforderungen zu erfüllen. Solche Unterschiede beim stationären und beim Onlinehandel sollten zukünftig vermieden werden. Die Vertreter des Einzelhandels appellierten an die Politik, bei den rechtlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen nicht nur große Handelsunternehmen im Blick zu haben. Das gleiche gelte bei der Förderung der Digitalisierung im Einzelhandel. So verspreche der Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) im Handel zwar große Zukunftsperspektiven. Die Mehrheit der klassischen Einzelhändler würde sich in der täglichen Praxis jedoch zunächst mit anderen Digitalisierungsthemen auseinandersetzen.

 

 

 

 

IHK nimmt Solartankstelle in Betrieb 

Göppingen. Seit Jahresbeginn können Mitgliedsunternehmen und Besucher des neuen IHK-Haus der Wirtschaft in der Göppinger Jahnstraße während ihres Aufenthalts eine neu installierte e-Tankstelle für Elektrofahrzeuge benutzen. „Elektromobilität ist ein Zukunftsthema, das auch von unserer Bezirkskammer aktiv unterstützt wird“, betont Wolf Martin, der Präsident der IHK-Bezirkskammer in Göppingen. Wer elektrisch fahre, habe nach wie vor unterwegs Probleme, eine geeignete Ladestelle zu finden. Deswegen hat die IHK Region Stuttgart jetzt am Göppinger Standort eine eigene e-Tankstelle für ihre Kunden und Besucher installiert. Diese können ab sofort während der Geschäftszeiten ihre e-Fahrzeuge kostenfrei auftankten. So soll ein Anreiz geschaffen werden, zukünftig umweltfreundlich mit dem e-Auto in die IHK zu kommen und mit ausreichend Strom im Tank wieder zurück zu fahren. Für das Tanken in der IHK melden sich Interessierte am Empfang der IHK. Anschließend wird die Ladestelle freigeschaltet.
8.1.19

 

 

IHK Region Stuttgart passt Wahlordnung an

Die Vollversammlung der Industrie- und Handelskammer (IHK) Region Stuttgart hat am 12. Dezember 2018 eine Anpassung ihrer Wahlordnung für die Wahlen zur Vollversammlung und zu den fünf Bezirksversammlungen beschlossen. Die regelmäßige Überprüfung der Wahlordnung auf Anpassungsbedarf, der sich aus aktuellen rechtlichen oder wirtschaftlichen Entwicklungen ergeben kann, gehört zu den Standardaufgaben der Kammer.
In einer wegweisenden Entscheidung hat das Bundesverfassungsgericht 2017 vorgegeben, dass insbesondere eine angemessene Interessenvertretung der beitragszahlenden Unternehmen gewährleistet sein muss. „Mit der jetzt beschlossenen Weiterentwicklung der Wahlordnung können wir davon ausgehen, dass sich die Wirtschaftsstruktur der Region nach Branchen, Betriebsgrößen und Beitragsleistung entsprechend der Vorgabe des Bundesverfassungsgerichts in den gewählten IHK-Gremien widerspiegelt“, sagt IHK-Präsidentin Marjoke Breuning. „Und das ist die Voraussetzung dafür, dass die Kammer das Gesamtinteresse der regionalen Wirtschaft überzeugend vertreten kann.“
Kernpunkt der Änderung der Wahlordnung ist die Einführung von Betriebsgrößenklassen. Auf Seiten der Kandidaten wird demnach zukünftig in den drei größten Wahlgruppen Produktion, Handel und Dienstleistung zwischen kleinen Unternehmen (bis 9 Beschäftigte), mittleren und großen Unternehmen (ab 10 Beschäftigte) unterschieden. „Für die kleinen Unternehmen mit bis zu neun Mitarbeitern wird durch die neue Wahlordnung sichergestellt, dass sie eine Mindestanzahl von Sitzen in den IHK-Gremien bekommen“, erläutert Wolf Ulrich Martin, Präsident der IHK-Bezirkskammer Göppingen. Auch Claus Paal, Präsident der IHK-Bezirkskammer Rems-Murr, betont: „Der Vorschlag des Präsidiums ist auf große Zustimmung innerhalb der IHK-Bezirkskammer Rems-Murr gestoßen. Dass die neue Wahlordnung nun von der Vollversammlung beschlossen wurde und damit in ‚trockenen Tüchern‘ ist, bringt für die nächste Wahl 2020 die notwendige Sicherheit.“
Die Bedeutung von Betriebsgrößenklassen wird laut Kammer beim Blick auf die Verteilung von Beschäftigung und Ausbildung in den Unternehmen in der Region Stuttgart deutlich. So haben zwar etwa 90 Prozent aller Unternehmen bis zu 9 Beschäftigte. Die anderen 10 Prozent der Unternehmen stellen jedoch rund 90 Prozent aller Arbeitsplätze in der Region. Eine ähnliche Verteilung gibt es bei den Lehrstellen. Rund 80 Prozent aller Azubis werden in Betrieben mit mehr als 10 Beschäftigten ausgebildet.
Breuning: „Als IHK sind wir eine gewichtige Stimme, die die Interessen von rund 160.000 IHK-Mitgliedsbetrieben zum Beispiel bei Themen wie schnellem Internet oder beim Bürokratieabbau gegenüber Politik und Verwaltung vertritt. Wichtig sind mir dabei auch die Themen der kleineren Betriebe, deren Mitwirkung in den Gremien mit der neuen Wahlordnung garantiert wird. Alle unsere Unternehmen tragen gleichermaßen zum wirtschaftlichen Erfolg unserer Region bei.“
Die Präsidentin bedankte sich für den intensiven Beteiligungs- und Diskussionsprozess im Vorfeld der gestrigen Beschlussfassung. In den vergangenen Wochen hatten die Mitglieder der Vollversammlung und zusätzlich die Mitglieder der fünf Bezirksversammlungen Gelegenheit, in sechs Veranstaltungen über die im Oktober vom IHK-Präsidium vorgelegten Eckpunkte zur Anpassung der Wahlordnung zu diskutieren. In der gestrigen Vollversammlungssitzung wurden noch einmal alle in diesen Beratungen vorgebrachten Fragen und Anregungen ausführlich besprochen und die notwendigen Änderungen begründet. Wichtige Anregungen, zum Beispiel zur Berechnung der Beschäftigtenzahl, wurden dabei auch aufgegriffen. Ebenfalls diskutiert wurde auch ein weitergehender Alternativentwurf für eine komplett überarbeitete Wahlordnung, der aber nach umfänglicher Diskussion nicht zur Abstimmung gestellt wurde. Am Ende der eineinhalbstündigen tiefgehenden Beratung votierten die Mitglieder auf Antrag aus der Vollversammlung mit deutlicher Mehrheit dafür, die Beratung der Wahlordnung nicht zu vertagen, sondern schon jetzt in der Sache abzustimmen.
„Mit der neuen Wahlordnung wird der sich ändernden Wirtschaftsstruktur in der Region genauso wie aktuellen Entwicklungen in der Rechtsprechung Rechnung getragen“, sagt Heinrich Baumann, Präsident der Bezirkskammer Esslingen-Nürtingen. Das Bundesverfassungsgericht (BVerfG) hatte in einem Urteil im Jahr 2017 betont, dass in den Beschlussgremien der IHK die angemessene Interessenwahrnehmung aller beitragszahlenden Betroffenengruppen sichergestellt sein müsse. Zudem dürfe die Vollversammlung nicht von zahlreichen Einzelinteressen ohne Berücksichtigung wirtschaftlich bedeutender Unternehmen geprägt werden.
Alle vier Jahre wählen die rund 160.000 Mitgliedsunternehmen der IHK Region Stuttgart ihre ehrenamtlich tätigen Vertreterinnen und Vertreter in die Vollversammlung und die fünf Bezirksversammlungen in den Landkreisen der Region. Dabei hat jeder Mitgliedsbetrieb eine Stimme, unabhängig von Größe und Wirtschaftskraft des Unternehmens. Die Vollversammlung entscheidet über den wirtschafts- und bildungspolitischen Kurs der IHK, den Umfang des IHK-Leistungsangebots sowie die Höhe der Mitgliedsbeiträge und Gebühren. Die Bezirksversammlungen nehmen die Interessen der Unternehmen ihres Bezirks wahr und beschließen über ihre Ausgaben. Die Vollversammlung wählt aus ihren Reihen den/die Präsident/-in, der/die die IHK Region Stuttgart gemeinsam mit dem/der Hauptgeschäftsführer/-in nach außen vertritt. Alle Mitglieder von Vollversammlung und Bezirksversammlungen sowie deren Präsidentinnen und Präsidenten sind Unternehmerinnen und Unternehmer. Sie arbeiten für die IHK ehrenamtlich, also ohne Vergütung.
14.12.18

 

IHK:  Kooperationen im Bildungsbereich funktionieren

Kreis Göppingen. Um die Situation auf dem Lehrstellenmarkt ging es jüngst bei der Bezirksversammlung der Industrie- und Handelskammer (IHK) Bezirkskammer Göppingen. Danach haben die Ausbildungsverhältnisse in Industrie, Handel und Dienstleistung im Kreis Göppingen im Vergleich zum Vorjahr um 5,6 Prozent zugenommen. „Dieses Wachstum ist insofern erfreulich, da dem Ausbildungsmarkt immer weniger Bewerber zur Verfügung stehen“, betonte der Leiter der IHK-Berufsbildung Dr. Uwe Schwab in Göppingen vor den Unternehmern. Im Vergleich zum Vorjahr sank die Bewerberzahl um rund acht Prozent.
Zurückzuführen ist der Erfolg aus Sicht der IHK-Bezirkskammer Göppingen vor allem auf die rund 190 Bildungspartnerschaften der allgemeinbildenden Schulen im Landkreis mit verschiedensten Unternehmen und Institutionen. Die daraus resultierenden Praktika, Betriebsbesuche und vor allem der Austausch mit den Ausbildungsbotschaftern aus den Unternehmen führen dazu, dass die Schüler frühzeitig die Vorzüge einer dualen Berufsausbildung kennenlernen und mit Betrieben in Kontakt kommen. Bei den Ausbildungsbotschaftern handelt es sich um von der IHK-Bezirkskammer speziell geschulte Auszubildende, die in den Schulen jeweils für ihre Berufe werben. Mit 72 Vermittlungen in eine Ausbildung hatte die IHK über das Projekt „Azubi gesucht?“ ebenso einen Anteil an dem Erfolg wie das IHK-Projekt „Kümmerer“, durch das 36 Flüchtlinge in eine Ausbildung vermittelt werden konnten. Insgesamt basiere der Erfolg jedoch auf der hervorragenden Kooperation zwischen der Agentur für Arbeit, dem Staatlichem Schulamt und der IHK-Bezirkskammer Göppingen auf lokaler Ebene. Mit Blick auf die Berufsorientierung sowie die Fachkräftesicherung durch Ausbildung im Kreis würden alle Akteure an einem Strang ziehen
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3.12.18

 

Konjunktur und Situation am Göppinger Arbeitsmarkt ist gut

Kreis Göppingen. Über die Situation am Arbeitsmarkt und dessen Zukunft hat die Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit in Göppingen, Thekla Schlör in der IHK-Bezirksversammlung berichtet. Schlör war damit der Einladung der IHK-Unternehmer gefolgt, die sich traditionell zum Jahresende auch mit der Analyse des Arbeitsmarktes im Kreis Göppingen und einem Ausblick auf das nächste Jahr befassen. Nach den jüngsten IHK-Umfragen befinde sich die Konjunktur im Kreis Göppingen weiterhin auf einem hohen Niveau, berichtete zunächst Göppingens IHK-Vizepräsident Walter Jerusalem. Die Binnennachfrage werde gestützt durch eine positive Arbeitsmarktentwicklung, steigende Einkommen und günstigen Finanzierungsbedingungen. Dennoch haben viele Unternehmen eine gemäßigtere Erwartungshaltung für das nächste Jahr. Offensichtlich wirken sich die wachsenden Risiken, wie die protektionistische Handelspolitik der USA oder der bevorstehende Brexit, spürbar in der schlechteren Erwartungshaltung der Unternehmen aus. Zum Arbeitsmarkt berichtete anschließend Schlör über die aktuelle Situation. Im Landkreis Göppingen waren im November insgesamt 4 548 Menschen arbeitslos gemeldet. Das waren 5,5 Prozent weniger als im Vorjahr. Der Landkreis Göppingen verzeichne damit eine erfreulich niedrige Arbeitslosenquote von 3,2 Prozent, die im Vorjahr noch bei 3,4 Prozent lag. „Nahezu alle Personengruppen profitieren von der guten Marktsituation“, berichtete Schlör in der Versammlung. Trotz der insgesamt rückläufigen Arbeitslosigkeit habe diese in einer speziellen Altersgruppe gegen den Trend zugenommen. Betroffen sind die 15 bis unter 25jährigen, unter denen sich derzeit noch viele Flüchtlinge befänden. Gleichzeitig steige die Beschäftigung von Jahr zu Jahr weiter auf neue Rekordhöhen. Erfreulich sei, dass insbesondere bei der Gruppe der Älteren, Ausländer und der Teilzeitarbeitnehmer die Beschäftigung überdurchschnittlich wachse. „Mit Blick auf den Fachkräftemangel sind aber hier die Grenzen in Sicht“, meinte Schlör. Die größten Potenziale sehe die Arbeitsagentur noch bei Teilzeitbeschäftigten, wenn diese ihre Arbeitszeit erhöhen würden. Auch in der Zuwanderung von Fachkräften aus dem Ausland, vor allem in der Aus- und Weiterbildung von Mitarbeitern bestehen Chancen. Schlör betonte, dass ein wesentlicher Treiber des Beschäftigungszuwachses der letzten Jahre die EU-Osterweiterung mit der Freizügigkeit der Arbeitnehmer war. Das lasse sich statistisch bei der jährlichen Zuwachsrate der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten ablesen. Angesichts der hohen Anforderungen der Unternehmen an ihr Fachpersonal und den zur Verfügung stehenden Arbeitskräften machte Schlör deutlich: „Qualifizierung bleibt das Gebot der Stunde“.

Für Diskussion sorgte in der IHK-Bezirksversammlung der Umstand, dass im Kreis Göppingen weniger Jugendliche aus allgemeinbildender Schule direkt in eine Ausbildung gehen würden. Während die Übergangsquote in Bayern bei 66,4 Prozent liege, betrage diese in Göppingen derzeit nur 40,2 Prozent. Für viele Schüler sei es attraktiver, die Schulbank weiter zu drücken, als den Erfolg in der Berufsausbildung zu suchen.
30.11.18

 

Unternehmer-Kritik an erhöhten Gewerbesteuerhebesätzen

Um das Thema Gewerbesteuererhöhungen im Kreis Göppingen ging es auch bei der jüngsten Bezirksversammlung der Industrie- und Handelskammer (IHK) Bezirkskammer in Göppingen. Die IHK-Unternehmer kritisierten einmütig die vielerorts im Kreis Göppingen beschlossenen Erhöhungen der Gewerbesteuerhebesätze. „Angesichts sprudelnder Einnahmen sollten Kommunen besser über eine notwendige Entschuldung des Haushalts und über Steuerentlastungen nachdenken“, betonte Göppingens IHK-Vizepräsident Walter Jerusalem in der Versammlung. Für die beschlossenen oder geplanten Gewerbesteuererhebungen gebe es vor dem Hintergrund vieler Beschwerden von Unternehmern keinerlei Verständnis. In der Diskussion zeigten die IHK-Unternehmensvertreter grundsätzlich Verständnis für wichtige lokale Maßnahmen in einzelnen Kommunen. Dennoch dürfe nicht außer Acht gelassen werden, dass bei einem konjunkturellen Rückgang die Unternehmen durch Mindereinnahmen und erhöhte Belastungen doppelt betroffen seien. Hinzu komme der Umstand, dass im internationalen Vergleich andere europäische Länder und die USA ihre Unternehmenssteuern gesenkt hätten. Damit würden die Unternehmer im internationalen Wettbewerb zusätzlich benachteiligt. In der anhaltenden konjunkturellen Hochphase sollten Kommunen deswegen ihren finanziellen Spielraum nutzen, um Steuern für Unternehmer und Bürger zu senken. Seit Jahren verzeichnen die öffentlichen Haushalte steigende Rekordeinnahmen, ohne dass es im Gegenzug zu einer Entlastung gekommen sei. Nach der aktuellen Standortumfrage der IHK-Bezirkskammer Göppingen gehört die Höhe der Gewerbe- und Grundsteuer zu den fünf wichtigsten Standortfaktoren im Kreis Göppingen. Nach Einschätzungen der IHK werden deswegen die zusätzlichen Belastungen der Unternehmen eine spürbar negative Auswirkung auf die Standortgunst haben. Nun auf lokaler Ebene Steuererhöhungen zu vollziehen, sei das völlig falsche Signal. Hintergrund der Diskussion in der Göppinger IHK-Bezirksversammlung waren Pressemeldungen, nach denen in Ebersbach und in Gingen an der Fils jüngst die Gewerbesteuer um jeweils 15 Punkte und in Bad Ditzenbach um 10 Punkte erhöht wurden. Dort wurden gleichzeitig die Hebesätze für die Grundsteuer angehoben. Auch die Gemeinde Birenbach hat in ihrer jüngsten Gemeinderatssitzung eine schrittweise Erhöhung der Gewerbesteuer beschlossen.
30.11.18
 

 

 

IHK möchte neue Wahlordnung beschließen


Das Präsidium der Industrie- und Handelskammer (IHK) Region Stuttgart schlägt der Vollversammlung für die nächsten IHK-Wahlen 2020 eine Änderung der Wahlordnung vor. Damit soll in der Vollversammlung eine repräsentative Verteilung der gewählten Wirtschaftsvertreter nach Branchen, Betriebsgrößen und Beitragsleistung besser sichergestellt werden als bisher. Das Präsidium hat entsprechende Eckpunkte beschlossen, die nun in den Bezirksversammlungen sowie in einer gesonderten Veranstaltung diskutiert und der Vollversammlung zur Beschlussfassung vorgelegt werden.

„Wir müssen regelmäßig vor den alle vier Jahre stattfindenden IHK-Wahlen die Wahlordnung auf Änderungsbedarf überprüfen und bei Bedarf anpassen“, erläutert IHK-Präsidentin Marjoke Breuning. Änderungsbedarf ergebe sich aktuell aus der Rechtsprechung und aufgrund von Entwicklungen in der Wirtschaftsstruktur des Kammerbezirks.

So verlangt das Bundesverfassungsgericht (BVerfG) seit 2017 die Sicherstellung einer angemessenen Interessenwahrnehmung aller beitragszahlenden Betroffenengruppen. Zudem darf die Vollversammlung nicht von zahlreichen Einzelinteressen ohne Berücksichtigung wirtschaftlich bedeutender Unternehmen geprägt werden.

Ziel der Änderungsvorschläge ist es daher, die Spiegelbildlichkeit der regionalen Wirtschaft in der Vollversammlung weiter zu verbessern und die Besonderheiten der Wirtschaftsstruktur in der Region Stuttgart abzubilden. Damit soll insbesondere auch den Vorgaben der jüngsten Rechtsprechung Rechnung getragen werden, ohne dabei die Belange kleiner Unternehmen zu vernachlässigen. „Die Eckpunkte für eine neue Wahlordnung sehen für kleine Unternehmen eine Mindestanzahl von Sitzen vor“, betont IHK-Präsidentin Breuning.

Kernpunkt der vorgeschlagenen Änderung ist die Einführung von Betriebsgrößenklassen. Auf Seiten der Wahlbewerber soll demnach in den drei größten Wahlgruppen Produktion, Handel und Dienstleistung zwischen kleinen Unternehmen (bis 9 Beschäftigte) und mittleren und großen Unternehmen (ab 10 Beschäftigte) unterschieden werden. Die Unterschiedlichkeit der Betriebsgrößenklassen wird beim Blick auf die Verteilung von Beschäftigung und Ausbildung in den Unternehmen in der Region Stuttgart deutlich. So haben etwa 90 Prozent aller Unternehmen bis zu 9 Beschäftigte. Die anderen 10 Prozent der Unternehmen haben 10 und mehr Beschäftigte und stellen rund 90 Prozent aller Arbeitsplätze in der Region. Eine ähnliche Verteilung gibt es bei den Lehrstellen.

Vor einer Beschlussfassung in der Vollversammlung sollen die Änderungsvorschläge in den Bezirksversammlungen und einer gesonderten Veranstaltung in Stuttgart vorgestellt und diskutiert werden.

Alle vier Jahre wählen die rund 160.000 Mitgliedsunternehmen der IHK Region Stuttgart ihre ehrenamtlich tätigen Vertreterinnen und Vertreter in die Vollversammlung und die fünf Bezirksversammlungen in den Landkreisen der Region. Dabei hat jeder Mitgliedsbetrieb eine Stimme, unabhängig von Größe und Wirtschaftskraft des Unternehmens. Die Vollversammlung entscheidet über den wirtschafts- und bildungspolitischen Kurs der IHK, den Umfang des IHK-Leistungsangebots sowie die Höhe der Mitgliedsbeiträge und Gebühren. Die Bezirksversammlungen nehmen die Interessen der Unternehmen ihres Bezirks wahr und beschließen über ihre Ausgaben. Die Vollversammlung wählt aus ihren Reihen den/die Präsident/-in, der/die die IHK Region Stuttgart gemeinsam mit dem/der Hauptgeschäftsführer/-in nach außen vertritt. Alle Mitglieder von Vollversammlung und Bezirksversammlungen sowie deren  Präsidenten sind  Unternehmer. Sie arbeiten für die IHK ehrenamtlich, also ohne Vergütung.

 

Der Boom verliert an Dynamik

„Die Konjunktur im Landkreis Göppingen ist auf einem hohen Niveau“, sagt Wolf Ulrich Martin, Präsident der Industrie- und Handelskammer (IHK) Bezirkskammer Göppingen. „Dennoch sehen wir aufgrund drohender Konjunkturrisiken eine gemäßigtere Erwartungshaltung der Unternehmen“ führt Martin weiter aus. Die aktuelle Konjunkturumfrage im Herbst 2018 zeigt angesichts wachsender Risiken – protektionistische Bestrebungen der USA, der Brexit im Frühjahr 2019 und die Währungskrise der Türkei und anderen Schwellenländern – eine spürbar verhaltene Erwartungshaltung der regionalen Unternehmen. „In diesen Zeiten gilt es für Unternehmen und Kommunen gleichermaßen Rücklagen zu bilden und auf eine mögliche Abschwächung der Konjunktur vorbereitet zu sein“, erläutert Martin. Die Binnennachfrage wird gestützt durch eine positive Arbeitsmarktentwicklung, steigende Einkommen und die günstigen Finanzierungsbedingungen. Dies sind die wesentlichen Ergebnisse der Konjunkturumfrage der Industrie- und Handelskammer Region Stuttgart für den Landkreis Göppingen. 60,8 % der Unternehmen im Landkreis Göppingen sind mit ihrer aktuellen Lage zufrieden und bewerten diese als gut. Im Frühsommer haben 2,2 % der Unternehmen über eine schlechte Lage berichtet, in der aktuellen Umfrage klagen 4,0 % über eine schlechte Lage. Die Ertragslage der Unternehmen ist stabil. Die Nachfrage ist auf hohem Niveau leicht rückläufig – teilweise aber immer noch oberhalb der verfügbaren Kapazitäten. 43,7 % der Unternehmen verzeichnen steigende Auftragseingänge, aber über 10 % (Frühsommer 6,5 %) gehen von einer rückläufigen Auftragslage aus. Dies trübt die Zuversicht in den Unternehmen etwas ein. Die leicht rückläufige Nachfrage zeigt sich auch in einer etwas verhalteneren Geschäftserwartung der Unternehmen im Landkreis Göppingen. Die Zahl der Optimisten ist von 41,4 % im Frühsommer auf 34,6 % gesunken. Jedes 10. Unternehmen erwartet eine schlechtere Geschäftsentwicklung in den nächsten 12 Monaten. Die eingangs erwähnten steigenden globalen Risiken dämpfen geringfügig die Erwartungen in den Export. So rechnen 9,0 % der Unternehmen mit geringeren Exporten. 41,9 % der Unternehmen erwarten höhere, 49,1 % gleichbleibende Ausfuhren, so dass hier weiterhin Hochkonjunktur herrscht. „In unserer exportstarken Region, in der die Industrie fast 70 Cent jedes umgesetzten Euros im Ausland verdient, beobachten wir die Risiken genau“, betont Wolf Ulrich Martin. Trotz der Abschwächung im Export sind die Investitionspläne der Unternehmen weitgehend stabil. 33,5 % haben ihre Investitionspläne nach oben revidiert, fast 60 % investieren gleich viel wie bisher und nur 7,8 % der Unternehmen werden weniger investieren. Es zeigt sich, dass die Industrie verhaltener investieren möchte, während der Indikator im Bereich Handel und Dienstleistungen einen leichten Anstieg verzeichnet. Nach wie vor ist das Hauptmotiv für Investitionen der Ersatzbedarf. Die Rationalisierung, Innovationen und die Kapazitätserweiterung sind weitere Investitionsmotive im Herbst 2018. „Auch im 6. Jahr hält der Aufschwung an, allerdings nehmen damit einhergehend die Kapazitätsengpässe zu. Erfreulich sehen wir deshalb die anhaltend starken Investitionen“, erklärt Wolf Martin. Die Beschäftigungspläne der Unternehmen im Landkreis Göppingen bleiben positiv. 20,3 % wollen ihre Beschäftigung ausbauen, 67,3 % gehen von einer gleichbleibenden Beschäftigung aus. Personal reduzieren wollen 12,4 % der Betriebe gegenüber 5,1 % im Frühsommer. Der Personalaufbau wird damit verhaltener. Präsident Martin der IHK Bezirkskammer Göppingen: „Die hohe Kapazitätsauslastung und die gute Auftragslage der Unternehmen führen dazu, dass kaum noch Fachkräfte auf dem Arbeitsmarkt verfügbar sind. Die Beschäftigungspläne sind unverändert positiv, ungeachtet dessen erweist sich die Suche nach dem passenden und geeigneten Personal als schwierig“ Der Fachkräftemangel wird zur Wachstumsbremse. So überrascht es nicht, dass der Fachkräftemangel mit 69,5 Prozentpunkten als größtes Konjunkturrisiko eingeschätzt wird. Danach folgen die Arbeitskosten, Energie- und Rohstoffpreise sowie die Inlandsnachfrage – alle mit rd. 40 %. „Die Aussichten sind weiterhin gut, auch wenn sich der Boom inzwischen entschleunigt. Allerdings mehren sich die Signale, dass der Boom nicht ewig weitergeht. Die Erfahrung lehrt und zeigt, dass man rechtzeitig in guten Zeiten die Weichen stellen muss, um wirtschaftliche Abschwünge besser bewältigen zu können. Die aktuell sprudelnden Steuereinnahmen verleiten viele öffentliche Haushalte zur Ausweitung vor allem auch konsumtiver Ausgaben. Damit wird die Grundlage künftiger struktureller Defizite gelegt“, mahnt der leitende Geschäftsführer der IHK Bezirkskammer Göppingen, Dr. Peter Saile. In solchen Zeiten auch noch die Grund- und Gewerbesteuer zu erhöhen, wie es Ebersbach und Kuchen planen, passe überhaupt nicht in die Landschaft.


Auch eine Führungsposition kann man sich teilen

Karriere und Familie unter einen Hut zu bringen, wird für viele Unternehmen und deren Arbeitnehmer immer mehr zur Herausforderung. Wie bekommen und binden Unternehmen gute Fach- und Führungskräfte in Zeiten, in denen Mütter gerne mehr und Väter gerne in Teilzeit arbeiten wollen? Hierzu hat die Ideenwerkstatt, das lokale Bündnis für Beruf und Familie im Landkreis Göppingen bei einem Personalerfrühstück Lösungsmöglichkeiten aufgezeigt. Ob Kindererziehung oder ein Pflegefall in der Familie, aber auch die neuen Generationen, die eine andere Erwartungshaltung – insbesondere im Hinblick auf ihren Work-Life-Flow haben. Es gibt unzählige Situationen, in denen ein Top-Job-Sharing – das Teilen einer Führungsposition Anwendung finden kann. Auch um Nachwuchsführungskräfte auf potenzielle Führungsaufgaben vorzubereiten, bietet sich Top-Job-Sharing an. In diesem Fall bildet sich ein Tandem aus Mentor und Junior.  „In Zeiten des Fachkräftemangels müssen sich Unternehmen mit dem Thema Job-Sharing auch in Führungspositionen beschäftigen, wollen sie Mitarbeiter gewinnen und an sich binden“, sagt Dr. Uwe Schwab, Referatsleiter der IHK Bezirkskammer Göppingen. Die Expertin Heike Baumann, Projektleiterin familyNET vom Bildungswerk der Baden-Württembergischen Wirtschaft e.V. informierte die Anwesenden anhand zahlreicher Beispiele wie Unternehmen eine familienbewusste Arbeitswelt gestalten können. Nach einer Studie seien 86 % der Mitarbeiter in familienfreundlichen Unternehmen sehr zufrieden mit der Arbeitssituation. Dies führe auch zu einer geringeren Fluktuation, so Baumann. In einem weiteren Vortrag zeigte Sabine Brodbeck von der Gesellschaft für Management und Verhaltensentwicklung mbH, unter welchen Voraussetzungen ein Top-Job-Sharing möglich ist und welche Vorteile, aber auch Tücken damit verbunden sind. So teile man sich beispielsweise die Verantwortung und könne wichtige Entscheidungen gemeinsam treffen. Dies reduziere Stress, erhöhe die Lebensqualität und bringe den Unternehmen zudem eine höhere Produktivität und Vorteile bei der Rekrutierung qualifizierter Fach- und Führungskräfte. Die informative Veranstaltung wurde durch einen Praxisbericht von Frank Brodbeck, Produktionsleiter bei der Bechtle graphische Betriebe und Verlagsgesellschaft abgerundet. Er teilt sich seit einigen Jahren die Führung mit einem Kollegen. Im Großen und Ganzen funktioniere das sehr gut, meint Brodbeck.

 

Burghotel Staufeneck kooperiert mit Hohenstaufen-Gymnasium

Burghotel und Restaurant Staufeneck GmbH & Co. KG kooperiert mit Hohenstaufen Gymnasium Am 11. Oktober ist das Burghotel und Restaurant Staufeneck mit dem Hohenstaufen Gymnasium und der Industrie- und Handelskammer (IHK) Bezirkskammer Göppingen eine weitere Bildungspartnerschaft eingegangen. Zukünftig werden die Bildungspartner in der Berufsorientierung eng zusammen arbeiten. Theresa Schurr, Human Resources Manager bei der Restaurant Staufeneck GmbH & Co. KG und Dr. Uwe Schwab, Referatsleiter der IHK Bezirkskammer Göppingen freuen sich über die neue Bildungspartnerschaft und sehen darin einen weiteren kleinen Schritt, um dem Fachkräftemangel im Gastgewerbe entgegenzuwirken. Annette Staudenmayer, Stellvertretende Schulleiterin des Hohenstaufen Gymnasiums,  begrüßt die Kooperation, da durch die neue Bildungspartnerschaft eine weitere Facette im Bereich der Berufsbilder repräsentiert wird. Diese Vielfalt ist aufgrund der gestiegenen Bedeutung der beruflichen Orientierung am Gymnasium besonders wichtig. Im Rahmen dieser Partnerschaft können die Schülerinnen und Schüler das Unternehmen in Praktika und Firmenführungen kennenlernen. Bei den Betriebserkundungen wird zudem ein Azubitalk angeboten, bei dem Azubis von ihren Berufen erzählen. Ein Seminar „Tisch-Knigge“, bei dem die Schülerinnen und Schüler das professionelle Eindecken lernen, rundet das Angebot ab. Darüber hinaus wird sich das Unternehmen am Berufsinformationstag des Hohenstaufen-Gymnasiums beteiligen und sein Berufsfeld vorstellen. 

 

IHK Region Stuttgart trauert um ihren Ehrenpräsidenten

Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Region Stuttgart trauert um ihren langjährigen Präsidenten und Ehrenpräsidenten Prof. Dr. techn. Dr.-Ing. E. h. Berthold Leibinger. „Professor Leibinger gehörte zu den bedeutendsten Unternehmerpersönlichkeiten Deutschlands. Seine Verdienste um die Wirtschaft, auch über die Grenzen der Region Stuttgart hinaus, sind herausragend. Vollversammlung, Präsidium, Geschäftsführung und Beschäftigte der IHK bekunden ihr tiefes Mitgefühl für die Familie Leibinger“, sagt Marjoke Breuning, Präsidentin der IHK Region Stuttgart. Im IHK-Haus in Stuttgart liegt ab morgen, 18. Oktober 2018, ein Kondolenzbuch aus. Vertreterinnen und Vertreter der Mitgliedsbetriebe sowie aus Politik, Verwaltung und Gesellschaft können sich dort eintragen. Von 1985 bis 1990 war Prof. Leibinger Präsident und seitdem Ehrenpräsident der IHK Region Stuttgart. Als Erfinder, Mäzen und maßgeblicher Gestalter war er in vielen Gremien von Wirtschaft, Wissenschaft, Politik, Kunst und Kultur tätig und hat Maßstäbe gesetzt. Darüber hinaus war er in vielen Aufsichtsrats- und Beiratsgremien tätig. Bei allen Aufgaben bestimmten stets hoher persönlicher Einsatz, Vertrauen in das eigene Können, Weitsicht, Verantwortung für andere, aber auch Risikobereitschaft sein Handeln. Sein ehrenamtliches Engagement als IHK-Präsident war geprägt von Souveränität, Beharrlichkeit und Uneigennützigkeit. Die IHK profitierte vor allem von seiner unternehmerischen Erfahrung und seiner Aufgeschlossenheit für Wandel in Gesellschaft und Wirtschaft. Er stellte die Weichen für eine Kammer, die sich bei Themen wie Innovation, Fachkräftebedarf, Ausbildung und Infrastruktur den Fragen der Zukunft stellt und sich an den Bedürfnissen ihrer Mitgliedsbetriebe orientiert und weiterentwickelt. Für seine Leistungen als Unternehmer und Bürger hat er zahlreiche Auszeichnungen erhalten, darunter den Merkur, die höchste Auszeichnung der IHK Region Stuttgart.„Professor Leibinger war nicht nur ein ausgesprochen kluger Kopf, er hatte auch die Fähigkeit, andere nicht zurückzulassen. Er warb nicht nur für ethisches Handeln, er lebte es auch vor. Wir trauern um einen Realisten, der die sozialen Belange nie aus den Augen verloren hat. Er wird uns fehlen“, sagt Albrecht Kruse, Präsident der IHK-Bezirkskammer Ludwigsburg und Mitglied des Präsidiums der IHK Region Stuttgart.

 

Blockchain: Die größte technologische Innovation

Die Blockchain wird als größte technologische Innovation seit der Erfindung des Internets gehandelt. Sie ist der entscheidende Treiber der nächsten Stufe der Digitalisierung. Das disruptive Potenzial der Blockchain betrifft nicht zuletzt die zukünftige Entwicklung unserer Gesellschaft – doch welche Chancen bietet diese revolutionäre neue Technologie für mittelständische Unternehmen? Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Bezirkskammer Göppingen bietet mit dem IHK-Forum Mittelstand-Digital am 26. Oktober ein Tagesseminar an. Unter dem Titel „Blockchain-Technologie: Chancen und Potenziale für Unternehmen“ werden Niklas von Heyden, Blockchain und ICO Consultant sowie Partner der DLT Capital GmbH aus München sowie Detlev Hustedt von der Berliner m3management, Strategie- und Kommunikationsberatung, referieren. Das Seminar ist kostenpflichtig.
„Mit unserem Tagesseminar wollen wir verständlich näher bringen, wie eine Blockchain konzipiert ist, was sich dahinter verbirgt und vor allem wie diese ganz praktisch und gewinnbringend im Geschäftsmodell des Mittelstandes eingesetzt werden kann“, betont der stellvertretende IHK-Geschäftsführer Gernot Imgart. Die Einsatzmöglichkeiten sind dabei vielfältig und haben das Potenzial, die Geschäftswelt in großen Bereichen zu verändern. Prozesse könnten durch die Blockchain schneller, einfacher, preiswerter und sicherer werden. Besonders im Exportgeschäft oder bei Finanzierungen im Mittelstand verspricht diese Technologie große Vereinfachungen. Ein Unternehmen kann beispielsweise festlegen, dass die Auslieferung der Ware dann erfolgt, wenn der Kunde gezahlt hat. Beim Export sollen zukünftig alle notwendigen Vertragskomponenten auf blockchainbasierten Plattformen dargestellt werden können. Dies umfassen die Rechnungsstellung, Zollabwicklung, die Auslieferung der Ware und die Finanzierung im internationalen Geschäft. Logistiker können darüber hinaus ihre Lieferkette (Supply Chain) vereinfachen und Verwaltungskosten sparen. Intelligente Verträge (Smart Contracts) überwachen dabei die Einhaltung dieser Regeln selbst. Auch das kontinuierliche Nachverfolgen der Sendungen wird wesentlich vereinfacht. Aufgrund der hohen Datensicherheit ist die Blockchain-Technologie im Gesundheitswesen besonders für sensible Daten geeignet. Die Veranstaltung richtet sich an Geschäftsführer, Manager und Führungskräfte aus nicht-technischen Abteilungen, die sich für die zukünftigen Anwendungsmöglichkeiten der Blockchain-Technologie im Unternehmen und deren übergreifende wirtschaftliche Prozesse interessieren.

 

Vertrag über neue Bildungspartnerschaft geschlossen

Das bestehende Netz von Bildungspartnerschaften im Landkreis Göppingen wird weiter ausgebaut. Das Hohenstaufen-Gymnasium in Göppingen, die NIC Systemhaus GmbH und die Industrie- und Handelskammer (IHK) Bezirkskammer Göppingen eine weitere Kooperationsvereinbarung unterschrieben.  Oliver Heer, Geschäftsführer der NIC Systemhaus GmbH möchte mit der Bildungspartnerschaft den Schülerinnen und Schülern einen Einblick in die IT-Branche geben. Das Hohenstaufen-Gymnasium baut dadurch das Bildungsangebot im MINT-Bereich (Mathematik-Informatik-Naturwissenschaft-Technik) aus. Auch Dr. Uwe Schwab, Referatsleiter der IHK-Bezirkskammer Göppingen freut sich über die Bildungspartnerschaft und bekräftigt: „Für Abiturienten kann nicht nur das Studium, sondern auch eine betriebliche Ausbildung der Grundstein für eine erfolgreiche berufliche Karriere sein.“ Geplant sind für die Schülerinnen und Schüler Bewerbertrainings. Im Rahmen der Berufsorientierung am Gymnasium und darüber hinaus werden Praktika und Betriebsführungen angeboten. Die Ausbildungsbotschafter der NIC Systemhaus GmbH werden am Gymnasium über Ausbildungswege informieren.  Das Hohenstaufen-Gymnasium wird in den kommenden Wochen weitere Bildungspartnerschaften mit diversen Ausbildungsberufen abschließen, um die ökonomische Bildung zu stärken und die Unterstützung beim Übergang von der Schule in Ausbildung, Studium und das Berufsleben zu verbessern. Bildungspartnerschaften sind langfristige Kooperationsvereinbarungen zwischen Unternehmen und allgemeinbildenden weiterführenden Schulen, mit dem Ziel, die Berufsorientierung von Schülern zu verbessern.

 

Mehr Einkaufserlebnisse schaffen

Die Bezirksversammlung der IHK Region Stuttgart Bezirkskammer Göppingen hat sich jit dem Thema Einzelhandel beschäftigt. Die Gesellschaft für Markt- und Absatzforschung (GMA) hatte zuvor im Göppinger Gemeinderat ein Gutachten zur Entwicklung des Einzelhandels in der Stadt Göppingen vorgestellt. Nun bewertete Michael Metzmeier vom gleichnamigen Modehaus in Göppingen als Vertreter des Einzelhandels in der IHK-Bezirksversammlung die wesentlichen Ergebnisse. „Der Anteil des Onlinehandels wird weiter wachsen und damit auch die Herausforderungen für uns Händler“, meinte Metzmeier. Er sieht aber auch in der Zukunft gute Chancen für den städtischen Einzelhandel, wenn es gelingt, die Einkaufserlebnisse für die Kunden zu stärken und in den Mittelpunkt zu stellen.

In der Diskussion zeigten sich die Unternehmensvertreter insgesamt zufrieden mit den Ergebnissen des Gutachtens. Die Lage der Stadt Göppingen sei trotz aller Konzentrationstendenzen des Handels im Vergleich zu anderen Mittelzentren vergleichsweise stabil. Göppingen habe angesichts einer hohen Zentralitätskennzahl als Einkaufsstadt für das Umland weiter eine herausragende Bedeutung. Solche guten Ergebnisse dürften nach Ansicht der Unternehmensvertreter jedoch nicht darüber hinweg täuschen, dass dafür auch einzelne, erfolgreiche Unternehmen verantwortlich sein können. „Mittlerweile hat der Onlinehandel im Bekleidungsbereich einen Marktanteil von rund 30 Prozent“, berichtete Metzmeier vor den IHK-Unternehmern. Dennoch werde sein Unternehmen strategisch nicht versuchen, durch einen eigenen Webshop mit großen Anbietern mithalten zu wollen. „Wir beschäftigen uns derzeit eher mit der Frage, wie wir in unserem Geschäft ein noch besseres und besonderes Einkaufserlebnis schaffen können, um so noch attraktiver für unsere Kunden zu werden“, betonte Metzmeier.

Nach Ansicht der Unternehmen gehört zur Stärkung des Einzelhandels in der Innenstadt auch eine ausgewogene Mischung aus Geschäften, Dienstleistern und Gastronomie. Gerade das Beispiel der Stadt Geislingen zeige, welchen wichtigen Beitrag die Gastronomie zur Belebung der Innenstadt leisten könne. Dass sich nach der Prognose der GMA in Göppingen die Zahl der Einzelhandelsgeschäfte weiter deutlich verringern und auf die Hauptlagen wie die Marktstraße und die angrenzenden Gebiete konzentrieren werde, überraschte die Unternehmer hingegen wenig. „Es ist Teil des Konzeptes der neuen Mitte, die teilweise zersplitterte und langgezogene Einzelhandelslage in Göppingen zu bündeln und damit wettbewerbsfähig zu machen“, betonte auch IHK-Bezirkskammerpräsident Wolf Martin.